Während sich die nach monatelangen Kämpfen vereinbarte Feuerpause in der Ostukraine als brüchig erweist, verteidigt der italienische Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi den russischen Präsidenten Wladimir Putin, mit dem er seit Jahren eng befreundet ist. Berlusconi, Chef der Oppositionspartei Forza Italia, kritisierte die jüngsten Beschlüsse der NATO als «lächerlich und verantwortungslos».
«Wegen eines Mangels an Führungskapazitäten hat die NATO eine lächerliche und verantwortungslose Sanktionsstrategie gegenüber Russland eingenommen. Russland ist nicht in der Lage, die ukrainischen Bürger russischer Abstammung zu verteidigen, die als Brüder betrachtet werden», sagte Berlusconi nach Medienangaben vom Montag.
Berlusconi warnte vor den negativen Auswirkungen der Ukraine-Krise auf die internationale Wirtschaft. «Mit ihren Beschlüssen, haben die NATO, die USA und die EU die grossen Resultate zerstört, die wir 2002 mit dem in Pratica di Mare bei Rom abgeschlossenen Vertrag zwischen der NATO und Russland errungen hatten», kritisierte Berlusconi. Der Vertrag war unterzeichnet worden, als Berlusconi italienischer Premier war.
Die engen Beziehungen zwischen Berlusconi und Russland hatten während der Amtszeit des Medienunternehmers als Premiers in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik in italienischen Oppositionskreisen ausgelöst. Laut italienischen Medien pflegte Berlusconi nicht nur wegen politischen, sondern auch wegen wirtschaftlichen Interessen die Beziehungen zu Russland besonders. (whr/sda/apa)