Sarah Jessica Parker kehrt zwölf Jahre nach dem Ende von «Sex and the City» mit «Divorce» ins Fernsehen. Ihre Rolle darin sei ganz anders als diejenige der Carrie Bradshaw, kündigt die mittlerweile 51-Jährige an. Zum Beispiel fehle die «herrliche Frivolität».
«Frances' Leben, ihre Entscheidungen und ihre Umgebung sind so anders, ihre Beziehung mit einem Mann, mit Kleidung und mit anderen Menschen», sagte Parker vor Journalisten über ihre Figur. In «Divorce» spielt sie eine zweifache Mutter, die in einer unglücklichen Ehe mit Robert (Thomas Haden Church) festsitzt. Als sie sich von ihm trennen will, macht er es ihr zunächst nicht so einfach.
Drehbuchautorin Sharon Horgan fand ihre Inspiration unter anderem in Danny DeVitos schwarzer Komödie «The War of the Roses» («Der Rosenkrieg»), in der Michael Douglas und Kathleen Turner buchstäblich durch eine lebenszerstörende Scheidung gehen.
Parker, die ausserdem ausführende Produzentin ist, wollte Drama und Komödie verbinden. «Ich war interessiert an der Ehe als eine Art Landschaft. Ich hatte das auf wahrhaftige, rohe Weise noch nicht gesehen», sagte sie, «und Sharon schuf eine Art von Wahrheit, die beides, Humor und tiefe Traurigkeit, erlaubt».
Seit 1997 ist Parker mit Schauspielkollege Matthew Broderick verheiratet, mit dem sie drei Kinder hat; sie kennt also die Höhen und Tiefen langfristiger Verpflichtungen. «Wie geht man von einer glücklichen Ehe dazu, dem anderen das Hirn wegblasen zu wollen?», will Frances von ihrem Ehemann in der ersten Folge wissen. Für Parker sei das persönlich zu drastisch, aber «diese Gefühle sind sehr real für viele Menschen, die durch eine Scheidung gehen».
Es dämmerte ihr nur langsam, dass HBO von ihr auch erwartete, dass sie die Hauptrolle übernimmt. «Ich hatte gar nicht vor, Frances zu spielen», erzählte sie. «Ehrlich gesagt habe ich mir eine Reihe andere Schauspielerinnen vorgestellt».
Mit «Nein, nein» antwortete Parker in der Presserunde auf die Frage, ob es mit «Sex and the City» wirklich zu Ende sei. «Ich glaube nicht, dass es irgendjemand von uns ausgeschlossen hat, aber es stellt sich die Frage: Gibt es einen richtigen Zeitpunkt, diese Geschichte zu erzählen? Ich weiss es wirklich nicht.»
(sda/aargauerzeitung.ch)