Roger Federer legt los wie die Feuerwehr, er bringt sein erstes Aufschlagspiel gleich zu Null durch. Beim Stand von 3:2 im ersten Satz hat der Maestro wie schon im Game wenige Minuten zuvor die Chance, ein erstes Break zu realisieren. Del Potro zieht den Kopf aber aus der Schlinge und gleicht zum 3:3 aus.
Den fünften Breakball im ersten Durchgang weiss King Roger dann zu nutzen. Del Potro macht am Netz Druck, Federer passiert den Argentinier aber mit einer starken Vorhand und zieht auf 5:3 davon. Im darauffolgenden Game droht dann etwas überraschend gleich mehrfach das Rebreak, doch der Schweizer macht die entscheidenden Punkte und gewinnt den ersten Satz letztendlich hochverdient mit 6:3.
Im zweiten Satz ist del Potro zwar immer mal wieder mit einer seiner krachenden Vorhände zur Stelle, ebenso muss der Argentinier aber gegen das Break kämpfen. Beim Stand von 2:2 ist es soweit, Federer bucht den Servicedurchbruch nach einem Vorhandfehler del Potros. Kurz zuvor musste dieser sich übrigens vom Physiotherapeuten behandeln lassen – das Handgelenk ist und bleibt die grosse Schwachstelle des 1,98 Meter grossen Hünen.
Beim Stand von 4:3 muss Federer im zweiten Satz einen wichtigen Breakball abwehren – dies tut der Maestro ganz unaufgeregt. Einige Minuten später ist die Pflicht erfüllt und Roger Federer darf sich von den Fans bejubeln lassen. Der Schweizer hat nun die letzten sieben Spiele auf der Tour allesamt gewonnen und dabei keinen Satz abgegeben.
«Ich gab ihm nicht die Möglichkeit, das Spiel aus der Rückhand-Ecke mit der Vorhand zu diktieren», erklärte Federer, der sich zufrieden mit seinem Auftritt zeigte. «Der Unterschied heute war, dass ich die Breakchancen abwehren konnte und er irgendwann nicht mehr.»
Im Achtelfinal trifft der 35-Jährige auf den Spanier Roberto Bautista Agut (ATP 18) – gegen den 28-Jährigen hat der Baselbieter in fünf Begegnungen noch keinen Satz verloren.
Stunden nach Federers Sieg zog auch Stan Wawrinka in den Achtelfinal ein. Der Waadtländer bekundete beim 6:3, 6:4-Sieg gegen den Tunesier Malek Jaziri (ATP 53) keine Schwierigkeiten.
Die Partie gegen den Weltranglisten-53. begann kurz nach 2 Uhr Schweizer Zeit und war 70 Minuten später bereits beendet. Mit einer erfolgreichen Challenge verwertete der topgesetzte Waadtländer seinen zweiten Matchball zum souveränen Zweisatzerfolg.
«Es war etwas windig, aber ich bekundete damit keine Probleme. Wichtig war, dass ich bei den Breakbällen zur Stelle war. Ich fühlte mich gut», resümierte Wawrinka.
Wawrinkas Gegner im Achtelfinal ist der deutsche Youngster Alexander Zverev (ATP 20), der sich gegen John Isner nach mehr als zweieinhalb Stunden 6:7 (5:7), 7:6 (9:7), 7:6 (7:5) durchsetzte. (rst/cma/sda)