Bevor wir zur Auflösung kommen, einfach mal eine kurze Frage:
Hast du richtig geschätzt? Der Österreicher Stefan Kraft ist in diesem Winter in allen Weltcup- und WM-Bewerben zusammengezählt exakt 9745 Meter in der Luft gewesen (Quelle: FIS).
Diese Distanz entspricht exakt 30 Mal der Länge des 325 m hohen Eiffelturms in Paris. Oder um anders zu verdeutlichen, wie weit Kraft in der Luft war, einige Beispiele aus der Schweiz:
Für die 9745 Meter wurden nur Krafts Wettkampfsprünge addiert – aber weder Qualifikationen noch Trainings berücksichtigt. So kam der Gesamtweltcupsieger 2016/17 auf insgesamt 64 Sprünge. Krafts weitester war der neue Skiflug-Weltrekord, aufgestellt im norwegischen Vikersund. Erst nach sagenhaften 253,5 Metern hatte der Österreicher wieder festen Boden unter den Füssen.
Kraft war der dominierende Springer der soeben beendeten Saison. Er gewann neun Weltcup-Bewerbe, stand bei zwölf weiteren auf dem Podest. Der 23-Jährige gewann an der WM in Lahti beide Einzel-Bewerbe, holte Silber im Mixed- und Bronze im Teamwettbewerb.
Wesentlich bescheidener fällt Simon Ammanns Bilanz aus. Der doppelte Doppel-Olympiasieger aus dem Toggenburg weist einen 11. Platz als Saison-Bestleistung aus. In seinen 43 Wettkampfsprüngen war Ammann zusammengezählt 6209,5 Meter in der Luft. Weil er bei der Landung oft patzte, resultierte am Ende bloss Rang 29 in der Weltcup-Gesamtwertung. Schlechter beendete Simon Ammann eine Saison zuletzt im Winter 1999/2000.
Für den mittlerweile 35-Jährigen gibt es dennoch kein Grund, nun aufzugeben. Im Gegenteil. Zum Saisonende hin war eine Aufwärtstendenz zu erkennen, die Ammann zuversichtlich stimmt. In Planica sagte er, dass er nun eine klare Strategie habe, in welche Richtung es mit der Materialabstimmung und all den anderen Sachen gehen soll. «Ich werde früher in Einsiedeln auf die Schanze gehen als in den vergangenen Jahren», kündigte er bereits an.
Im Fokus hat Ammann bestimmt die Olympischen Spiele, die nächsten Winter im südkoreanischen Pyeongchang stattfinden. Geht es nach der «Ammann'schen Gleichung», darf sich die Sport-Schweiz darauf freuen. Die sieht nämlich nach medaillenlosen Spielen wie zuletzt in Sotschi einen Doppel-Triumph bei den folgenden Wettkämpfen vor …