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Es hat einfach nicht sollen sein. Lionel Messi kann mit Argentinien keinen grossen Titel gewinnen. Gestern gab es mit der «Albiceleste» die dritte Final-Niederlage für den Weltfussballer innert drei Jahren (Vize-Weltmeister 2014, Copa-Zweite 2015 und 2016). Es ist die eine Niederlage zu viel für Lionel Messi, er tritt nach dem Spiel aus der Nationalmannschaft zurück. Mit 29 Jahren. Ohne Titel.
Die Tränen nach der Partie zeigen einen Messi, der gescheitert ist. Der fünffache Weltfussballer ist am Boden zerstört, seine Mission bleibt unerfüllt. Daran ändern auch 55 Tore in 112 Länderspielen nichts. Messi wurde nicht zu Argentiniens Messias.
Messi ist ein Kind des Erfolges, 29 Titel hat er mit Barcelona (bis jetzt) gewonnen. Das Verlieren hat er bei den Katalanen kaum lernen müssen. Die chronische Erfolglosigkeit mit der Nationalmannschaft und der immense Druck aus der Heimat, endlich einen Titel zu holen, waren aber zu viel – selbst für einen Lionel Messi. Er gibt auf.
2014 war er so nah dran an der grossen Krönung: Messi stand mit Argentinien im WM-Final – ausgerechnet in Brasilien, im Land des ewigen Rivalen. Nach guten aber keinesfalls überragenden Leistungen hatte er die Chance, sich endlich auch in Argentinien unsterblich zu machen: Mit dem dritten Weltmeistertitel für die «Gauchos» (nach 1978 und 1986).
Doch es hat auch damals in Rio de Janeiro nicht sollen sein, Deutschland wurde Weltmeister. Messi wurde nach der Partie zwar zum besten Spieler des Turniers gewählt, die Wahl war jedoch eine Farce. Sie zeugte lediglich vom tiefen Wunsch der FIFA, das Produkt «Lionel Messi» noch zu perfektionieren. Wenn es nicht der WM-Titel ist, dann zumindest die wichtigste Einzelauszeichnung.
Für Lionel Messi schliesst sich mit dem Nati-Rücktritt ein negatives Kapitel seiner Karriere. Ein Kapitel, welches mit grossen Lücken im Palmares endet. Ausser dem olympischen «Plauschturnier» 2008 hat Messi mit Argentinien keinen Titel geholt.
Damit verpasst er, was Diego Maradona 1986 gelang. Dieser führte Argentinien auf überragende Weise zum Weltmeister-Titel. Er wird dafür noch heute wie ein Gott verehrt. Selbst Doping- und Drogenprobleme oder seine schwache Amtszeit als Nationaltrainer änderten daran nichts.
Lionel Messi wird den Status von Maradona als Nationalheld nie erreichen, er bewegt sich viel eher in den Spuren des katalanischen Architekten Antoni Gaudi. Dieser hat das Stadtbild von Barcelona entscheidend geprägt, sein grösstes und wichtigstes Werk, die Sagrada Familia, die wunderschöne Kirche im Herzen der Stadt, ist jedoch unvollendet – genau wie die Nationalmannschaftskarriere des «Zauberflohs».
Lionel Messi ist der beste Fussballer aller Zeiten, er wird aber nie zum grössten Fussballer aller Zeiten werden.