Als Achter nach dem ersten ersten Durchgang springt Ammann im letzten Sprung dieser Vierschanzentournee auf 136 Meter. Er kann jedoch nicht sauber landen, die Ski verkanten und der vierfache Olympiasieger stürzt.
Der Toggenburger bleibt eine Weile liegen, ob er sich gravierend verletzt hat, ist zurzeit noch unklar. Rettungskräfte eilen sofort herbei und bringen Ammann auf einer Trage von der Unglücksstelle.
Alles mitansehen muss sich auch Ammanns Ehefrau Yana, die mit dem drei Monate alten Sohn Théodore im Auslauf steht.
Mit einem Krankenwagen wird Ammann ins Spital gebracht. Gemäss Christian Stahl, dem Kommunikationsdirektor des Schweizer Verbandes, kam der Toggenburger beim Transport wieder zu Bewusstsein. Alles sei stabil, er könne Arme und Beine bewegen und sei ansprechbar.
«Er bleibt im Spital, wo sein Zustand weiter überwacht wird», meldet der Swiss-Ski-Mediensprecher. Ammann brauche jetzt Ruhe. Weitere Informationen soll es erst am Donnerstag geben. Der 32-Jährige dürfte zumindest eine Hirnerschütterung, Prellungen und Abschürfungen am Gesicht erlitten haben. Ein offizielles medizinisches Bulletin liegt aber nicht vor. Trotz des Sturzes beendet Ammann den Wettkampf als Zehnter.
Bereits zum Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf war Simon Ammann gestürzt und hatte dabei sämtliche Chancen auf einen guten Gesamtrang in der Tournee vergeben. In Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck reagierte er aber mit den Plätzen 2 und 3 sehr stark.
Eine starke Leistung zeigt Gregor Deschwanden. Der Innerschweizer springt auf 124 und 126,5 Meter und stellt als 19. eine neue Saisonbestleistung auf.
Der Tagessieg geht an den Österreicher Michael Hayböck. Trotz Sprüngen auf 137,5 und 136,5 Meter kann er seinen Landsmann Stefan Kraft aber nicht mehr am Tournee-Gesamtsieg hindern. Kraft sichert sich dank zwei konstanten Sprüngen in Bischofshofen Rang 3.
Exakt drei Jahre nach seinem Weltcupdebüt in Bischofshofen schliesst sich für Kraft mit dem Sieg bei der Vierschanzentournee auf seiner Heimschanze der Kreis. Der 21-Jährige erfüllt sich mit dem ersten grossen Titel einen Traum. Den lediglich 1,70 m grossen Salzburger zeichnet vor allem seine enorme Sprungkraft und ein besonders aggressiver Sprungstil aus, den unter anderen auch Simon Ammann pflegt.
Zwischen Hayböck und Kraft klassiert sich der Japaner Noriaki Kasai. Er hat bei der Landung auch grosse Probleme wie auch Anders Jacobsen (No) und Ammann. Der Slowene Peter Prevc sichert sich mit Rang 4 Platz 3 in der Gesamtwertung vor Kasai. (pre/si)