Sport
Velo

Eben noch bei knapp 50 Grad im Sattel, gestern im Schneesturm – Cancellara fordert neue Regeln für den Radsport

Yetis auf Rädern? Nein, Veloprofis auf dem Monte Terminillo.
Yetis auf Rädern? Nein, Veloprofis auf dem Monte Terminillo.Bild: EPA/ANSA

Eben noch bei knapp 50 Grad im Sattel, gestern im Schneesturm – Cancellara fordert neue Regeln für den Radsport

Veloprofis müssen sich bei Tirreno–Adriatico durch dichten Schneefall einen Berg hinauf kämpfen. Lustig ist das einzig für die Zuschauer. Die Fahrer selber finden höchstens etwas glatt: Den Strassenbelag.
16.03.2015, 11:2916.03.2015, 13:47
Ralf Meile
Folge mir
Mehr «Sport»
Die Schlussphase der verschneiten Etappe.Video: Youtube/mihai Bordeanu

Am Ende strahlte ein 59 Kilogramm leichter Bergfloh aus Kolumbien. Nairo Quintana gewann gestern die Königsetappe von Tirreno–Adriatico und durfte auf dem Monte Terminillo ins Leadertrikot schlüpfen. Dem letztjährigen Giro-Sieger scheinen Schnee und Kälte gut zu behagen: Auf dem Weg zu seinem Gesamtsieg an der Italien-Rundfahrt hatte er eine legendäre Etappe über das verschneite Stilfserjoch für sich entschieden.

Quintana hatte beinahe als einziger Fahrer etwas anderes zu feiern als bloss die Zielankunft. Für die meisten seiner Kontrahenten ging es darum, sich gesund und sicher durch den Schnee zu kämpfen. Denn je länger die Etappe dauerte, umso heftiger schien der Schneefall zu werden. Abgehängte Fahrer litten also gleich doppelt.

Veloprofis im Schneesturm: Bilder, die sie auf Social Media posteten

«Man muss gewisse Regeln ändern»

Fabian Cancellara kam 12 Minuten nach dem Sieger ins Ziel und war nach dem Rennen sauer. «Man muss gewisse Regeln ändern», twitterte der Routinier. Ganz seiner Meinung war der Italiener Filippo Pozzato: «Was für euch vielleicht ein Spektakel ist, ist es für mich ganz sicher nicht. Kritisiert mich ruhig für meine Haltung.» 0,8 Grad zeigte der Velocomputer des Holländers Niki Terpstra an.

Heute Morgen legte Cancellara mit diesem Instagram-Bild nach. Er schreibt dazu: «Sieht also, als wäre ich an einem falschen Ort. Es war definitiv zu viel.»

Es ist schon das zweite Mal in dieser Saison, in der sich Cancellara um die eigene Gesundheit und die seiner Berufskollegen sorgt. Ende Februar wurde eine Etappe der Oman-Rundfahrt auf Druck der Fahrer zunächst wegen eines Sandsturms verkürzt und dann schliesslich abgebrochen.

Wegen der grossen Hitze von beinahe 50 Grad waren einigen Fahrern die Reifen geplatzt. «Es war wie im Backofen», stöhnte Cancellara während des Rennens auf der Arabischen Halbinsel und veröffentlichte ein Bild seines Velocomputers, der 46,8 Grad ermittelte.

Oman-Rundfahrt: Cancellara und Co. klagen im Schatten einer Brücke ihr Leid und bringen Renn-Organisator Eddy Merckx dazu, die Etappe abzubrechen.
Oman-Rundfahrt: Cancellara und Co. klagen im Schatten einer Brücke ihr Leid und bringen Renn-Organisator Eddy Merckx dazu, die Etappe abzubrechen.Bild: KIM LUDBROOK/EPA/KEYSTONE

Heute Vormittag ging's für die Profis mit der 6. Etappe von Tirreno–Adriatico weiter. Schnee hat es in Rieti, auf 400 Metern über Meer, keinen. Dafür regnet es in Strömen. Trotz dieses Sauwetter: Fabian Cancellara hat seine gute Laune offenbar wiedergefunden.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Es kommt zum Showdown – Lugano schlägt Fribourg und erzwingt ein siebtes Spiel
In der Viertelfinalserie zwischen Fribourg-Gottéron und Lugano kommt es am Donnerstag in Freiburg zum entscheidenden siebenten Spiel. Die Bianconeri gleichen dank einem 4:2-Heimsieg zum 3:3 aus.

In der 25. Minute brachte Verteidiger Santeri Alatalo die Luganesi mit dem zweiten Powerplay-Tor der Gastgeber in diesem Spiel 2:1 in Führung. Es war eine Premiere für die Bianconeri, hatten sie doch in den ersten fünf Partien in dieser Serie im Mitteldrittel kein Tor zu Stande gebracht. 67 Sekunden später erhöhte Stéphane Patry gar auf 3:1. Die Spieler von Lugano schienen nun über das Eis zu fliegen, vor lauter Euphorie wurden sie jedoch zu übermütig, was zu einer 3:1-Situation für Gottéron führte, die Killian Mottet (32.) mit dem erneuten Anschlusstreffer für den Qualifikations-Zweiten abschloss.

Zur Story