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Vreni Schneider dominiert den Slalom-Winter 1994 und gewinnt bei Olympia

Vreni Schneider gewann am 26. Februar 1994 in Hafjell in 1:56,01 Minuten den Slalom der Frauen und somit ihre insgesamt dritte olympische Goldmedaille. (KEYSTONE/EPA/DPA/Frank Leonhardt)
Vreni Schneider auf dem Weg zu ihrem dritten Olympiagold.Bild: EPA DPA
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Vreni Schneider steht noch nicht für Kafi am Pistenrand, sondern für Tempo im Stangenwald

23. Januar 1994: Zmittag vor dem Fernseher, Daumendrücken für «Gold-Vreni». Im Slalom von Maribor führt der Weg zum Sieg nur über Vreni Schneider. Die Glarnerin ist einmal mehr und für den Rest der Saison nicht zu schlagen.
23.01.2024, 00:0123.01.2024, 17:37
Ralf Meile
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In den 80er- und 90er-Jahren sind Schweizer Erfolge im Skiweltcup an der Tagesordnung. Eine Technikerin aus Elm reiht alleine Sieg an Sieg. Der 23. Januar 1994 ist so ein Tag, an dem Vreni Schneider wieder einmal nicht zu schlagen ist.

Vreni Schneider verbringt ihre freie Zeit waehrend den Olympischen Winterspielen von Lillehammer gerne mit Stricken, aufgenommen am 16. Februar 1994. (KEYSTONE/Str)
In der Freizeit hat sie mit kleineren Stangen zu tun: Vreni Schneiders liebstes Hobby ist das «Lismen».Bild: Keystone

Schneider ist bereits zweifache Olympiasiegerin, dreifache Weltmeisterin und Gewinnerin des Gesamtweltcups in der Saison 1988/89. Nach zwei durchzogenen, von Verletzungen beeinträchtigten Wintern startet sie 1993/94 noch einmal richtig durch.

Zwar gelingt ihr kein Sieg mehr in einem Riesenslalom-Weltcuprennen. Doch im Slalom ist die Glarnerin stark wie nie. Nach bereits drei Siegen in dieser Saison steht ab dem 23. Januar 1994 stets die gleiche Fahrerin zuoberst auf dem Podest: Vreni Schneider.

Vreni Schneiders Platzierungen in den 10 Weltcup-Slaloms des Winters:

  • 1. in Santa Caterina
  • Ausfall in Veysonnaz
  • 1. in St.Anton
  • 2. in Morzine
  • 1. in Altenmarkt
  • 2. in Maribor
  • 1. in Maribor tags darauf
  • 1. in Sierra Nevada
  • 1. in Mammoth Mountain
  • 1. in Vail
Schneiders Sieg in Altenmarkt.Video: YouTube/Alexx87

Die Slalomleistungen bilden die Basis für den zweiten Triumph im Gesamtweltcup. Mitten in der Siegesserie zum Ende der Saison hin gewinnt Vreni Schneider auch den elften und wichtigsten Slalom des Winters: jenen der Olympischen Spiele von Lillehammer.

Kompletter Medaillensatz aus Lillehammer

Vreni Schneider wird in Norwegen zum Star der Spiele. Sie gewinnt drei Medaillen – von jeder Farbe eine:

  • Gold im Slalom
  • Silber in der Kombination
  • Bronze im Riesenslalom
Mit einen herzlichen Empfang wird die dreifache Medaillengewinnerin der Olympischen Winterspiele von Lillehammer 1994, Vreni Schneider, in ihrer Heimatgemeinde Elm gefeiert. (KEYSTONE/Str)
Schneider beim Empfang nach Olympia 1994.Bild: KEYSTONE

Als Vreni Schneider am 26. März 1995 zurücktritt, hat sie 55 Weltcupsiege auf ihrem Konto. Dazu kommen elf Medaillen von Grossanlässen, fünf davon sind aus Gold. Sie ist die erfolgreichste Schweizer Skifahrerin aller Zeiten und wird 2020 entsprechend bei den Sports Awards geehrt. Vreni Schneider erhält die Auszeichnung für die beste Schweizer Sportlerin der vergangenen 70 Jahre, bei den Männern geht dieser Titel an Tennis-Star Roger Federer.

Einfädler im Tonstudio

2012 versucht sich Vreni Schneider als Sängerin. Es bleibt beim Versuch, doch ihr guter Ruf wird arg ramponiert. Die Generation, die ihr noch nicht die Daumen drückte vor dem Fernseher, kennt Vreni Schneider bloss noch als die peinliche Sängerin von «En Kafi am Pisterand».

Sie war weder jung, noch brauchte sie das Geld. Mit «En Kafi am Pisterand» schaffte es Vreni Schneider nicht in den 2. Lauf.Video: YouTube/SRF Unterhaltung

Bevor sie sich für den Kafi entschied, kam bei Vreni Schneider zum Zmorge übrigens etwas anderes auf den Tisch:

Der Ovomaltine-Werbespot aus dem Jahr 1992 war ein schlechtes Omen: Die Schweizer Skifahrer floppten in Albertville grandios, holten durch Steve Lochers Kombi-Bronze eine einzige Medaille. Video: YouTube/Ovomaltine
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quelle: keystone / gian ehrenzeller
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12 Kommentare
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PHILIBERT
23.01.2021 10:01registriert Januar 2021
Ja ja üses Gold-Vreni... Skifahrä hät sie definitiv chännä, was mä vum Singä bi Gott nöd würkli hät chännä säge, aber das 'musikalischä Abentüür' hät sie nuch vill sympathischer gmacht...
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