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Unvergessen

Antoine Dénériaz schnappt Michael Walchhofer 2006 Olympia-Gold weg

Unvergessen

Die Ösis reiben schon gierig die Hände – da klaut ein Franzose einfach «ihr» Abfahrts-Gold

12. Februar 2006: Abfahrts-Gold liegt bereit für Michael Walchhofer – da ist Antoine Dénériaz doch tatsächlich so frech und schnappt es ihm weg. Zuviel für die Nerven unserer österreichischen Freunde.
12.02.2023, 00:0109.02.2023, 16:10
Ralf Meile
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Vorhang auf, herrrreinspaziert meine Damen und Herren! Geniessen Sie die Vorführung des Zirkus ORF mit Dompteur Robert Seeger und Clown Armin Assinger. Das Duo bietet Wortwitz und Körpereinsatz auf höchstem Niveau.

Der Franzose Antoine Dénériaz schickt sich in der Olympia-Abfahrt in Turin 2006 mit Startnummer 30 an, den Österreicher Michael Walchhofer noch vom ersten Platz zu verdrängen. Während Seeger der Profi bleibt, der er Zeit seiner Reporterkarriere ist, legt Ex-Weltcupsieger Assinger jegliche Zurückhaltung ab und wird zum Fan.

Das Video kann leider nicht eingebettet werden. Klicke auf Play und danach auf «Auf YouTube anschauen»Video: YouTube/ktm640fan

Es ist ein grosser Genuss, Assinger bei seinem Leiden zuzuschauen.

Kurz nach dem Start

Assinger lobt Dénériaz:

«Schau, wie der die Stecken eini tuet!»

Ob Assinger schon eine Ahnung hat, was ihn erwartet?

22,75 s

Dénériaz liegt bei der ersten Zwischenzeit voraus. Assingers Sorgen werden grösser:

«Hey! Hu! Hu! Ganslhaut-Alarm!»

1:02,90 Min

Bei der nächsten Zwischenzeit baut der Franzose den Vorsprung auf Walchhofer weiter aus:

«Der ist schnell! Bist du deppert?!»

Zehn Sekunden später

Assinger hält die Hand vor die Augen. Er will das alles gar nicht mehr sehen:

«Ja spinnt denn der?! Foahrt der do abe wie die gsengte Sau! Muess es so sogn. Unwoarscheinlich!»

Zwei Atemzüge darauf

Eigentlich keine Überraschung bei Assingers schönem Norweger-Pulli:

«Ja Wahnsinn. Der foahrt, du! I fang a schwitzn!»

Hoffnung nach 1:25 Min

Die Zuversicht, doch noch Gold feiern zu können, wähnt nur sehr kurz:

«Leichter Fehler! Aber sofort korrigiert. Fährt wieder sauber auf zwei Schi durch die Kurven und ist vorn.»

In der zweitletzten Kurve

Kurz vor dem Ziel ist alles aus. Assinger ist am Boden zerstört:

«Der holt des. Wenn er jetzt nicht niederliegt, dann holt er's!»

1:48,80 Min

Assinger sinkt völlig kaputt in seinen Stuhl:

«Boah!»

Antoine Dénériaz schafft den Exploit. Überlegen wird der Franzose mit 72 Hundertstelsekunden Vorsprung Abfahrts-Olympiasieger.

Topfavorit Michael Walchhofer (im Bild links) bleibt nur die Silbermedaille. Über Bronze freut sich der Berner Oberländer Bruno Kernen.

Unvergessen
In der Serie «Unvergessen» blicken wir am Jahrestag auf ein grosses Ereignis der Sportgeschichte zurück: Ob hervorragende Leistung, bewegendes Drama oder witzige Anekdote – alles ist dabei.
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Ewiger Ruhm: Die Abfahrts-Olympiasieger seit 1968
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Ewiger Ruhm: Die Abfahrts-Olympiasieger seit 1968
1968 in Grenoble: Jean-Claude Killy (FRA) vor Guy Périllat (FRA) und Jean-Daniel Dätwyler (SUI).
quelle: keystone / anonymous
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12 Kilometer-Abfahrt bis nach Grindelwald
Video: srf
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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Glenn Quagmire
12.02.2020 06:37registriert Juli 2015
Grosses Kino die zwei
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c-bra
12.02.2021 08:18registriert April 2016
Ach, ich mag sie eben schon, die Österreicher. 😊
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joe
12.02.2021 07:25registriert Januar 2014
Ich mag den Assinger...!
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Schiebermütze auf den Kopf, Holzlatten an die Füsse – Cuche verabschiedet sich mit Stil
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