Roger Federer, Sie sind nach einem halben Jahr Pause mit einem klaren Zweisatzsieg auf die Tennis-Tour zurückgekehrt. War es ein perfektes Comeback?
Roger Federer: «Ein erstes Ziel habe ich erreicht, das Debüt ist geglückt, ein erster Schritt ist getan. Das Resultat ist zweitrangig. Wichtig ist für mich, dass ich auf den Platz zurückgekehrt bin und wieder weiss, wie sich ein Match anfühlt – und es hat sich gut angefühlt. Am Ende ist es aber eine Exhibition, in der er darum geht, unverletzt zu bleiben und ein paar Matches im Hinblick auf das Australian Open zu spielen.»
Ihre Gefühle vor der Partie dürften aber speziell gewesen sein.
«Die letzten Monate waren sehr speziell. Und als ich mich heute vorbereitete, lief alles etwas anders ab als normal. Als ich mir die Füsse tapen liess und die Schuhe anzog, verspürte ich ein Kribbeln. Auch in meinem Team herrschte eine völlig andere Atmosphäre, weil es das erste Spiel seit langem war. Im Stadion herrschte eine wunderbare Stimmung, die Standing Ovation beim Einlaufen war sehr, sehr schön. Eigentlich ist es schade, dass es schon vorbei ist und der nächste Match schon der zweite sein wird.»
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— Hopman Cup (@hopmancup) 2. Januar 2017
Gleich zu Beginn der Partie haben Sie bereits wieder einige Zauberschläge ausgepackt, in erster Linie mit der Vorhand.
«Wenn ich überhaupt etwas erreichen will, brauche ich diese. Ich muss explosiv in den Beinen und stark im Kopf sein natürlich. Vieles ist Kopfsache, wenn man gegen die Besten auf den grossen Plätzen spielt. Da braucht es diese speziellen Schläge, ohne die ich nicht überleben würde. Ich bin froh, dass mir früh in der Partie einige geglückt sind. Es zeigt mir, dass sie mir nicht nur im Training, sondern auch im Match gelingen. Das gibt Selbstvertrauen, dementsprechend spielt man auch besser.»
Bereiten Ihnen das Knie und der Rücken keine Sorgen mehr?
«Nein, seit drei bis vier Wochen denke ich nicht mehr ans Knie. Meine Konzentration liegt auf der Taktik, wie ich spielen will, wie ich servieren muss, und nicht, was ich machen muss, damit ich keine Probleme habe. Was das angeht, bin ich sehr erleichtert.»
Sie haben den Hopman Cup 2001 an der Seite von Martina Hingis bereits einmal gewonnen. Ist das auch Ihr Ziel in diesem Jahr?
«Ich habe mir den Sieg nicht zum Ziel gesetzt. Es wäre nicht richtig, nach einer so langen Pause diese Zielsetzung zu formulieren. Auch Belinda kommt aus einer Verletzung zurück. Und ich will sie auf keinen Fall unter Druck setzen, den macht sie sich selbst schon genug. Es wird sehr schwierig, zumal es im Mixed bei diesem Format sehr schnell gehen kann.»
Sie spielen nach Hingis und Ihrer Frau Mirka 2002 nun an der Seite von Belinda Bencic. Wie ist das für Sie?
«Ich freue mich, mit ihr zu spielen, sie ist super nett. Sie steht dort, wo ich in meiner Karriere vor 15 Jahren gestanden bin. Ich hoffe, ich kann sie in dieser Woche unterstützen, ihr helfen und Tipps geben. Sie hat noch eine lange Karriere vor sich, da kann sie einige gute Ratschläge sicherlich gebrauchen.»
(Interview von Laurent Ducret/sda)