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Die Zeiten, in denen Radek Stepanek für Stan Wawrinka ein Angstgegner und ein rotes Tuch war, scheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören. Der 37-jährige Tscheche, der älteste Spieler seit 38 Jahren, der am Australian Open die 2. Runde erreichte (nach Bob Carmichel und Kes Rosewall 1978), gewann gegen Wawrinka die ersten fünf Direktbegegnungen, zuletzt verlor er nun aber dreimal in Folge. Und Wawrinka lässt am Donnerstagabend in Melbourne auf dem drittgrössten Court der Anlage (Hisense Arena) nie Zweifel über den Sieger aufkommen.
Bravo Stan! pic.twitter.com/0csj4nApYJ
— MiniPeople.ch (@SwissMinipeople) 21. Januar 2016
Der Romand liegt permanent klar in Führung. Radek Stepaneks Angriffstennis vermag ihn nicht zu beunruhigen, zumal Stepanek seit den Rückenproblemen vor einem Jahr noch nicht wieder zu ehemaliger Stärke zurückgefunden hat. In der Weltrangliste belegt der Tscheche bloss noch Platz 188.
Wawrinka besitzt schon im zweiten Game die ersten zwei Breakmöglichkeiten. Der erste Aufschlagdurchbruch gelingt ihm da noch nicht. Dafür nimmt Wawrinka seinem Gegner drei der nächsten vier Servicegames ab. Und auch zu Beginn des dritten Satzes geht der Weltranglistenvierte aus Lausanne früh mit 3:1 in Führung.
Stepaneks beste Phase folgt, als beim Stand von 2:6, 3:6, 1:3 die Partie bereits mehr als vorentschieden scheint. Im sechsten Spiel des dritten Satzes nimmt er Wawrinka mit seinem fünften Breakball zum 3:3-Ausgleich den Aufschlag ab. Wawrinka kassiert erstmals im Turnier ein Break. Die Freude Stepaneks ist aber nur von kurzer Dauer.
Wawrinka gelingt gleich im folgenden Aufschlagspiel das fünfte Break. Diesen neuerlichen Vorsprung bringt Wawrinka nur mit grösster Mühe ins Ziel. Stepanek erspielte sich nochmals je drei Breakmöglichkeiten zum 4:4 und 5:5. Nach zwei Stunden und einer Minute verwertet die Weltnummer 4 schliesslich seinen ersten Matchball zum sechsten Sieg der Saison. Vor Melbourne hat Wawrinka bereits das Turnier von Chennai in Indien gewonnen.
Bei der Beurteilung seiner Leistung orientierte sich Wawrinka primär an den ersten 90 Minuten und nicht an den Konzentrationsmängeln während der letzten halben Stunde. Er sei «wirklich glücklich», wie gut dieses heikle Spiel gelaufen sei. «Ich erwarte nie, dass eine Partie einfach wird. Aber wenn es mir läuft, sehe ich gegen viele Gegner gut aus. Heute ist es mir gelaufen. Und ich erwarte auch von mir, dass ich einen Spieler wie Radek Stepanek, der immer die Offensive sucht, dominieren kann.»
In der dritten Runde trifft Wawrinka am Samstag entweder auf den Tschechen Lukas Rosol, der den als Nummer 25 gesetzten Amerikaner Jack Sock in drei Sätzen schlägt. Die ersten beiden Sätze zwischen den beiden Aufschlagshünen holte sich Rosol im Tiebreak. Gegen den Tschechen hat Wawrinka die bisherigen zwei Partien (2013 im Davis Cup in Genf und 2015 beim Turnier in Genf) gewonnen. (pre/sda)