Dreiwöchige Rundfahrten (Giro d'Italia, Tour de France und Vuelta) sind oftmals schon vor dem letzten Tag entschieden. Doch beim Jubiläums-Giro geht es so eng zu und her, wie noch nie in der Geschichte. An der Spitze liegen vier Fahrer innerhalb von weniger als einer Minute.
Gestern in der vorletzten Etappe siegte Thibaut Pinot. Und weil der Franzose dafür zehn Bonifikationssekunden erhielt, machte er einen Sprung auf Rang 3 der Gesamtwertung. «Ich hoffe, dass ich meinen Platz auf dem Podest verteidigen kann», sagte Pinot.
Als Topfavorit auf den Gesamtsieg gilt weiterhin Tom Dumoulin. Der Holländer büsste nur wenig Zeit auf seine direkten Konkurrenten ein. Als Vierter der Gesamtwertung liegt Dumoulin 53 Sekunden hinter Leader Nairo Quintana.
Der Kolumbianer hat eine grosse Sorge: Er gilt als schwächerer Zeitfahrer als seine Verfolger. Dass die Prüfung gegen die Uhr praktisch keine Steigungen beinhaltet, sondern im Gegenteil eher bergab von Monza nach Mailand führt, ist für Quintana bestimmt ein Nachteil. Die Gefahr ist vorhanden, dass er nicht einmal den Sprung aufs Podest schafft.
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- hat als Führender ein wenig Reserve.
- kennt als letzter Starter alle Zwischenzeiten der Konkurrenten.
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- gilt als eher schwacher Zeitfahrer.
- Kurs spricht gegen das Leichtgewicht.
👍🏻
- solider Zeitfahrer, gerade auch am Ende von dreiwöchen Rundfahrten.
- als Italiener ist der Giro das Highlight des Jahres für den zweifachen Sieger (2013 und 2016).
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- Das Podest sollte Nibali sicher sein. Aber reichen die 14 Sekunden Vorsprung auf Tom Dumoulin, um sich den Gesamtsieg zu holen?
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- Rückte gestern als Etappensieger auf Rang 3 vor und ist damit psychisch im Hoch – und die Beine stimmen auch.
- Machte zuletzt im Zeitfahren «mirakulöse Fortschritte» (Eurosport-Experte Jean-Claude Leclercq).
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- Im Zeitfahren kann er sich nicht mehr auf seinen starken Schweizer Helfer Sébastien Reichenbach (15. in der Gesamtwertung) verlassen.
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- Bester Zeitfahrer der Siegesanwärter. Bei Olympia nur von Fabian Cancellara geschlagen, beim ersten Giro-Zeitfahren über 40 km der klare Sieger.
- Kurs scheint auf ihn zugeschnitten.
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- Formkurve zeigte in den letzten Tagen in den Bergen nach unten.
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- Sehr solider Zeitfahrer.
- Zuletzt aktive Fahrweise, die Form scheint zu stimmen.
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- Aufs Podest fehlen 32 Sekunden.
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- Hat nichts zu verlieren, die fünfte Top-Ten-Klassierung an einem Giro d'Italia ist dem Routinier sicher.
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- Mit 53 kg zu leicht, um auf diesem Parcours zu reüssieren.