Die drei Medaillengewinner im WM-Rieseneslalom.Bild: AP/Keystone
Marcel Hirscher ist erstmals Weltmeister im Riesenslalom. Der Österreicher gewinnt an den Titelkämpfen in St. Moritz vor seinem überraschenden Landsmann Roland Leitinger.
17.02.2017, 08:0917.02.2017, 15:13
Marcel Hirscher errang in St. Moritz seinen dritten WM-Titel. 2013 war er Weltmeister im Slalom, 2015 gewann er Gold in der Kombination. Im Riesenslalom ist nun aber der erste Österreicher seit Hermann Maier 2005, der sich den Titel holt. Aus dem grossen Duell gegen Alexis Pinturault wurde nichts. Der Franzose, neben Hirscher der meistgenannte Anwärter auf Gold, musste sich mit Rang 7 bescheiden.
Voller Einsatz für die Goldmedaille – Marcel Hirscher.Bild: VASSIL DONEV/EPA/KEYSTONE
«Die Goldmedaille an der WM hat mir noch gefehlt.»
Marcel Hirschersrf
Hirscher und Pinturault hatte im Riesenslalom die bisherige Weltcup-Saison dominiert. Der Österreicher errang zuletzt in Garmisch seinen zweiten Saisonsieg in dieser Disziplin, Pinturault war schon dreimal erfolgreich. Aber in St. Moritz standen zwei neben Hirscher auf dem Podium, mit denen man nicht gerechnet hatte. Leitinger wurde mit 0,25 Sekunden Rückstand Zweiter, der Norweger Leif Kristian Haugen – 71 Hundertstel zurück – Dritter.
Der Franzose Pinturault enttäuschte.Bild: AP/Keystone
Hirscher trat die Nachfolge von Ted Ligety an. Der Amerikaner, der sich Mitte Januar einer Bandscheiben-Operation unterziehen musste, hatte die Grossanlässe der letzten Jahre dominiert. Er holte in Serie die WM-Titel 2011, 2013 und 2015, und dazwischen wurde er 2014 auch noch Olympiasieger. Letzter Sieger vor Ligety war Carlo Janka, 2009 in Val d'Isère als Weltmeister und 2010 in Vancouver als Olympiasieger. Doch in St. Moritz konnte keiner der Schweizer in den Kampf um die Medaillen eingreifen.
Von den vier Schweizern war der Walliser Justin Murisier als Achter der beste. Der nominell beste Mann von Swiss-Ski, der im Riesenslalom als einziger seines Teams in dieser Saison im Weltcup verschiedentlich den Vorstoss in die Top 10 geschafft hat, klassierte sich auch in St Moritz in den ersten 10, womit er das primäre Ziel erfüllte.
«Klar, würde ich gerne einmal auf's Podest. Ich bin zufrieden heute, aber ich will mehr.»
Justin Murisiersrf
Murisier darf mit seinem Auftritt zufrieden sein.Bild: STEFANO RELLANDINI/REUTERS
Dies, obwohl er im ersten Lauf wie auch seine Teamkollegen nicht begünstigt worden war. Bei seiner Fahrt herrschte im Gegensatz zu vielen anderen kein Sonnenschein, die Sicht war dementsprechend schlecht.
Gino Caviezel, Loïc Meillard und Carlo Janka belegten die Ränge 15, 21 und 22. (sda)
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«Die Erleichterung ist sehr gross. Es war körperlich sehr anstrengend und auch die Sicht war schwierig. Das war der Weltmeister-Titel, der mir noch gefehlt hat. Dazu die Silbermedaille für Roland Leitinger. Das ist ein senstioneller Tag für Österreich, unser Präsident strahlt über beide Ohren.»
Der Achtplatzierte im SRF-Interview: «Ich hatte im ersten Lauf etwas Pech mit dem Wetter. Aber so ist es halt. Ich bin zufrieden. Klar, würde ich gerne einmal auf's Podest. Ich bin ein Siegertyp, ich will nicht immer zwischen 10 und 15 liegen. Wie gesagt, ich bin zufrieden heute, aber ich will mehr.»
Endlich hat er's auch im Riesenslalom geschafft! Gratulation, das ist hochverdient:
Er nimmt 0.53 Sekunden Reserve mit aus dem 1. Lauf. Oben verliert er nicht an Zeit gegen Leitinger. Danach baut er den Vorsprung sogar noch aus und das ist im Ziel die klare Bestzeit. GOLD FÜR MARCEL HIRSCHER!
Krallt sich der Topfavorit die Goldmedaille?
Er kann seinen Vorsprung aus dem 1. Lauf konservieren, doch im unteren Teil ist er plötzlich zurück. Da unten fuhr Leitinger stark – Schörghofer im Ziel auf Rang 4 mit 0.6 Sekunden Rückstand.
Kann er seinen Landsmann von der Spitze verdrängen und sich eine Medaille sichern?
Der Franzose will Gold. Er nimmt 0.18 Sekunden Reserve am Start mit, fällt aber oben schon hinter Leitinger zurück. Im Mittelteil sind die beiden dann gleichauf, doch danach bei der nächsten Zwischenzeit hat Pinturault 0.5 Sekunden Rückstand. Das holt er bis im Ziel nicht mehr auf – nur Zwischenrang 5. Das ist eine Enttäuschung für den Franzosen.
Der Schwede hat im ersten Lauf doch etwas überrascht. Im zweiten Durchgang kann er seine starke Fahrt vom Morgen im Mittelteil bestätigen. Unten verliert Olsson dann aber viel Zeit und am Ende ist es der vierte Zwischenrang mit 0.68 Sekunden Rückstand.
Oben ist er schon zurück und er kommt nicht mehr an die Fahrt von Leitinger heran. Im Ziel ist Kristoffersen mit über einer halben Sekunde Rückstand klar geschlagen – Zwischenrang 3.
Was packt der Norweger aus?
Der erste von drei Österreichern in den Top 6 hat nur ganz wenig Vorsprung auf Haugen. Es bleibt auf der Strecke ein Kopf an Kopf Rennen, doch unten macht Leitinger viel Tempo und übernimmt klar die Führung – 0.46 Sekunden Vorsprung.
Der Norweger hat am Start über 0.5 Sekunden Reserve aus dem 1. Lauf. Er kann den Vorsprung bei zunehmendem Schneefall auf der Piste aber bis ins Ziel behaupten. Mit 0.28 Sekunden Vorsprung kommt er mit der neuen Bestzeit ins Ziel. Das war's dann mit Murisier in der Leaderbox:
Der Franzose verliert oben etwas Zeit und macht auch noch einen Fehler. Trotzdem holt er aber Zeit gegen Murisier heraus, im Ziel reicht es aber nicht gegen Murisier. Der Vorsprung wird knapper – Faivre liegt 0.06 Sekunden zurück.
Da freut er sich noch in der Leaderbox:
«Top 15 wäre schön gewesen. Aber jetzt ist es halt anders. Eine Medaille konnten wir nicht erwarten. Im ersten Lauf war es mit der Sicht etwas schwierig, darum war die Ausgangslage nicht gut für den zweiten Lauf. Und dann unterliefen mir auch noch die Fehler.»
Besteht die Fahrt von Murisier auch diesen Test? Wie weit nach vorne geht's mit dem Schweizer?
Jetzt geht's los mit dem Kampf um die Medaillen.
Der Italiener ist der nächste, der Murisier von der Spitzer verdrängen will. Es ist eine enges Duell, doch der Schweizer bleibt in Führung.
Auch der Kroate verliert sehr viel Zeit auf Murisier – der Schweizer hat eine super Fahrt gezeigt, das wissen wir jetzt.
Der Italiener fällt schon oben hinter den Schweizer zurück und im Ziel ist es nur Rang 8.
Er macht, wie alle vorher auch, oben Zeit auf den Amerikaner gut. Unter verliert er aber, doch zum Schluss kann er nochmals pushen und übernimmt die Führung mit 0.2 Sekunden Vorsprung.
Gibt's den Schweizer Exploit?
Der Franzose ist eigentlich ein guter Riesenslalom-Fahrer, aber in diesem Winter läuft es ihm noch nicht so gut. Auch im zweiten Lauf des WM-Riesen verliert er kontinuierlich an Zeit und im Ziel ist es ein Rückstand von 0.24 Sekunden.
Der nächste Deutsche. Oben macht er Zeit gut auf Chodounsky, aber unten verliert er die Zeit wieder und nach einem Fehler vor dem Ziel hat er dann zum Schluss 0.33 Sekunden Rückstand. Das ist Platz 3 im Zwischenklassement.
Dem Deutschen reicht es nicht ganz für die Führung. Mit einem Rückstand von knapp 0.2 Sekunden fährt er auf den zweiten Zwischenrang.
«Es war super, Grün zu sehen. Das war toll. Ich war auf dem Sessellift, als die Kamera runter fiel. Da mussten wir eine halbe Stunde warten. Erst wars unangenehm, aber dann gings. Ich konnte mich problemlos auf das Rennen fokussieren.»
Nein, es waren nicht seine Weltmeisterschaften. Janka verliert im zweiten Lauf sehr viel Zeit. Am Ende reicht es mit über einer Sekunde Rückstand nur auf Rang 7.
Der Amerikaner übernimmt die Führung vom Schweizer mit 0.35 Sekunden Vorsprung im Ziel.
Oben fährt der Bündner ganz stark, doch dann macht er einen Fehler. Er verliert wieder Zeit, doch im Ziel reicht es knapp führ die Führung – 8 Hundertsteln Vorsprung. Ach, ohne diesen Fehler wäre ein grosser Sprung nach vorne möglich gewesen. Da ärgert sich der Schweizer:
Gleich der nächste Italiener, aber der junge Maurberger verliert viel Zeit und unten sind es über 0.8 Sekunden – Rang 6.
Er nimmt 0.25 Sekunden Vorsprung aus dem 1. Lauf mit, doch diese sind nach dem Mittelteil weg. Im Ziel verliert er über 0.4 Sekunden und liegt nur auf Rang 3.
Er kommt auch im 2. Lauf zuerst nicht so wirklich in Fahrt, aber im Ziel übernimmt er dann mit 0.22 Sekunden Vorsprung die Führung. Für ganz nach vorne wird das aber nicht reichen.
Der Deutsch kommt erstaunlich früh im zweiten Lauf. Er war auch immer wieder geplagt von leichten Verletzungen, so auch nach dem WM-Teamevent.
Der Finne kommt nicht weit, da rutscht er schon den Steilhang hinuter – ein weiterer Ausfall.
Der Franzose holt oben etwas Zeit auf Meillard heraus und behauptet den Vorsprung bis in den Zielraum. Schon wieder vorbei mit der Schweizer Führung.
Der Schweizer macht dann oben noch etwas mehr Vorsprung, im Mittelteil verliert er aber gegenüber Read. Im Ziel reicht es trotzdem mit 0.10 Sekunden Vorsprung für Rang 1.
Der Vorsprung auf Read ist beim Start nur klein – 0.07 Sekunden.
Ein Holländer hat es mit der Nummer 49 in den 2. Durchgang geschafft – doch da macht er nicht lange mit. Auch er scheidet aus.
Oben behauptet er seinen knappen Vorsprung, doch dann macht er einen kapitalen Fehler und verliert sehr viel Zeit. Er setzt seine Fahrt aber fort und hat im Ziel über 4 Sekunden Rückstand.
Mit der Slowakei holte er im Team-Wettbewerb Silber. Was liegt jetzt im 2. Lauf drin?
Gleich der nächste Kanadier, aber er macht es weniger gut. Schon früh scheidet er auf dem Innenski aus.
Ohne Vorsprung geht der erste Norweger auf die Piste und verliert dann kontinuierlich. Er ist klar hinter Read, der eine starke Fahrt gezeigt hat und noch einig Plätze gutmachen wird, und Cochran-Siegle auf Rang 3.
Die Startnummer kam ihm abhanden. Als Ersatz gibt's das F3 der Vorfahrer für Neteland.
Der Kanadier distanziert den Amerikaner klar und übernimmt mit 0.6 Sekunden Vorsprung die Führung.
Er kommt ins Ziel mit einer Laufzeit von 1:07.09 – der zweite Lauf also etwas schneller als der erste Durchgang.
Der Amerikaner hat den 2. Lauf und die Entscheidung um das Edelmetall im Riesenslalom eröffnet.
Nach diesem Vorfall konzentrieren wir uns jetzt wieder auf den Sport. Hirscher will zum ersten Mal Weltmeister im Riesenslalom werden und die Schweizer ihre Bilanz noch ein wenig aufbessern.
Der zweite Lauf des WM-Riesenslaloms in St. Moritz beginnt mit einer halbstündigen Verspätung erst um 13.30 Uhr. Der Grund dafür ist absolut ungewöhnlich: Ein Flugzeug der Fliegerstaffel riss die Seilbahn-Kamera des Fernsehens zu Boden, worauf das herunterstürzende Kabel auch für kurze Zeit den Sessellift lahmlegte, der die Fahrer zum Start bringen sollte. Glücklicherweise verletzte sich diesem Zwischenfall niemand, weder der Pilot des Flugzeugs noch Zuschauer im Zielgelände.
Marcel Hirscher schuf sich die besten Voraussetzungen, um erstmals Weltmeister im Riesenslalom zu werden. Der Österreicher fuhr an den Titelkämpfen in St. Moritz Bestzeit im ersten Lauf. 26 Hundertstel war Hirscher schneller als sein Teamkollege Philipp Schörghofer. Alexis Pinturault, neben Hirscher der meistgenannte Anwärter auf Gold, reihte sich als Dritter ein, mit 35 Hundertsteln Rückstand.
Bild: EPA/KEYSTONE
Pinturault wird im zweiten Lauf angreifen und um Gold kämpfen.
Von den vier Schweizern war der Walliser Justin Murisier als 12. der beste. Der nominell beste Mann von Swiss-Ski, der im Riesenslalom als einziger seines Teams in dieser Saison im Weltcup den Vorstoss in die Top 10 geschafft hat, wurde allerdings nicht gerade begünstigt. Bei seiner Fahrt herrschte im Gegensatz zu vielen anderen kein Sonnenschein, die Sicht war dementsprechend schlecht.
Bild: KEYSTONE
Murisier war der beste Schweizer im 1. Lauf.
Carlo Janka, Gino Caviezel und Loïc Meillard liegen aktuell auf den Positionen 16, 18 und 24. (sda)
Der Andorraner rutscht bäuchlings über die Ziellinie ...
Der Italiener fährt bei schlechter Sicht noch in die Top 20 und verdrängt Loic Meillard noch um einen Rang. Der Deutsche Linus Strasser ist gar noch besser und schafft es mit Startnummer 43 auf Rang 15. Auch Janka und Caviezel rutschen also noch eine Position nach hinten.
«Vom Fahrerischen her war es okay, unten war ich ein paar Mal etwas zu quer. Aber es ist halt auch ein Glückssache mit der Sicht. Die Schweizer sind alle bei ‹Sch....bedingungen› gefahren. Jetzt muss sich mich etwas ausruhen, die Beine etwas hochlagern. Dann geht's schon zur Besichtigung des 2. Laufs.»
Immerhin der dritte Amerikaner schafft es ins Ziel und auf den 16. Rang – da kann er sich sogar im Zweiten noch in die Top 10 verbessern.
Der Finne hingegen klassiert sich 0.1 Sekunde vor Meillard auf dem 19. Rang.
Der Tscheche fällt im Ziel hinter Meillard auf Rang 23.
Der junge Schweizer hat keine Chance auf ein gutes Resultat. Im Ziel hat er 2 Sekunden Rückstand auf Marcel Hirscher und reiht sich auf Rang 20 ein – sollte knapp für den zweiten Durchgang reichen.
Auch der zweite Amerikaner kann die Abwesenheit von Ligety nicht kompensieren. Wie sein Landsmann Ford scheidet auch Jitloff aus – respektive er bricht seine Fahrt aus noch unerklärlichen Gründen ab.
Eine ansprechende Leistung von Read im oberen Teil. Unten aber mit einem Fehler und so sind es im Ziel 2.08 Sekunden Rückstand und Zwischenrang 20. Schade für die gute Fahrt oben aber vielleicht hat er im 2. Lauf eine gute Startnummer.
Die Kanadier haben uns ja an dieser WM schon überrascht, heute auch?
Die Amerikaner vermissen natürlich Ted Ligety schmerzlich. Ford kann nicht einspringen, er scheidet oben aus.
Bereits im Mittelteil beträgt der Rückstand über eine Sekunde. Bis ins Ziel verliert der Schweizer 1.43 und reiht sich auf Platz 16 ein – durchzogene Leistung.
Der Büdner ist unterwegs, verliert oben aber schon sehr viel.
So der dritte Schweizer steht oben bereit. Kann Gino noch in die Top 10 fahren?
«Der Lauf war gut, aber die Sicht nicht. Die Spuren und die Wellen habe ich kaum gesehen. Das gehört zum Skifahren, aber ich natürlich auch gerne wieder einmal etwas Glück. Aber es ist, wie es ist. Es gibt ja noch einen zweiten Lauf.»
Der nächste Österreicher, und er fährt stark. Leitinger fährt auf den 6. Platz mit nur 0.53 Rückstand auf Hirscher – also voll dabei im Medaillenrennen.
Kann er die Ehre der Italiener retten? Kann er zumindest ein wenig – im Ziel ist es der 8 Rang mit 0.85 Rückstand. Die Piste scheint also auch für die Fahrer mit etwas höheren Startnummern gut zu sein.
Der Kroate zeigt eine gute Leistung und fährt mit unter einer Sekunde Rückstand in die Top 10.
Er kann nicht an den guten Leistungen von Pinturault und Faivre anknüpfen. Fast zwei Sekunden Rückstand im Ziel für Missilier.
Nach viel Rückstand im Mittelteil scheidet der Norweger unten aus.
Das war leider leider gar nichts. Bis ins Ziel verliert er immer mehr Zeit und am Ende beträgt der Rückstand 1.32 Sekunden – das reicht für Zwischenrang 12.
Der Zweite Schweizer ist unterwegs.
Der italienische Routinier kämpft mit der Piste in St.Moritz. Im Ziel liegt er auf Zwischenrang 12 mit über 1.5 Sekunden Rückstand. Italien wird heute wohl ohne Medaille bleiben.
«Es ist super! Es ist alles so gelaufen, wie ich es mir vorgenommen habe. Die Sichtverhältnisse jetzt sind bescheiden. Die Fahrer haben keine Chance mehr, schnell zu fahren. Die Top 15 waren da klar bevorteilt. Ich zum Beispiel hatte perfekte Bedingungen von der Sonne her.»
Es ist eng an der Spitze. Die beiden Östereicher Marcel Hirscher und Philipp Schörghofer führen das Klassement an. Dahinter lauern Pinturault, Olsson und Kristoffersen. Auch der Norweger Haugen und der Franzose Faivre haben noch Chancen auf eine Medaille.
Ach, da verliert er oben schon 0.26 Sekunden und das Licht ist wieder schlechter. Der Rückstand wird unten grösser und im Ziel liegt der Schweizer auf Rang 9 mit 1.11 Rückstand – vielleicht bringt diese Schnapszahl ja Glück für den 2. Durchgang. ;)
Jetzt kommt der erste Schweizer – auf geht's Justin.
Der dritte Österreicher vermag nicht an die Leistungen von Hirscher/Schörghofer anzuknüpfen. Er verliert kontinuierlich Zeit und am Ende sind es über zwei Sekunden – Rang 12.
Der zweite Norweger ist oben gut mit dabei und peilt ein Platz unter den ersten Drei an. Im Mittelteil aber der eine oder andere Rutscher zuviel und am Ende schaut Rang 6 heraus mit 0.54 Sekunden Rückstand. Haugen in Lauerposition für den 2. Durchgang heute Nachmittag.
Nein ... auch der zweite Deutsche bleibt weit unter den Erwartungen. Im Ziel beträgt der Rückstand 1.2 Sekunden und liegt direkt vor seinem Teamkollegen Neureuther.
Macht er es besser als sein Landsmann Neureuther der im Ziel viel Rückstand hat?
Der Slowene rutscht oben auf dem Innenski aus und verpasst ein Tor.
Bereits oben ist der Schwede geschlagen mit über 0.6 Sekunden Rückstand. Bis ins Ziel wächst dieser auf über eine Sekunde an – eine Fahrt zum Vergessen für Myhrer. Nach einem Fehler unten wird das sogar eng für den zweiten Lauf.
Der Italiener verliert oben schon 0.3 Sekunden. Im Mittelteil wird der Rückstand grösser und nach der Zieldurchfahrt ist er über eine Sekunde zurück.
Der Schwede hat nicht viel Rückstand im Ziel auf Rang 4. Die 0.39 Sekunden sind gut aufzuholen – es wird immer enger da hinter Marcel Hirscher. Der 2. Lauf verspricht bereits jetzt viel Spannung.
Der Franzose kommt aber auf der ganzen Piste nicht an die Zeit des Österreichers heran. Mit einer kontrollieren Fahrt schafft er es im Ziel auf Rang 3 mit 0.35 Sekunden Rückstand – da ist noch alles offen. PInturault dürfte nicht ganz zufrieden sein, trotzdem winkt er ins Publikum.
Der Franzose greift nun die Zeit seines Kontrahenten an.
Oben ist der Topfavorit schneller als sein Landsmann – 0.3 Sekunden der Vorsprung. Diesen kann er unten behaupten und übernimmt mit 1:06.73 die Führung.
Kann er noch einen drauflegen?
Der Österreicher dreht unten auf und kann 0.20 Sekunden Rückstand noch in einen Vorsprung ummünzen – das ist die Führung.
Nun scheint die Sonne, das Licht ist besser für ihn. Der Norweger scheint das nützen zu können und baut den Vorsprung bis in den Mittelteil etwas aus, es ist aber eine knappe Angelegenheit. Unten kann er aber aufdrehen und übernimmt mit 30 Hundertstel Vorsprung die Führung – stark.
Was packt der Norweger aus?
Schade, können die Fahrer den Blick ins Ziel hinunter nicht so geniessen wie wir:
Oben mit 30 Hundertstel Vorsprung auf seinen Landsmann im Ziel. Im Mittelteil verliert er zwar etwas, aber er rettet auf dem Kurs seines Vaters am Ende doch 37 Hundertstel ins Ziel und übernimmt die Führung.
In diesem Winter konnte er sein erstes Weltcup-Rennen gewinnen, und was liegt heute drin?
Bereits oben verliert der Deutsche im Vergleich mit Muffat-Jeandet. Bis im Ziel ist es ein Rückstand von über einer halben Sekunde – das war nichts. Da wiegte wohl die leichte Verletzung aus dem Team-Event doch mehr.
SRF-Experte Bernhard Russi sagt, das Licht werde Einfluss haben. Muffat-Jeandet ist auf jeden Fall mal im Ziel mit einer Zeit von 1:07.88.
Der Franzose hat den WM-Riesen soeben eröffnet. Kann er von der super Piste mit der Nummer 1 profitieren? Das wird sich zeigen.
Gespannt wird dem Duell Hirscher vs. Pinturault entgegen gefiebert. Die Schweizer brauchen einen Exploit um vorne mitzufahren. Hinter den beiden Topfavoriten hat es noch einen Platz auf dem Podest – darum streiten sich doch einige Anwärter – für Spannung ist gesorgt.
Die Schweizer müssen am Freitag auf das Abnormale hoffen. Alle sind sie auf einen Exploit angewiesen, wollen sie mit den Besten mithalten. Justin Murisier war in diesem Winter schon mehrfach nahe dran an der Spitze, zu einem Podestplatz hat es aber auch ihm noch nicht gereicht. Trotzdem wird der Walliser im WM-Riesenslalom nicht vom eingeschlagenen Weg abweichen. «Ich weiss, dass ich sehr schnell sein kann. Wenn ich also meine gewohnte Leistung zeige, kann ich vorne dabei sein.»
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Justin Murisier wird wohl der beste Schweizer Trumpf sein.
Zu verarbeiten hatte auch Carlo Janka einiges. Vor allem sein Abschneiden am Sonntag in der Abfahrt, in der er mit Platz 28 weit hinter den Erwartungen geblieben war, beschäftigte den Bündner. Abnormales im negativen Sinne. Die Möglichkeit, dass der Bündner bei seinem vierten Einsatz an dieser WM Versäumtes nachholen wird, scheint gering. Es würde ebenso nicht der Logik entsprechen wie eine Top-Klassierung von Gino Caviezel. Jankas Kantonskollege hofft auf den Überraschungseffekt - und denkt dabei unweigerlich an seinen älteren Bruder. Mauro Caviezel hat ihm am Montag mit dem Gewinn der Bronzemedaille in der Kombination vorgemacht, dass in einem einzelnen Rennen selbst auf höchstem Niveau (fast) alles möglich ist.
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Kann Carlo Janka heute ein Ausrufezeichen setzen?
Das Schweizer Quartett komplettiert Loïc Meillard. Der mit 20 Jahren jüngste Teilnehmer von Swiss-Ski war bei letzter Gelegenheit auf den WM-Zug aufgesprungen. Ende Januar hatte er sich mit Rang 12 im Weltcup-Riesenslalom in Garmisch für die Selektion empfohlen. Er schaffte dies nur sechs Wochen nach einer Meniskus-Operation am rechten Knie. Eine Leistung ausserhalb des Normalen also.
Bild: KEYSTONE
Loic Meillard ist der jüngst im Schweizer Quartett.
(sda)
Der Zweikampf um den Titel zwischen Hirscher und Pinturault wäre der Normalfall. Zumindest kann aufgrund der Ergebnisse im Weltcup davon ausgegangen werden. Von den letzten 15 Riesenslaloms hat der Österreicher sechs und der Franzose sieben gewonnen.
Bild: EPA/KEYSTONE
Holt Hirscher heute Gold?
Schön und gut, aber WM-Rennen verlaufen nicht selten abseits der Norm. Die Logik bleibt sprichwörtlich auf der Strecke, wenn nicht alle Faktoren wie Tagesform, äussere Bedingungen und das viel beschworene Wettkampfglück passen. Gravierende Fehler dürfen sich selbst Hirscher und Pinturault trotz ihrer Extraklasse keine erlauben, denn hinter ihnen folgen in der Hierarchie mehrere Konkurrenten mit dem Potenzial zum Weltmeister.
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Pinturault weiss, wie man am schnellsten um die Tore kurvt. (sda)
Sportler unterhalten uns ... auf allen Ebenen
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