Nick Kyrgios ist 21 Jahre alt und kann eigentlich ziemlich gut Tennis spielen. Eigentlich. Denn der Australier gilt in der Tennis-Szene als «Enfant terrible», das mehr durch Skandale als durch sein gekonntes Spiel auf sich aufmerksam macht. Sein Repertoire an strittigen Aussagen ist bereits beträchtlich und gestern Dienstag noch grösser geworden: Er sei «gelangweilt», sagte Kyrgios nach seinem Erstrundensieg gegen Sam Querrey.
Heute gegen Mischa Zverev, älterer Bruder von Shooting-Star Alexander, ist beim Australier wieder etwas Grösseres durchgebrannt. Beim Stand von 3:1 für den Deutschen im ersten Satz geht ganz plötzlich nichts mehr bei Kyrgios, aber sieh selbst:
Nick Kyrgios throwing points in his #ShanghaiRolexMasters match v Alexander Zverev. He really just doesn't care. pic.twitter.com/tAf7JlkgR1
— Marathonbet (@marathonbet) 12. Oktober 2016
Ein weiteres Müsterchen aus dem zweiten Satz:
«So kannst du nicht spielen», wird Kyrgios vom Schiedsrichter angehalten, dafür hatte das Tennistalent aber wenig bis gar nichts übrig: «Kannst du nicht einfach ‹Time› rufen, damit ich das hier beenden und heimgehen kann?», soll die spöttische Gegenfrage gewesen sein.
Trotz den Pfiffen der enttäuschten Zuschauern, mit denen sich der rüde Aussie ebenfalls noch anlegt, ist die Partie entsprechend schnell zu Ende – 6:3, 6:1 lautete das klare Verdikt zugunsten Zverevs nach nur 49 Minuten. Mit seinem lustlosen Return beim Matchball sorgt Kyrgios dann noch ein letztes Mal für Kopfschütteln.
Así terminó el partido Kyrgios. pic.twitter.com/mDV9AsYUVF
— Nacho Mühlenberg (@NachoMuhlenberg) 12. Oktober 2016
Über die Beweggründe seines Handelns beim Turnier in China hat sich Kyrgios bisher ausgeschwiegen. Einzig diesen Tweet hat er abgesetzt: «Heute nicht gut genug auf vielen Ebenen, ich bin besser als das. Ich könnte Entschuldigungen bringen, aber es gibt keine. Sorry.»
Not good enough today on many levels, I'm better than that. I can go on about excuses but there are none. Sorry #StillAWorkInProgress 🙏🏽😢😞
— Nicholas Kyrgios (@NickKyrgios) October 12, 2016
(drd)