Jeder Schweizer Fussballfan kennt dieses Video. Wie Reporter Dani Wyler seinen Bericht zu einem Spiel des FC Basel mit Bildern von den Rängen einleitet, und wie er von den Fans mit ihren unzähligen Fackeln schwärmt: «Sie sehen: traumhafte Stimmung hier im St.Jakob-Stadion. Das ist einzigartig in der Schweiz.»
Längst hat der Wind gedreht. Pyrotechnik ist heute vor allem eines: eine ganz schlimme Sache. Es gibt auch gute Argumente für jene, die sie verhindern: Die Fackeln können über 1000 Grad Celsius heiss werden und sind deshalb eine grosse Gefahr für Umstehende. Trotz Verbot, trotz Eingangskontrollen, trotz Videoüberwachung im Stadion halten dennoch fast alle Kurven daran fest. Pyro gehört für sie einfach zu einem Fussballfest. Punkt.
Nun bahnt sich eine Lösung an in diesem andauernden Konflikt zwischen Fans und Obrigkeit. In Dänemark wurden Fackeln entwickelt, die den gleichen Effekt haben wie die heute benutzten, aber nicht so heiss werden. Auf einem Foto wird gezeigt, dass die Temperatur der Flamme so tief ist, dass man sogar eine Hand in sie halten kann. Wie warm diese neuen Fackeln werden, wurde nicht bekannt gegeben.
Der Traditionsklub Bröndby Kopenhagen und der dänische Fussballverband liessen das neue Produkt gemeinsam entwickeln. «Unser Vorhaben war es, einen 1:1-Ersatz für die heute verwendeten Fackeln zu finden», sagt Bröndbys Sicherheits-Chef Mickel Lauritsen. Das neue Produkt soll in verschiedenen Farben erhältlich sein, damit es in allen Fankurven eingesetzt werden kann.
Verbesserungswürdig ist die Leuchtkraft, welche beim neuen Produkt noch weniger stark ist. «Dennoch sind wir zufrieden damit, was wir erreicht haben», stellt Pyrotechniker Tommy Cordsen fest. Das Projekt ist deshalb noch nicht abgeschlossen, Cordsen tüftelt weiter daran.
Nach einjähriger Entwicklungszeit darf aber wohl bald offiziell damit in Stadien gezündet werden. Noch ausstehend sind letzte Tests und schliesslich die Bewilligung durch den dänischen Verband.
Sieg der Wissenschaft würd ich mal sagen.