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Lange, lange musste die Tenniswelt auf ihr nächstes Duell warten: Weil Roger Federer und Rafael Nadal nur selten zeitgleich auf ihrem allerhöchsten Niveau spielten, kreuzten sich die Klingen der beiden schon länger nicht mehr. Im Final von Melbourne ist es nun zum ersten Mal seit Oktober 2015 wieder so weit.
Federer vs. Nadal – das ist auch in der Ära von Novak Djokovic und Andy Murray noch immer ein Knüller, der nicht viele Wünsche offen lässt. Wir lassen im Vorfeld die Zahlen sprechen.
Die Bilanz in den Direktduellen spricht eine deutliche Sprache. Der Mallorquiner hat mehr als doppelt so oft gegen Federer gewonnen als umgekehrt und ihm so manche bittere Niederlage zugefügt.
Das erste Duell ging an den «Stier aus Manacor»: 2004 gewann er in Miami auf Hartplatz 6:3, 6:3. Das letzte aber ging an Federer: 6:3, 5:7, 6:3-Erfolg im Endspiel von Basel 2015.
Übrigens: Nur gegen Novak Djokovic hat Nadal öfter gespielt als gegen den Schweizer. 46 Mal haben sich die beiden duelliert, es steht 23:23.
» Eine Zusammenfassung aller 34 Duelle zwischen Federer und Nadal bei der ATP (englisch).
Wenn er gegen Nadal nie ein Endspiel verloren hätte, hätte Federer über 100 Turniersiege und 23 Grand-Slam-Titel auf seinem Konto. Achtmal begegneten sich die beiden in einem Major-Final, sechsmal siegte der Spanier. Viermal verlor Federer im Endspiel des French Open, einmal in Wimbledon und einmal beim Australian Open. Nur in Wimbledon konnte er seinen Erzrivalen 2006 und 2007 zweimal bezwingen.
Indoor (5:1) und auf Rasen (2:1) hat Federer gegenüber Nadal die Nase vorn. Aber auf Sand (2:13) und auf Hartplätzen (2:8) sieht die Bilanz düster aus. Die einzigen beiden Siege Federers datieren von 2005 (5-Satz-Finalsieg in Miami) und 2012 (4-Satz-Halbfinalsieg in Indian Wells).
Noch schlimmer wird die Bilanz, wenn wir nur auf Melbourne schauen. Dreimal trafen die beiden bisher aufeinander, dreimal siegte Nadal. 2012 und 2014 war dies jeweils im Halbfinal der Fall. Am meisten schmerzt aber die Finalniederlage 2009 mit 5:7, 6:3, 6:7, 6:3, 2:6. Damals verdrückte Federer an der anschliessenden Siegerehrung Tränen.
Roger Federer und Rafael Nadal wurden in den letzten zwei Wochen beide zweimal bis aufs Äusserste gefordert. Während Federer Im Achtelfinal Kei Nishikori und im Halbfinal Stan Wawrinka über die volle Distanz bezwang, musste auch Nadal in der 3. Runde gegen Alex Zverev und im Halbfinal gegen Grigor Dimitrov über fünf Sätze.
Auch sonst ist die Bilanz ähnlich. Beide haben 23 Sätze in den Beinen, Nadal musste 231 Games bestreiten, Federer 222. Wer frischer ist, kann nicht beurteilt werden.
Am 8.8. hat Federer Geburtstag. 88 Titel konnte er auf ATP-Stufe bisher erringen. In der ewigen Rangliste liegt er aktuell noch sechs Trophäen hinter Ivan Lendl (94) und dem wohl uneinholbaren Jimmy Connors (109). Den letzten Titel gewann Federer 2015 in Basel ... gegen Nadal. Letztmals auf Hartplatz siegte der Maestro ebenfalls 2015 in Cincinnati.
Nadal steht bei 69 Siegen. Zuletzt triumphierte er 2016 in Barcelona. Den letzten Titel auf Hartplatz gewann er 2014 in Doha, also vor drei Jahren.
Die grosse Frage: Holt Nadal Federer in der wohl meistbeachtetesten aller Tennis-Statistiken noch ein? Bis vor Kurzem hätte da wohl niemand mehr damit gerechnet. Seit dem French Open 2014 hat Nadal kein Grand-Slam-Finale erreicht, während Federer in der gleichen Zeitspanne dreimal im Endspiel stand und jeweils an Novak Djokovic scheiterte.
Aber wenn Nadal jetzt in Melbourne gewinnt, dann fehlen nur noch zwei Titel. Und das nächste Major ist ja das French Open.
Hier stellt sich die grosse Frage nicht: Aller Voraussicht nach wird Nadal Federer bei den Wochen als Nummer 1 nicht mehr einholen. Der Spanier ist aktuell nur die Weltnummer 9 und war zuletzt im März 2015 unter den Top 3. Letztmals die Nummer 1 war Nadal im Juni 2014.
Betrachtet man die gesamte Karriere der beiden, hat Nadal die knapp bessere Gewinnquote als Federer. Das liegt vor allem an seinem steilen Aufstieg zu Beginn der Karriere. Bereits mit 15 wurde der Spanier Profi und brauchte danach keine lange Anlaufzeit. Federer dagegen schaffte erst nach vier Lehrjahren den endgültigen Durchbruch. Federer steht aktuell bei 1086 Siegen (245 Niederlagen), Nadal bei 808 Siegen (175 Niederlagen).
Was für Zahlen – und das ohne Werbeverträge! Hier gibt's nicht viel zu sagen: Beide sind steinreich, Federer noch etwas «steinreicher» ...
Und egal was im Endspiel passiert: Er wird die 100-Millionen-Grenze knacken. Als Gewinner würde er knapp 2,8 Millionen Dollar kassieren, im Falle einer Niederlage 1,43 Millionen.
Siegt Roger Federer, verbessert er sich in der Weltrangliste auf Rang 10. Bei einer Niederlage wirds Rang 12 bis 14. Rafael Nadal würde bei einem Erfolg auf Rang 4 hüpfen.