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«Das war eine verrückte Atmosphäre», gestand Stan Wawrinka noch auf dem Court nach seinem Sieg. Tatsächlich sorgten die (wenigen) verbliebenen Zuschauer in der fast 24'000 Zuschauern fassenden Riesenschüssel für Gänsehaut-Stimmung. «Danke, dass ihr so lange geblieben seid», sagte Wawrinka.
Das Publikum war zwar in der Mehrheit nicht für den Schweizer, aber fair blieb es jederzeit und aufgrund der späten Spielzeit wurde das Arthur Ashe auch nicht zur Höhle des Löwens für Wawrinka. Aber die Liebe zu Del Potro war so gross, dass es den fast zwei Meter hohen «Turm von Tandil» vor dem letzten Game zu Tränen rührte.
Wawrinka spürte dies natürlich auch: «Es war eines der schwierigsten Matches für mich. Mental wie auch körperlich.» Die Weltnummer 3 war insbesondere nach dem verlorenen zweiten Satz gefordert. «Das war nicht einfach. Ich versuchte ihn danach auf der Rückhand zu halten, aber es war schwierig.»
Trotzdem gelang dem zweifachen Grand-Slam-Sieger der Turnaround. Und immer wieder kam seine Geste: Den Finger an die Stirn tippen. «Das zeigt, dass ich fokussiert bin und mich zum Limit pushe. Vielleicht verliere ich dann trotzdem, aber ich habe alles gegeben», erklärte Wawrinka danach seine berühmte Geste. Jetzt dürfte auch der letzte Gegner wissen: Bringt Wawrinka den Finger, dann wird es heiss.
So auch Kei Nishikori, der im Halbfinal wartet. Vor den Olympischen Spielen siegte der Japaner in Toronto in zwei Sätzen gegen den Schweizer. 2014 räumte er in einem epischen Fünfsätzer Wawrinka im Viertelfinal aus dem Weg. Aber eben. Wawrinka in Topform kann alle bezwingen.
Wie sieht er die Ausgangslage nach der Late-Night-Session? «Ich bin glücklich, dass Nishikori über fünf Sätze spielen musste und sicherlich auch müde sein wird.» Gross vorausblicken wollte er dann aber noch nicht auf den Halbfinal vom Freitag: «Jetzt muss ich erstmal ein bisschen schlafen.»