Christian Stucki hat sich am Wochenende auf fremdes Terrain gewagt. Der frischgebackene Unspunnensieger besuchte im österreichischen Hinterthal das Bauernherbstfest und mass sich dort mit den Spitzen-Rangglern des Klubs aus Leogang.
Ranggeln ist wie Schwingen eine dem Ringen ähnliche Kampfsportart. Wie beim schweizerischen Pendant hat derjenige verloren, der als Erster mit beiden Schulterblättern den Boden berührt. Anders als beim Schwingen tragen die Athleten beim Ranggeln jedoch keine spezielle Hose, die der Kontrahent ständig mit einer Hand festhalten muss. Auch ist der Händedruck zu Beginn eines Duell meist nur sehr flüchtig.
Doch Stucki hat Glück: Die Techniken des Ranggelns haben grosse Ähnlichkeit mit denen des Schwingen und heissen beispielsweise «Kreuzwurf», «Stierer», «Wurmgriff »oder «Hufer». Es wir jedoch meist etwas offensiver gekämpft als beim Schwingen. Zu Beginn des Kampfes gehen sich die Kontrahenten meist sofort an den Kragen – und das wortwörtlich.
Für Schweizer Schwinger ziemlich ungewohnt. Stucki gewinnt dennoch zwei seiner drei Kämpfe, wird im dritten vom deutlich kleineren und schmächtigeren Christoph Eberl aber überrumpelt und prompt auf den Boden gedrückt.
Übrigens: Der Höhepunkt der Ranggel-Saison ist das «Hundstoa Ranggeln», das alljährlich am letzten Juli-Sonntag auf dem Hundstein (2117 M.ü.M.) in der Nähe von Salzburg stattfindet. Der Gewinner dieses Festes darf sich für ein Jahr «Hogmoar» nennen. Der Titel hat in Österreich einen ähnlichen Stellenwert wie bei uns derjenige des Schwingerkönigs. (pre)