Der BSC Young Boys, Ausgabe 2017: Eine richtig gute Mannschaft. Mit einigen wirklich viel versprechenden Talenten. Mit einem routinierten Abwehrchef und mit einem Guillaume Hoarau im Sturm, der für die Schweizer Liga eigentlich viel zu gut ist. Mit Christoph Spycher einen bodenständigen Sportchef, der gemeinsam mit Trainer Adi Hütter erneut den Mut hat, auf einen jungen Goalie zu setzen. Und YB, das vor allem, ist ein Verein mit einem unerschütterlichen Glauben daran, es trotz titelloser jüngerer Vergangenheit irgendwann wieder ganz nach oben zu schaffen.
Dabei erinnern die Young Boys mehr denn je an Sisyphos aus der griechischen Sagenwelt. Der hat die Götter erzürnt und muss zur Strafe einen Felsbrocken auf einen Berg rollen. Aber immer wenn er schon fast auf dem Gipfel ist, rollt er ihm wieder hinunter. Sisyphos versucht und versucht es wieder und wieder – nur um stets von Neuem zu scheitern.
Gestern Abend im Champions-League-Hinspiel gegen ZSKA Moskau rollten die Berner den Stein nach oben und es sah so aus, als dass er endlich mal dort bleiben würde. Bis dieser vermaleidete Felsblock in der 91. Minute doch noch einmal ins Wanken geriet und donnernd ins Tal der Tränen hinunter krachte.
Heute in einer Woche wird YB im Rückspiel in Moskau erneut einen Felsbrocken vor sich herschieben. Er ist noch grösser geworden und es wird deshalb noch schwerer, ihn auf den Berg zu rollen und dafür zu sorgen, dass er oben bleibt.
Aber es ist mit einer Leistung wie im Hinspiel in Bern zu schaffen. Schliesslich haben die Young Boys eine richtig gute Mannschaft. Mit viel versprechenden Talenten, mit einem routinierten Abwehrchef und mit einem Guillaume Hoarau im Sturm. Und sie haben den Glauben daran nie verloren, stets vom Erreichen eines grossen Zieles zu träumen.
Jeder Traum kann wahr werden. Wieso nicht dieser Traum? Und wieso nicht jetzt? Irgendeinisch fingt ds Glück eim.