24.02.2017, 10:0624.02.2017, 13:56
Der Slowene Bostjan Kline gewinnt die erste von zwei Abfahrten in Kvitfjell und feierte damit seinen ersten Weltcupsieg. Kline siegt vor dem Österreicher Matthias Mayer und dem Norweger Kjetil Jansrud.
Beat Feuz wird als bester Schweizer Siebter. Dem Emmentaler fehlen bei seinem ersten Auftritt im Weltcup als Weltmeister 21 Hundertstel zu einem Podestplatz. Es wäre die erste Klassierung unter den ersten drei in Kvitfjell seit dem Sieg im Super-G vor fünf Jahren gewesen.
Mauro Caviezel wird starker Zehnter und ist damit so gut klassiert wie noch nie in einer Weltcup-Abfahrt. Carlo Janka, der auf der Olympia-Strecke von 1994 über Rang 6 noch nicht hinausgekommen ist, wird 15.
Bild: NTB SCANPIX/REUTERS
Der Kombi-Überraschungssieger von Wengen fährt auch stark und setzt sich mit 1.33 Sekunden Rückstand auf Zwischenrang 25 fest. Damit liegt er sogar noch vor Ex-Weltmeister Patrick Küng.
Der Bronze-Gewinner in der WM-Kombi zeigt heute ein starkes Rennen. Oben ist er bei den Schnellsten dabei, unten kommt dann aber noch die eine oder andere Zehntel dazu. Mit 62 Hundertstel Rückstand fährt der Bündner aber mitten in die Top 10!
Der St.Galler macht seine Sache oben ganz ordentlich, unten summiert sich aber auch bei ihm der Rückstand. Als 26. wird es für ihn knapp mit Weltcuppunkten. Aber hoffen ist auch hier erlaubt.
Der Europacup-Gesamtsieger bestreitet hier sein erstes Weltcuprennen und merkt gleich, dass hier ein anderer Wind weht. Der Romand kann nicht mit den Besten mithalten. Als 26. darf er aber noch auf den einen oder anderen Weltcuppunkt hoffen.
Seine grosse Stunde schlägt heute nicht: Im oberen Teil fährt er einen weiten Bogen und handelt sich so schon einen ordentlichen Rückstand ein. Auch unten stimmt vieles nicht: Mit 1.97 Sekunden Rückstand fährt er auf Zwischenrang 28. Das wird wohl nicht für Weltcuppunkte reichen.
«Die erste Abfahrt als Weltmeister hat sich gut angefühlt, aber das Resultat ist natürlich nicht so gut. Es war ein schwieriges Rennen, denn es war doch etwas Wind drin. Mein Saisonziel war die WM, hier ist der Schnee wieder etwas anders. Deshalb war es sicher nicht einfach. Aber ich bin dennoch zufrieden. Ich hoffe, dass morgen dann von ganz oben gestartet werden kann.»
Der Routinier kann die französische Schlappe auch nicht relativieren. Mit 1.69 Sekunden Rückstand fährt er auf Rang 26. Die ersten 30 Fahrer sind im Ziel, wir nehmen die zwei folgenden Schweizer sicher noch nicht.
Der Amerikaner hat mit der Entscheidung hier nichts zu tun. Er verliert 1.39 Sekunden auf Kline und schafft es so nur auf Rang 23.
Der Franzose hält oben gut mit, ist beim Russi-Sprung aber zu passiv und gerät in Rücklage. Er kann den Sturz nicht verhindern, kommt glücklicherweise aber glimpflich davon.
Noch ein Franzose, der überhaupt nicht auf Touren kommt. Mit 1.99 Sekunden Rückstand landet er auf dem letzten Zwischenrang.
Der Amerikaner zeigt ebenfalls eine starke Leistung. Mit 81 Hunderstel Rückstand verpasst er die Top 10 nur knapp. Damit gilt für ihn gleiches wie für Ferstl: Damit kann er zufrieden sein.
Der Deutsche hält oben mit und hält den Rückstand unten in Grenzen. Mit 85 Hunderstel Rückstand fährt er auf Rang 13. Damit kann er sicherlich zufrieden sein.
Der Amerikaner ist hier auch chancenlos. Mit 1.33 Sekunden Rückstand muss er eine herbe Schlappe einstecken.
Der österreichische Altmeister fährt hier wenig meisterlich. Vorwerfen kann er sich war nichts, der Konkurrenz fährt er trotzdem hinterher. Mit 92 Hundertsteln Rückstand gehört auch er zu den Geschlagenen: Zwischenrang 14.
Der Deutsche hatte an der WM überzeugt, heute reicht es aber nicht für ein Topresultat. Vor allem im Mittelteil fährt er der Konkurrenz hinterher. Mit 85 Hundersteln Rückstand verpasst er die Top 10 knapp.
Die Franzosen gehören heute wieder zu den grossen Geschlagenen, denn auch Theaux ist heute absolut chancenlos. Über seine Sekunden verliert er auf Kline und liegt damit knkapp hinter Teamkollege Fayed zurück, der auf Rang 13 momenten der bestklassierte Franzose ist.
Der Abfahrtsolympiasieger legt einen fantastischen Schlussspurt hin, kommt aber auch nicht an die Zeit von Kline heran. 19 Hundertstel beträgt sein Rückstand. Damit liegt er eine Hundertstel vor Lokalmatador Jansrud auf Rang 2.
Der Weltmeister hat bei den Feierlichkeiten in der Heimat wohl doch etwas seiner Kräfte eingebüsst. Oben handelt er sich einen Rückstand ein, den er unten nicht mehr aufholen kann. Im Ziel beträgt sein Rückstand 41 Hundertstel. Das ist Zwischenrang 5. Eine ordentliche Leistung!
Der Franzose kommt wie schon an der WM überhaupt nicht in Fahr. Er riskiert zwar viel, doch es geht nicht auf. Er fährt weite Wege und liegt mit 1.56 Sekunden Rückstand auf dem zweitletzten Rang. Nur Patrick Küng war noch langsamer.
Der Führende im Abfahrtsweltcup kommt ebenfalls nicht an Kline heran. Der Italiener versucht zwar alles, ist aber dennoch chancenlos. Im Ziel beträgt sein Rückstand 84 Hundertstel, das reicht nur für Zwischenrang 10.
Auch der Franzose büsst von oben bis unten kontinuierlich Zeit ein. Im Ziel ist es genau eine Sekunde Rückstand auf Kline, der im Mittelteil die absolute Ideallinie erwischte und wohl auch auf Super-Material zählen durfte.
Der Italiener spielt oben seine Gleiterfähigkeiten aus, doch unten büsst auch er noch die entscheidenden Zehntel ein. Mit 66 Hundertstel fährt er am Ende sogar noch klar am Podest vorbei.
Der Kanadier, der im WM-Super überraschend Bronze geholt hat, zeigt auch wieder eine bärenstarke Leistung. Fürs Podest reicht es heute nicht, Osborne-Paradis liegt mit 34 Hundertsteln auf Kline aber nur knapp dahinter. Neun Hundertstel fehlen ihm auf Landsmann Eric Guay.
Der Super-G-Weltmeister von 2015 hält oben gut mit, ist im unteren Teil aber nicht bei den Schnellsten dabei. Mit sechs Zehnteln Rückstand auf Kline ist er der beste Österreicher.
Dem Österreicher ergeht es wie so vielen vor ihm. Er macht keinen ersichtlichen Fehler, verliert aber trotzdem über eine Sekunde. Dementsprechend ratlos ist seine Reaktion im Ziel.
Der Norweger findet auch im Heimrennen nicht zu seiner absoluten Topform zurück. Der Dominator der ersten Saisonrennen zeigt zwar eine starke Leistung, doch zur Führung reicht es auch ihm nicht. Mit 20 Hundertstel Rückstand schafft er es immerhin auf Zwischenrang 2.
Der Österreicher springt beim Russi-Sprung in die falsche Richtung und muss dann korrigieren. Das kostet viel Zeit, im Ziel beträgt sein Rückstand über eine Sekunde.
Der Trainingsschnellste aus Kanada zeigt sein Können auch im Rennen. An den entfesselten Kline kommt aber auch der Super-G-Weltmeister nicht heran. Im Ziel sind es allerdings nur 25 Hundertstel Rückstand.
Der Österreicher wählt eine sehr direkte Linie, doch das geht am Ende nicht auf. Mit 1.05 Sekunden ist auch sein Rückstand beträchtlich. Er schiebt sich zwischen Janka und Küng auf Zwischenrang 5.
Der Amerikaner kommt nicht an die Bestzeit von Kline heran, die Verhältnisse sind für ihn fast ein wenig zu gut. Er spielt seine Stärken meist dann aus, wenn andere Probleme haben. Mit 43 Hundertstel Rückstand fährt er aber auf den 2. Zwischenrang.
Der Slowene hat einen guten Ski erwischt, hat in jedem Streckenteil klar das Höchsttempo. 72 Hundertstel nimmt er Kilde aber, damit liegt er klar in Führung.
Der Bündner hält den Rückstand im oberen Teil in Grenzen und setzt sich im Mittelteil gar knapp an die Spitze. Im Ziel sind es dann 11 Hundertstel Rückstand, aber eine gute Fahrt von Janka.
Der Norweger löst Küng an der Spitze sogleich wieder ab. Von oben bis unten nimmt er dem Schweizer kontinuierlich Zeit ab. Am Ende sind 86 Hundertstel Vorsprung. Eine ganze Menge ...
Der Abfahrtsvierte von St. Moritz kommt ohne ersichtlichen Fehler. Mit 1:30.78 Minuten überquert er die Ziellinie. Mal schauen, wie weit das nach vorne reicht.
Patrick Küng hat sich aus dem Starthaus gewuchtet.
Jetzt gilt die volle Konzentration aber wieder dem Rennen! Und einer hat da ganz besonders gute Aussichten: Weltmeister Beat Feuz. Der Schangnauer mag den Ort, rund eine halbe Autostunde von Lillehammer gelegen. Da wären die Bedingungen in Kvitfjell. «Der kalte, aggressive Schnee passt mir. Die Verhältnisse ähneln jenen in Nordamerika», sagt Feuz. «Auch die Piste gefällt mir.»
Die Vorliebe für die Olympia-Strecke von 1994 schlug sich selbstredend auch in Ergebnissen nieder. «Aber», schränkt Feuz ein, «auf dem Podium bin ich hier schon lange nicht mehr gestanden.» In Kvitfjell zum letzten Mal unter den ersten drei klassiert war er vor fünf Jahren, als er in zwei Super-G Erster und Dritter geworden war. Im Winter zuvor hatte er gleichenorts in der Abfahrt seinen ersten von mittlerweile sieben Weltcup-Siegen errungen.
Bild: EPA/NTB SCANPIX
In den Trainings zeigten die Schweizer keine berauschende Leistung:
Mauro Caviezel, Carlo Janka und
Beat Feuz büssten in der einzigen Übungseinheit rund eine Sekunde auf die Bestzeit des Kanadiers
Erik Guay ein. Für Gesprächsstoff sorgten nach dem Training aber nicht die Resultate, sondern eine Schimpftirade von Janka. Der Bündner war bei seiner Fahrt beinahe mit einem Helfer aus dem Rutschkommando kollidiert, der sich auf rund einen Meter dem in hohem Tempo heranfahrenden Janka angenähert hatte.
Die letzten Schweizer Sieger im Skiweltcup
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Die letzten Schweizer Sieger im Skiweltcup
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