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Gregory Wüthrich, Sven Joss, Marco Bürki und Michel Aebischer waren die vier Spieler in der Berner Anfangsformation, die sich aus verschiedenen Gründen in der laufenden Saison erst wenig Spielpraxis angeeignet hatten. YB-Trainer Adi Hütter sah sich ob der Belastung der englischen Wochen veranlasst, frische Kräfte zu bringen.
Vielleicht war es dennoch kein Zufall, dass Gregory Wüthrich der Fehler unterlief, den der gambianische Stürmer Ali Sowe, eine Leihgabe von Chievo, nach 65 Minuten für das 1:0 nutzte. Der von einer langen Verletzungspause zurückgekommene Wüthrich «schlief» beim Pass einen kleinen Moment und konnte Sowe nicht mehr einholen.
Die Berner korrigierten das Ergebnis sieben Minuten später, als der in den letzten Spielen zum Goalgetter gereifte Roger Assalé einen Rückpass von Moumi Ngamaleu aus rund zehn Metern verwertete.
Die beiden klarsten weiteren Möglichkeiten des Spiels hatten ebenfalls die Berner. Sie hätten schon vor Ablauf der ersten zehn Minuten in Führung gehen müssen, aber Sékou Sanogo war der falsche Mann am richtigen Ort. Der Ivorer kam aus drei Metern in der Mitte vor dem Tor frei zum Kopfball. Aber als Spielmacher, der das Kopfballspiel nicht hauptberuflich ausübt, konnte er dem Ball weder genug Druck noch die passende Richtung geben.
Nach 57 Minuten, als es immer noch 0:0 stand, brachte Michel Aebischer den Ball nach einer schönen Vorarbeit von Roger Assalé in bester Position nicht unter Kontrolle. Auch hier könnte sich der Mangel an Spielpraxis ausgewirkt haben.
Ein Ruhmesblatt ist das Unentschieden für die Berner nicht. Skenderbeu, die nominell schwächste Mannschaft der Gruppe, begann mit fünf Albanern und drei Kosovaren, von denen aber keiner für sein Land international spielt.
Skenderbeu, das zum Auftakt der Gruppenphase bei Dynamo Kiew nach einer 1:0-Führung 1:3 verloren hatte, erwies sich als die erwartete Stimmungsmannschaft, die man als Gegner nicht aufbauen sollte. Nachdem die Young Boys in der ersten Halbzeit den Albanern den ersten gefährlichen Angriff zugestanden hatten, mussten sie sich bis zur Pause dominieren lassen. Sie benötigten in dieser Phase ein bisschen Glück, um nicht in Rückstand zu geraten. Goalie David von Ballmoos musste zweimal in brenzligen Situationen retten.
Trainer Hütter beliess die in der Meisterschaft gesetzten Verteidiger Kevin Mbabu und Kasim Nuhu auf der Bank, ebenso die offensiveren Christian Fassnacht und Djibril Sow, die beide im Falle einer Verwarnung für das wichtige dritte Gruppenspiel auswärts gegen Dynamo Kiew gesperrt gewesen wären. Auch ohne diese vier und ohne die verletzten Leistungsträger Guillaume Hoarau, Leonardo Bertone und Loris Benito stellten die Berner dank ihrem starken Kader immer noch eine ansehnliche Startformation – der man einen Sieg zugetraut hätte.
Lugano, das sich seit mehreren Wochen im Formtief befindet, hat in der Luzerner Swissporarena gegen Steaua Bukarest vor 2680 Zuschauer zu Beginn alles im Griff. Nach fünf Minuten haben die Tessiner die erste Grosschance, doch Fabio Daprela köpft nach einem Eckball knapp daneben. In der 14. Minute dürfen die Luganesi doch jubeln: Mattia Bottani entwischt nach einem Traumpass von Davide Mariani der Steaua-Abwehr und trifft souverän zum 1:0.
Auch nach der frühen Führung bleibt das Team von Pierluigi Tami tonangebend. In der 40. Minute hätte es sogar 2:0 für Lugano stehen müssen, doch Davide Mariani trifft nur den Pfosten. Von Steaua ist bis dahin nichts zu sehen, doch das ändert sich nach der Pause.
Die Rumänen spielen plötzlich wie ausgewechselt, setzen Lugano unter Dauerdruck. Der 1:1 fällt in der 58. Minute: Nach einem Mariani-Fehler hämmert Constantin Budescu den Ball aus kurzer Distanz in die nahe Ecke. Viel Pech dann für Lugano: Unglücksrabe Bottani drei Minuten nach dem Ausgleich eine Grosschance zum 2:1, praktisch im Gegenzug erzielt Junior Maranhão mittels herrlicher Direktabnahem das 2:1 für Steaua.
Lugano, das vor zwei Wochen bei Hapoel Be'er Sheva verloren hat, trifft in seinem nächsten Europacup-Spiel in drei Wochen auf die Tschechen von Viktoria Pilsen, das sich heute für die 0:3-Niederlage in Bukarest zum Auftakt rehabilitieren konnte. Die Tschechen siegen daheim gegen Luganos Bezwinger Hapoel Be'er Sheva 3:1.
Skenderbeu Korça - Young Boys 1:1 (0:0)
Elbasan. - 3250 Zuschauer. - SR Blom (NED).
Tore: 65. Sowe 1:0. 52. Assalé (Moumi Ngamaleu) 1:1.
Skenderbeu Korça: Shehi; Vangjeli, Jashanica, Aliti, Mici; Muzaka (77. Dita), Lilaj, James; Gavazaj (20. Taku), Sowe, Sahiti (67. Nimaga).
Young Boys: von Ballmoos; Wüthrich, von Bergen, Bürki; Joss (77. Mbabu), Sanogo, Aebischer, Schick (70. Fassnacht); Sulejmani (70. Nsame), Moumi Ngamaleu; Assalé.
Bemerkungen: Young Boys ohne Hoarau, Bertone, Benito und Seferi (alle verletzt). Verwarnungen: 31. Assalé (Hands), 86. Nimaga (Unsportlichkeit).
Lugano - FCS Bukarest 1:2 (1:0)
Luzern. - 2680 Zuschauer. - SR Boiko (UKR).
Tore: 14. Bottani (Mariani) 1:0. 58. Budescu (Man) 1:1. 64. Junior Morais (Benzar) 1:2.
Lugano: Da Costa; Mihajlovic, Sulmoni, Golemic, Daprelà; Sabbatini, Ledesma, Mariani (75. Culina); Crnigoj (75. Marzouk), Gerndt, Bottani (71. Milosavljevic).
FCS Bukarest: Nita; Benzar, Planic, Balasa, Junior Morais; Popescu (46. Man), Pintilii; Felipe Teixeira, Budescu (81.Filip), Tanase; Gnohéré (66. Coman).
Bemerkungen: Lugano ohne Jozinovic, Guidotti, Piccinocchi und Rouiller (alle verletzt). 40. Pfostenschuss von Mariani. Verwarnungen: 15. Daprelà. 52. Pintilii 85. Mihajlovic (alle Foul) 91. Marzouk (Unsportlichkeit). (pre/sda)