Der Höhenflug von Roger Federer mit dem überraschenden Triumph am Australian Open wurde in Dubai jäh gebremst – und dies auf äusserst ärgerliche Art. Der 35-jährige Basler hatte die Partie gegen den neun Jahre jüngeren Moskauer, der bereits neun Challenger-Turniere gewonnen, auf der ATP Tour aber noch keine dicken Stricke zerrissen hat, lange gut im Griff. In den entscheidenden Phasen zeigte er aber ungewohnte Schwächen.
Federer brauchte bei seinem ersten Spiel gegen Donskoi (ATP 116) nicht viel Anlaufzeit und schaffte im ersten Satz das Break zum 3:1. In der Phase vom 1:1 bis zum 4:1 holte sich «King Roger» zwölf Punkte in Serie.
Federer doppelte gegen seinen 26-jährigen Kontrahenten mit einem weiteren Break zum 5:1 nach, ehe diesem mit dem 2:5 das Rebreak gelang. Schliesslich holte sich der Schweizer den Satz dennoch ohne Mühe mit 6:3 nach 29 Minuten.
Im zweiten Satz hielt Donskoi vor allem bei eigenem Aufschlag viel besser dagegen. Für das Highlight respektive das «Nolight» sorgte die Platzbeleuchtung, die inmitten des 2. Satzes den Dienst einstellte.
Da das Problem nicht so leicht zu lösen schien, entschieden sich Federer und Donskoi trotz den etwas dunkleren Bedingungen weiterzuspielen.
Wenige Minuten später funktionierte die Beleuchtung zur grossen Freude des Publikums wieder. Danach wurde es für Federer aber aus anderen Gründen heikel: Weil Donskoi immer besser wurde, musste der Schweizer beim Stand von 5:6 eine Breakchance abwehren, was Federer dank einer starken Vorhand gelang.
Im anschliessenden Tiebreak hatte Federer drei Matchbälle, vergab aber sämtliche. Donskoi auf der anderen Seite nutze seine erste Chance zum Satzausgleich eiskalt.
Im Entscheidungssatz gelang Federer das Break zum 4:2. Doch auch dieses sollte nicht reichen. Beim Stand von 5:3 konnte der Schweizer zum Match aufschlagen, wurde vom Russen aber ein weiteres Mal düpiert.
Es kam aber noch schlimmer: Donskoi gelang ein weiteres Break zum 6:5 im dritten Satz, der Maestro reagierte mit dem umgehenden Rebreak, so dass auch der dritte Durchgang im Tiebreak entschieden werden musste. Dort vergab Federer einen 5:1-Vorsprung und Donskoi holte sich den Satz dank sechs Punkten in Serie.
Federer leistete sich zu viele Aussetzer, zum einen, weil er die entscheidenden Punkte nicht gewann, zum andern, weil ihm vor allem mit der Vorhand deutlich zu viele unerzwungene Fehler unterliefen. Er verpasste mit seiner ersten Niederlage im Jahr 2017 die Chance, das Turnier in Dubai, wo er ein Appartement besitzt, zum siebten Mal für sich zu entscheiden. Die Nummer 10 der Welt könnte von Gaël Monfils oder David Goffin auch wieder aus den Top Ten verdrängt werden. (zap/sda)