Horrorszenen gestern im Spiel zwischen den New Jersey Devils und Vancouver Canucks: Gäste-Verteidiger Philip Larsen muss mit der Bahre abtransportiert werden, nachdem er in einen brutalen, aber regeltechnisch fairen Check von Stürmer Taylor Hall läuft. Der Däne verliert offenbar zuerst das Bewusstsein und schlägt danach noch auf dem Eis auf.
Sofort bildet sich ein Spielerpulk um den regungslosen Larsen. Dabei kriegt sein Kopf im Gewühl noch mehr Berührungen ab. Goalie Jacob Markstrom stürmt aus dem Tor, um seinen Kopf zu schützen. Larsen liegt knapp drei Minuten fast bewegungslos auf dem Eis, ehe er durch das medizinische Personal mit der Bahre abtransportiert werden kann.
Larsen is out cold and Markstromand Granlund try and protect him, but legs and sticks hit him. Just awful. pic.twitter.com/7P3pB6CmSO
— Wyatt Arndt (@TheStanchion) 7. Dezember 2016
Danach wurde er für weitere Abklärungen in ein örtliches Spital gebracht. Auf der Fahrt dorthin war er gemäss einer Medienmitteilung der Canucks ansprechbar und wach.
Beim ganzen Drama hat übrigens auch ein Schweizer seine Hände im Spiel: Luca Sbisa spielt den Puck hinter das eigene Tor, wo Larsen den Puck unter Kontrolle zu kriegen versucht. Doch Hall ist in hohem Tempo schon da und Larsen rechnet nicht mit einem Check. Zugute halten muss man «Täter» Hall, dass er seine Ellbogen nicht ausfährt und nicht abgesprungen ist. Deshalb kassierte Hall auch keine Strafe.
Ein bedrückter Hall nimmt nach dem Spiel gegenüber der Presse Stellung: «Ich fühle mich schrecklich, er ist ein ehemaliger Teamkollege von mir (Anm.d. Red.: bei den Edmonton Oilers 2013/14). Ich versuche einen Kontakt zu kriegen, aber natürlich will ich niemals, das danach einer so auf dem Eis liegt. Am liebsten hätte ich einen Check angebracht und nachher wäre normal weitergespielt worden. Ich hoffe, er kommt wieder schnell auf die Beine und ist gesund.» Die Draft-Nummer 1 von 2010 führte weiter aus, er habe «Brust gegen Brust checken wollen, aber manchmal kommt es eben anders raus».
Ein bedrückter Vancouver-Coach Willie Desjardins meinte danach: «Du hast mit Checks immer ein Problem, wenn einer deiner Jungs so hart getroffen wird. Es spielt gar keine Rolle, dass es ein sauberer Check war. Ich denke, alle Trainer und Spieler würden in dieser Situation dasselbe fühlen. Es war einfach ein harter Schlag für das ganze Team.»
Die Canucks verloren auch das Spiel mit 2:3. Opfer Philip Larsen hat heute übrigens Geburtstag, der Däne wird 27-Jährig. Hoffentlich kann er doch noch etwas feiern. (syl)