Eine beispiellose Demütigung erlebte der deutsche Schlagerstar Helene Fischer beim DFB-Pokalfinale am Samstagabend: Über 8 Minuten lang wurde sie in der Halbzeitshow vor allem von den Frankfurt-Fans ausgepfiffen – ein ohrenbetäubender Pfeiforkan entlud sich im Berliner Olympiastadion.
In der am Sonntagabend ausgestrahlten RTL-Sendung «Mensch Gottschalk» bereute sie ihre Showeinlage: «Hätte ich das im Vorfeld gewusst, wäre ich wohl nicht aufgetreten.» Den Halbzeit-Gig hatte offenbar ihre Plattenfirma als Gratis-Promoaktion eingefädelt – der Schuss ging brutal nach hinten los. «Ich habe die geballte Testosteron-Power zu spüren bekommen», so Fischer.
In der Sendung zeigte sich 32-Jährige allerdings wenig nachtragend. «Da muss ein Musiker vielleicht auch mal durch.» Als richtig schlimm habe sie die Pfiffe sowieso nicht empfunden.
Helene Fischers Auftritt war für viele Anhänger ein Symbol für die ausufernde Kommerzialisierung im Profifussball. Viele Fans kritisierten den DFB, aus dem Cupfinal nach amerikanischem Vorbild einen deutschen Superbowl machen zu wollen. «Die wahren Fans des Fussballs haben in der Halbzeitpause keine Lust auf Hollywood», sagte Fredi Bobic, Vorstandsmitglied bei Eintracht Frankfurt.
Der DFB hat noch nicht entschieden, ob künftig auf Halbzeit-Konzerte verzichtet wird. Man analyisiere nach jedem Pokalfinale die Abläufe. «Danach entscheiden wir, was wir beibehalten oder verändern», so ein DFB-Sprecher. (amü)