Zum ersten Mal in seiner Karriere mit 231 WM-Rennen gewinnt Tom Lüthi zwei Rennen nacheinander und kann mit seinem 14. Triumph seine Titelchancen stark verbessern.
Lüthi dominierte das Rennen, das nach den Wetterkapriolen an den Trainingstagen bei Sonnenschein und nur 12 Grad Temperatur ausgetragen werden konnte, von Beginn an. Der Kalex-Fahrer musste sich zwar in der dritten Runde vom italienischen Duo mit Morbidelli und dem später gestürzten Mattia Pasini überholen lassen, konterte auf dem 4.448 km langen Kurs aber schon eine Runde später.
In der drittletzten Runde übernahm Morbidelli wieder die Führung und war drauf und dran, seinen ersten GP-Triumph zu feiern. Lüthi wartete mit seinem Geniestreich bis zur letzten Kurve und schlug aus dem Windschatten heraus den Italiener um 0.010 Sekunden. Der drittplatzierte Sandro Cortese büsste 0.530 Sekunden ein.
Weil die anderen WM-Titelanwärter alle patzten, sind die Chancen auf den zweiten WM-Titel nach 2005 in der 125er-Kategorie stark gestiegen. Lüthi verkürzte den Rückstand vor den letzten zwei Rennen in einer Woche in Malaysia und am 13. November in Valencia um 21 Punkte und hat mit jetzt 204 Zählern mächtig an Boden gut gemacht auf WM-Leader Johann Zarco (226 P.). Der Franzose, der als erster Fahrer seinen Titel in der Moto2 verteidigen könnte, kam nie auf Touren und klassierte sich nur im 12. Rang. In den letzten fünf Rennen hat Lüthi 98 Zähler auf Zarco aufgeholt.
Die anderen Titelanwärter blieben ohne Punkte: Der Spanier Alex Rins, der WM-Rang 2 verlor, stürzte an 7. Stelle liegend. Und der Brite Sam Lowes verabschiedete sich mit seinem fünften Sturz an diesem Wochenende aus dem Titelrennen und wurde von Morbidelli auf Rang 4 abgelöst.
Jesko Raffin fuhr nach seinem sensationellen 5. Trainingsrang lange in der Gruppe mit Zarco mit, musste sich am Ende mit 31 Sekunden Rückstand aber als 13. mit nur drei WM-Punkten begnügen. Robin Mulhauser verpasste die Punkteränge als 17. deutlich um 40 Sekunden. (cma/sda)