Ein hartes Los für das Schweizer Trio bei den Nashville Predators. Roman Josi, Kevin Fiala und Yannick Weber kriegen es mit Patrick Kane, Jonathan Toews, Artemi Panarin und Co. zu tun. Die Blackhawks haben die Regular Season als drittbestes Team der NHL abgeschlossen und gelten auch dieses Jahr wieder als Favorit auf den Stanley Cup. Die Predators dagegen sind nur die Nummer 17 der Liga.
Die grosse Stärke der Hawks ist ihre individuelle Klasse. Patrick Kane ist der drittbeste Skorer der Regular Season. Artemi Panarin ist auf Rang 11 zu finden. Zudem verfügt Chicago mit Corey Crawford auch über einen guten Torhüter. Nashville gewann nur eines der fünf Saisonduelle gegen seinen Playoff-Gegner und kam dabei auf ein Torverhältnis von 10:18. Ausserdem sind die Predators die schlechteste Auswärtsmannschaft aller Playoff-Teams. Mit Josi, P.K. Subban, Viktor Arvidson oder Ryan Johansen bringt Nashville aber dennoch viel Qualität mit. Um in die zweite Runde zu kommen, müssen sie gegen Chicago aber eine perfekte Serie abliefern.
Prognose: Chicago gewinnt in 6 Spielen.
Nino Niederreiter und seine Minnesota Wild sind die Favoriten in diesem Conference-Viertelfinale – und gehören gar zum erweiterten Favoritenkreis auf den Titel. Die St.Louis Blues starteten schwach in die Saison. Doch spätestens seit sie Trainer Ken Hitchcock gefeuert haben und Mike Yeo das Zepter an der Bande übernommen hat, befinden sie sich im Aufwärtstrend. In der Regular Season gewann St.Louis drei von fünf Spielen gegen die Wild. Das letzte Duell ist jedoch über einen Monat her, weshalb diese Statistik mit Vorsicht zu geniessen ist.
Für Minnesota spricht die grössere Kaderbreite. Die Wild verfügen über vier ausgeglichene und torgefährliche Linien. Die Blues dagegen gaben Kevin Shattenkirk am Trade-Deadline-Day an Washington ab und müssen weiterhin auf die verletzten Robby Fabbri und Paul Stastny verzichten. Zudem hat das Team von Nino Niederreiter mit Devan Dubnyk den besseren Torhüter – obwohl Blues-Goalie Jake Allen unter dem neuen Trainer wieder besser in Form gekommen ist. Die Klasse im Kader der Wild wird sich am Ende durchsetzen.
Prognose: Minnesota gewinnt in 7 Spielen.
Die Serie zwischen Edmonton und San Jose dürfte sehr ausgeglichen werden. Die Edmonton Oilers beendeten die Regular Season auf dem zweiten Platz der Pacific Division, die San Jose Sharks gleich dahinter auf dem dritten Rang. Ein Vorteil für die Oilers dürfte das Heimrecht sein. Zum ersten Mal seit 2006 haben sie sich wieder für die Playoffs qualifiziert. Die Euphorie in der Stadt ist schon jetzt riesig. Die ersten beiden Duelle der Saison gewann San Jose, zuletzt waren aber die Oilers dreimal siegreich.
Der grösste Spieler-Trumpf der Oilers ist Connor McDavid. Der Kanadier knackte in der Regular Season die unglaubliche Marke von 100 Punkten (30 Tore, 70 Assists) und ist Topskorer der Liga. Mit dem deutschen Leon Draisaitl verfügt Edmonton über ein weiteren jungen Spieler mit grossem Potential. Bei den Sharks dagegen ist Erfahrung Trumpf. Mit Brent Burns (32), Joe Pavelski (32) und Joe Thornton (37) sind drei der wichtigsten Spieler über 30 Jahre alt. Aber auch bei den Kaliforniern gibt es junge, talentierte Spieler – unter anderem die Schweizer Timo Meier und Mirco Müller, der momentan aber nur bei den Barracudas in der AHL zum Einsatz kommt.
Prognose: San Jose gewinnt in 7 Spielen.
Gewinnt Mark Streit mit seinen 39 Jahren tatsächlich noch den Stanley Cup? Der Wechsel zu Pittsburgh könnte es möglich machen. Die Pens gehören als Titelverteidiger auch in diesem Jahr zu den Favoriten. Doch die Serie gegen Columbus wird nicht einfach. Auch die Blue Jackets werden als Mitfavorit auf den Titel gehandelt. Die beiden Teams haben unterschiedliche Stärken: Pittsburgh verfügt – angeführt von Superstar Sidney Crosby – über die beste Offensive der Liga (278 Tore in 82 Spielen). Columbus kann seinerseits die zweitbeste Defensive der NHL vorweisen (193 Gegentore). In der Regular Season gewannen beide Mannschaften je zwei der vier Direktduelle.
Die Penguins müssen verletzungsbedingt auf einige Verteidiger verzichten – mit ein Grund, weshalb sie Streit überhaupt geholt haben. Ihre offensive Feuerkraft ist aber gut genug, um dieses Manko auszugleichen. Die solide Defensive der Blue Jackets ist ein Segen für das Team, aber ein Fluch für Dean Kukan. Der Schweizer Nationalverteidiger kam in dieser Saison nur in der AHL zum Einsatz. Ob es für einen Einsatz in den Playoffs reicht, ist mehr als als fraglich.
Prognose: Pittsburgh gewinnt in 6 Spielen.
Dieses Duell gehört eigentlich in Klammern gesetzt, denn ein Schweizer wird vermutlich nicht dabei sein. Jonas Siegenthaler spielt derzeit zwar beim Farmteam der Capitals, den Hershey Bears, in der AHL, ein Einsatz in den Playoffs für die Caps ist aber unwahrscheinlich.
Washington gehört zwar zu den meist genannten Favoriten auf den Pott, doch die Rookie-Truppe um Auston Matthews, Mitch Marner und William Nylander führte die Toronto Maple Leafs auf beeindruckende Art und Weise in die Playoffs. Die Capitals sind aber heisser denn je und Alexander Owetschkin will beim neunten Anlauf endlich den Titel gewinnen. Oft galt Washington schon als heisser Anwärter auf den Gewinn des Stanley Cup, doch jedes Mal scheiterten «Ovi» und seine Teamkollegen. Doch die brennendste Frage in dieser Serie ist: Schaffen es die jungen Grünschnäbel bei Toronto überhaupt, sich einen Playoffbart wachsen zu lassen?
Brendan Shanahan on Leafs growing playoff beards. "They're allowed to. The question is, can they?"
— steve simmons (@simmonssteve) 9. April 2017
Prognose: Matthews bleibt bartlos und Washington gewinnt in 5 Spielen.