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Spengler Cup

Das Team Canada gewinnt zum 14. Mal den Spengler Cup

Spengler Cup in Davos, Final
Team Canada – Lugano 5:2 (1:1,3:0,1:1)
Players of Team Canada celebrater after winning the final game between Team Canada and Switzerlands HC Lugano at the 90th Spengler Cup ice hockey tournament in Davos, Switzerland, Saturday, December 3 ...
Das Team Canada freut sich zum 14. Mal über die Spengler-Cup-Trophäe.Bild: SPENGLER CUP

Luganos Final-Fluch hält an: Das Team Canada gewinnt zum 14. Mal den Spengler Cup

Das Team Canada gewinnt erneut den Spengler Cup. Wie vor Jahresfrist setzt es sich im Final gegen den HC Lugano durch – diesmal mit 5:2.
31.12.2016, 14:4431.12.2016, 15:10
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» Hier gibt's den Liveticker der Partie zum Nachlesen.

Nach der 4:0-Gala gegen den weitgehend chancenlosen HC Davos hatten die Tessiner Beteiligten mit mehr als einer weiteren kanadischen Grenzerfahrung gerechnet. Stattdessen resultierte auch im dritten Spengler-Cup-Vergleich mit dem unwiderstehlichen Team Canada ein negatives Ergebnis.

Dabei hatte alles so gut begonnen. Bereits nach wenigen Sekunden brachte Dario Bürgler die Luganesi mit 1:0 in Führung. Doch die Führung hielt nur kurz, Colby Genoway glich nur drei Minuten später zum 1:1 aus.

Die Tore im Startdrittel:

Bürgler bringt Lugano früh in Führung.Video: streamable
Genoway mit dem schnellen Ausgleich.Video: streamable

Die Zäsur schufen die Canucks im Schnellverfahren zu Beginn des zweiten Drittels. Innerhalb von 120 Sekunden schüttelten sie den Herausforderer mit einer Tor-Doublette ab. Das kursweisende 3:1 markierte der Favorit in Unterzahl. Ambris Topskorer Cory Emmerton war über die ganze Eisfläche gesprintet und hatte sich quasi persönlich für die schmerzhaften Derby-Niederlagen der letzten Wochen revanchiert.

Spätestens nach Andrew Ebbetts siebtem Skorerpunkt (4:1/38.) bahnte sich der nächste kanadische Triumph an. Die auf allen Ebenen führende Hockey-Nation erfüllte die hohen Ansprüche erneut. Siege und Trophäen sind für die Weltnummer 1 die Norm – unabhängig von der Besetzung ihrer Selektion. «Egal, wer das Shirt trägt, die Verpflichtung ist immer spürbar», hatte der Ex-NHL-Star und Generalmanager Sean Burke vor der ersten Knock-out-Runde bekräftigt.

Die drei Tore im Mitteldrittel:

Pouliot legt für die Kanadier nach 22 Minuten erstmals vor.Video: streamable
Emmerton marschiert in Unterzahl durch die Lugano-Abwehr und erzielt das 3:1.Video: streamable
Luganos Wilson mit dem Schnitzer, Ebbett sagt danke und trifft zum 4:1.Video: streamable

Ihre Erfolgsstory bei der hoch dotierten und in der Heimat live übertragenen Exhibition ist imposant. Im 21. Final seit 1986 vergoldeten sie ihre Bilanz weiter: 95 der 146 Spengler-Cup-Partien haben die Selects gewonnen und dabei 604 Treffer markiert. Eine Top-Platzierung fehlt noch, um den Rekordsieger Davos einzuholen. Die Ära wird weitergehen, die mindestens fünfjährige Verlängerung der Partnerschaft mit der Zentrale in Calgary ist beschlossen.

Die Tore im Schlussdrittel

Bürglers Anschlusstreffer zum 2:4.Video: streamable
Spaling macht mit dem 5:2 ins leere Tor alles klar.Video: streamable

Energielose Bianconeri

Luganos ambitioniertes Vorhaben, das älteste Klub-Festival der internationalen Szene zu gewinnen, endete wie 1991 und vor Jahresfrist mit einer Enttäuschung. Nach ihrer einzigen und frühen Pointe – Dario Bürgler markierte das 1:0 nach 31 Sekunden – entglitt den zuvor verlustpunktlosen Südschweizern das Momentum zusehends. Emotionen wie im teilweise gehässigen Schlagabtausch mit dem HCD kamen nahezu keine auf.

Leaderfiguren wie Keeper Elvis Merzlikins, der ausgerechnet im wichtigsten Spiel keinen souveränen Eindruck hinterliess, James Wisniewski oder Linus Klasen kamen nicht auf Touren. In der Rückwärtsbewegung leistete sich der HCL zu viele Auszeiten. Und im Angriff fehlte neben der Präzision auch die Energie, obschon Doug Shedden (dank acht ausländischen Professionals) für einmal konsequent auf vier Linien setzte.

Luganos coach Doug Shedden during the game between Switzerlands HC Lugano and Switzerlands HC Davos at the 90th Spengler Cup ice hockey tournament in Davos, Switzerland, Friday, December 30, 2016. (KE ...
Lugano verliert auch seinen dritten Spengler-Cup-Final.Bild: SPENGLER CUP

Als topklassierte Equipe wäre dem HCL im nächsten Jahr eine erneute Einladung zugestanden, womit die Schweizer Quote des Teilnehmerfelds der 91. Ausgabe auf 50 Prozent angehoben worden wäre. Der HC Davos ist gesetzt, und das Nationalteam macht im Rahmen seiner Olympia-Vorbereitung in der kommenden Altjahreswoche im Bündner Kurort Halt.

Telegramm:

Team Canada – Lugano 5:2 (1:1, 3:0, 1:1)
6300 Zuschauer (ausverkauft). - SR Vinnerborg/Wiegand, Kaderli/Wüst.
Tore: 1. (0:31) Bürgler (Zackrisson) 0:1. 7. Chay Genoway (Spaling, Emmerton) 1:1. 21. Pouliot (Micflikier, DiDomenico) 2:1. 23. Emmerton (Spaling, Parlett/Ausschluss Colby Genoway!) 3:1. 38. Ebbett (Raymond) 4:1. 45. Bürgler (Wisniewski/Ausschluss Flood) 4:2. 60. (59:43) Spaling (Ebbett/Strafe gegen Lugano angezeigt) 5:2.
Strafen: 7mal 2 plus 10 Minuten (DiDomenico) gegen das Team Canada, 5mal 2 Minuten gegen Lugano.
Team Canada: Fucale; Noreau, Gormley; Heshka, Chay Genoway; Parlett, Flood; Vukic; DiDomenico, Pouliot, Micflikier; Ebbett, McIntyre, Raymond; Pare, Sheppard, Campbell; Spaling, Emmerton, Colby Genoway; Katic.
Lugano: Merzlikins (41. Müller); Wisniewski, Wilson; Chiesa, Furrer; Ulmer, Heinrich; Ronchetti, Hirschi; Bürgler, Zackrisson, Hofmann; Walker, Lapierre, Sannitz; Vesce, Martensson, Klasen; Fazzini, Gardner, Bertaggia.
Bemerkungen: Lugano ohne Brunner, Manzato, Kparghai, Vauclair, Morini, Fontana (alle verletzt), Reuille, Sartori, Riva, Romanenghi (alle überzählig), 59. Timeout von Lugano, ab 58:13 bis 59:43 ohne Goalie. (pre/sda)

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