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16.06.1998: Songtitel in Interviews verwenden? Das kann nur von den Engländern kommen und Tony Adams ist der absolute Meister darin

Tony Adams im Gespräch mit Schiedsrichter Pierluigi Collina.
Tony Adams im Gespräch mit Schiedsrichter Pierluigi Collina.Bild: Getty Images Europe
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16.06.1998: Songtitel in Interviews verwenden? Das kann nur von den Engländern kommen und Tony Adams ist der absolute Meister darin

16. Juni 1998: Während der WM 1998 in Frankreich haben die englischen Spieler eine herrliche Wette am Laufen. Wer in einem Interview am meisten Songtitel benutzen kann, gewinnt den internen Pott.
16.06.2015, 00:0116.06.2015, 07:21
Ralph Steiner
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«Es ist kaum der ‹Club Tropicana›, Bob». Mit diesem Satz inklusive Songtitel der Band Wham antwortet der englische Nationalspieler Gareth Southgate auf die Frage von ITV-Moderator Bob Wilson, wie denn das Trainingscamp der Engländer zu beschreiben sei.

Nur noch wenige Tage, dann steht die WM 1998 in Frankreich an. Die Spieler der englischen Nationalmannschaft haben zum Spass ein Spielchen vereinbart: Wer am meisten Titel von Musikstücken in ein Interview verpacken kann, gewinnt den Pott, in den jeder Spieler vorgängig 100 Pfund einbezahlt hat. Per Los wird jeweils eine Band gezogen, die Wahl der Songs ist dann jedem Spieler selber überlassen.

Immer volle Pulle: Tony Adams an der Weltmeisterschaft 1998 gegen Tunesien.
Immer volle Pulle: Tony Adams an der Weltmeisterschaft 1998 gegen Tunesien.Bild: Bongarts

«Tony Adams ist der König»

Am 16. Juni 1998, am Tag nach dem ersten WM-Gruppenspiel gegen Tunesien, löst Gareth Southgate im «The London Evening Standard» das Rätsel. «Tony Adams ist der König. Er hat während eines Interviews vier Songtitel eingesetzt.»

Tony Adams, der Abwehrpatron der Engländer, hat es tatsächlich fertig gebracht, in einem dreiminütigen Interview vier Songs der Beatles zu verwenden. Nebst «Get Back», «Something» und «Let It Be» war der Einsatz von «With A Little Help From My Friends» der grosse Brüller.

So lief das 1998 mit den Songtitel-Interviews.YouTube/James Smith

Im eingangs erwähnten Interview mit Gareth Southgate stellt ITV-Moderator Bob Wilson weitere Fragen, und logisch, muss der Verteidiger der «Three Lions» weitere Songs von Wham einstreuen. Auf die Frage, wer denn im ersten WM-Spiel gegen Tunesien zum Team gehöre, antwortet Southgate: «Du wirst von mir keine ‹Careless Whisper's› hören». Auch die «sorglosen Wisperer» sind natürlich ein Song von Wham.

Careless Whisper's von Wham.YouTube/shera sheraa

Alan Shearer wird erwischt – und reagiert fabelhaft

Auch Alan Shearer – sonst nicht wirklich eine Ulknudel – war voll in seinem Element. Er platzierte einmal «Dancing On The Ceiling» souverän in einem Interview. Doch mit der Zeit machten Gerüchte die Runde, dass die Spieler sich diesen Spass erlauben. Shearer wurde von BBC-Journalist Ray Stubbs damit konfrontiert. Der Newcastle-Star reagierte aber eiskalt mit: «It's Just Your Imagination, Ray.» Bevor er laut herauslachen musste.

Erwischt! Alan Shearer muss über seine Antwort selbst lachen.
Erwischt! Alan Shearer muss über seine Antwort selbst lachen.screenshot: Youtube/james Smith

Sportlich haben die Engländer an der Weltmeisterschaft 1998 nicht ganz so viel zu lachen. Zwar überstehen sie die Gruppe mit Rumänien, Kolumbien und Tunesien auf dem zweiten Platz hinter den Rumänen, im Achtelfinal gegen Argentinien ist dann aber bereits Endstation. 

Nach 120 Minuten steht es im Stade Geoffroy-Guichard in Saint-Étienne 2:2 unentschieden, im Penaltyschiessen setzt sich Argentinien dann mit 4:3 durch. Aufreger der Partie ist der Platzverweis gegen Jungstar David Beckham. Nach einem Rencontre mit dem heutigen Atlético-Trainer Diego Simeone begeht «Becks» eine Tätlichkeit und sieht so bereits in der 47. Minute die Rote Karte. In der Folge schiessen die Boulevardmedien scharf und schieben David Beckham die Schuld für das Ausscheiden in die Schuhe. Der damals 23-Jährige erhält sogar Morddrohungen.

Schiedsrichter Kim Milton Nielsen hat mit Beckham kein Erbarmen.
Schiedsrichter Kim Milton Nielsen hat mit Beckham kein Erbarmen.Bild: AP
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In der Serie «Unvergessen» blicken wir jeweils am Jahrestag auf ein grosses Ereignis der Sportgeschichte zurück: Ob eine hervorragende sportliche Leistung, ein bewegendes Drama oder eine witzige Anekdote - alles ist dabei. 

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