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Roger Federer über Tennis, Doping, Rücktritt und Kinder

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Roger Federer: Fragen nach seinem Rücktritt nerven ihn nicht. Nerven tut ihn nur, dass das schon 2009 anfing.Bild: EPA/AAP

Roger Federer: «Im Tennis kann man jeden Star fallen lassen»

Roger Federer feierte am Hopman Cup ein starkes Comeback nach sechs Monaten Verletzungspause. Im Interview mit der Nachrichtenagentur SDA spricht er über seinen Rücktritt, das nicht normale Leben seiner Kinder, Doping und warum er nichts dagegen hat, Federer zu sein.
09.01.2017, 08:5009.01.2017, 09:59
marcel hauck, perth
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Roger Federer ist zurück. Auf dem Tennisplatz – und unter den Argusaugen der Öffentlichkeit. In Perth zeigte er sich spielfreudig wie eh und je. Dennoch hat die Meniskusoperation einiges verändert, wie er in einem exklusiven Interview mit der Nachrichtenagentur SDA erklärt. «Ich bin schon vorsichtiger, was ich herausposaune», sagt der 35-jährige Basler. «Ich kenne mein Alter und kann sicher nicht bis Tokio 2020 vorausschauen.» Vorläufig plane er bis Miami im April. Danach habe er natürlich eine Ahnung, welche Turniere er spielen wolle, «aber das gilt nur, wenn jetzt in den nächsten Wochen und Monaten alles gut geht.»

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Roger Federer ist bereits nach Melbourne gereist und trainiert in der Rod Laver Arena.Bild: EPA/AAP

Die Fragen nach seinem Rücktritt würden ihn nicht nerven. «Mühsam war vielmehr, dass es schon 2009 angefangen hat.» Er frage sich einfach, wie oft er die Frage noch beantworten solle. «Ich weiss die Antwort ja selber nicht», betont Federer. Auf eine Art wäre es einfacher, wenn er jetzt schon wüsste, wann genau er aufhören würde. «Ich lass es auf mich zukommen, und irgendwann werde ich es wahrscheinlich spüren.»

Im ausführlichen Gespräch nimmt Federer auch glasklar Stellung gegen Doping: «Wenn einer beschissen hat, erwarte ich, dass der sofort ‹genagelt› wird, dann ist fertig.» Er mache sich aber ums Tennis keine Sorgen. Erstens sei der Sport «nicht so abhängig von einem Star, dass du den nicht fallen lassen kannst.» Und zweitens: «Tennis ist ja am Ende immer noch ein Spiel, intuitiv, das schaffst du locker ohne Doping.» Er verhehlt aber nicht, dass das viele Geld, das heutzutage in den Sport fliesst, den Anreiz zum Betrügen deutlich erhöht hat.

«Wenn einer beschissen hat, erwarte ich, dass der sofort ‹genagelt› wird, dann ist fertig.»
Roger Federer

Über sein Leben im Rampenlicht beklagt er sich nicht im Geringsten. Federer zeigt sich überzeugt, dass es seinen Kindern gut geht, auch wenn sie kein «normales Leben» haben. «Sie haben mega Spass auf der Tour und viele Freunde.» Auch, dass er immer unter Beobachtung steht, mache ihm nichts aus. «Ich habe ja nichts zu verbergen.»

Nach dem lockeren «Aufgalopp» in Perth gilt es für Federer ab nächstem Montag beim Australian Open in Melbourne erstmals richtig ernst. (sda)

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Nicht drängeln, es hat genügend Bilder für alle! Roger Federers Werdegang vom Talent zum Superstar in 100 Fotos.
quelle: x90003 / issei kato
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