Die vereinbarte Feuerpause in der Ostukraine bleibt trotz der Friedensbeteuerungen der Konfliktparteien brüchig. Bei Donezk kam es am Sonntag zu neuen Gefechten.
Korrespondenten der Nachrichtenagentur Reuters berichteten von anhaltendem Artilleriefeuer unweit des Flughafens der Stadt, der zuletzt wieder unter die Kontrolle der Regierungstruppen gekommen war. Prorussische Separatisten sagten, die Kämpfe konzentrierten sich derzeit auf ein Militärgelände in der Nähe des Flughafens.
Auch die Verwaltung von Donezk berichtete, an dem Flughafen seien Explosionen und Schüsse zu hören gewesen. Die pro-russischen Aufständischen in Donezk berichteten von vier getöteten Zivilisten. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es nicht.
In der Nacht waren in der Hafenstadt Mariupol Regierungstruppen unter Artilleriebeschuss geraten. Der ukrainische Innenminister Arsen Awakow machte die Separatisten für den Zwischenfall verantwortlich. Er kündigte Verstärkung für die Armee vor Mariupol an. Die Aufständischen sprachen hingegen von «Provokationen» durch das Militär.
Die Konfliktparteien hatten am Freitag eine Waffenruhe vereinbart. Seither haben sie sich mehrmals gegenseitig den Bruch der Feuerpause vorgeworfen.
Bei Kämpfen in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol ist trotz einer Waffenruhe eine Frau getötet worden. Drei weiterer Personen seien verletzt worden, teilten örtliche Beamte am Sonntag mit.
Die Frau sei in der Nacht zum Sonntag von Schüssen getroffen worden, als pro-russische Rebellen das Feuer auf einen Kontrollposten eröffnet hätten, informierte die Stadtverwaltung. Es war die erste getötete Person seit Inkrafttreten einer Waffenruhe für die Ostukraine am Freitag, die sich allerdings als brüchig erweist. (aeg/sda/reu/dpa)