Zu später Stunde und bei sehr kühlen Temperaturen hat das neue ATP-Turnier im Genfer Parc des Eaux-Vives sein Aushängeschild verloren. Wie schon bei seinem ersten Auftritt gegen Lukas Rosol tut sich Stan Wawrinka auch im Viertelfinal gegen Federico Delbonis extrem schwer. Der Romand gewinnt zwar den ersten Satz im Tiebreak, nachdem er sich zuvor keinen einzigen Breakball herausspielen konnte. Die einzige Breakchance des ersten Satzes wehrt die Weltnummer 9 dank couragiertem Spiel ab.
Doch auch im zweiten Satz ist Delbonis bei Temperaturen unter zehn Grad der bessere Spieler. Wawrinka bleibt bei dessen Aufschlag chancenlos und der Argentinier nutzt bei 4:5 seinen dritten Breakball zum Satzgewinn.
Der Entscheidungssatz ist ein stetes Hin und Her: Wawrinka kaissiert ein frühes Break, holt sich dieses aber umgehend zurück. Dennoch fehlt die Sicherheit: Delbonis kann nach dem nächsten Servicedurchbruch zum Match aufschlagen, doch noch einmal schlägt Stan zurück. Wenig später ist die Partie trotzdem zu Ende. Delbonis verwandelt bei Aufschlag Wawrinka seinen ersten Matchball und schockt das spärlich erschienene Genfer Publikum.
Der erst 24-jährige Argentinier darf über seinen zweiten Sieg gegen einen Top-10-Spieler jubeln: Vor zwei Jahren hatte er in Hamburg auf Sand Roger Federer besiegt. Im Halbfinal trifft Delbonis auf den Portugiesen Joao Sousa (ATP 50), der sich in einem Krimi gegen den favorisierten Pablo Andujar durchsetze. Ausgeschieden ist auch die Nummer 2 des Turniers, Marin Cilic. Der kroatische US-Open-Sieger zog gegen den Kolumbianer Santiago Giraldo den Kürzeren. (pre/si)