Wintersport

Der König der Biathleten macht in Sotschi das Dutzend voll – die eindrückliche Karriere von Ole Einar Bjørndalen

Gold zum Auftakt in Sotschi

Der König der Biathleten macht in Sotschi das Dutzend voll – die eindrückliche Karriere von Ole Einar Bjørndalen

08.02.2014, 19:1409.02.2014, 06:28
Ralf Meile
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Keiner hat an Olympischen Winterspielen mehr Medaillen gewonnen als Ole Einar Bjørndalen. In Sotschi hat der Norweger gleich am ersten Wettkampftag den Biathlon-Sprint für sich entschieden und sein zwölftes Edelmetall errungen.

Andere Zahlen seiner Karriere sind noch eindrücklicher. Am 11. Januar 1996 gewinnt Ole Einar Bjørndalen im italienischen Antholz sein erstes Weltcuprennen. Es folgen bis heute Siegerpokale ohne Ende:

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Bild: Shutterstock

Bis Sotschi steht Ole Einar Bjørndalen bei 124 Biathlon-Weltcuprennen zuoberst auf dem Podest und kann sich über den Siegerpokal freuen.

Wie unvorstellbar diese Zahl ist, zeigt der folgende Vergleich. In der Zeitspanne zwischen Bjørndalens erstem Erfolg und heute haben alle Schweizer Skirennfahrer – Frauen und Männer zusammen – bloss fünf Weltcuprennen mehr gewonnen:

Bjørndalen gewann 93 Einzel- und 31 Staffelrennen, bei denen er sehr oft massgeblich für den Erfolg verantwortlich war. Hinzu kommt ein Weltcupsieg bei einem Ausflug zu den Langläufern.

Sagenhafte 230 Mal steigt der Norweger aufs Podest, wenn nach einem Weltcuprennen die besten drei geehrt werden. Eine dermassen gute Bilanz, dass man versucht zu sagen ist, dass sie nie mehr ein Wintersportler toppen kann.

Ganz so dominant wie zu seinen allerbesten Zeiten ist der Oldie im Feld naturgemäss nicht mehr. Doch dass er in Sotschi als Kandidat für Medaillen antrat, hatte er im laufenden Winter unter Beweis gestellt: mit einem (Staffel-)sieg, zwei zweiten Rängen und einem dritten Platz in Einzelstarts.

Während vielen Jahren eine klassische Biathlon-Szene: Während alle anderen noch schiessen, jagt Ole Einar Bjørndalen schon wieder davon.
Während vielen Jahren eine klassische Biathlon-Szene: Während alle anderen noch schiessen, jagt Ole Einar Bjørndalen schon wieder davon.Bild: AP

Alles abgeräumt in Salt Lake City

An den Olympischen Spielen 2002 flog Simon Ammann sensationell zu zwei Goldmedaillen. Doch der wahre Überflieger der Spiele war Ole Einar Bjørndalen. Er gewann alle vier Goldmedaillen, die es bei den Biathlon-Bewerben zu gewinnen gab.

Insgesamt sah die Abteilung «Olympia» in seiner Vitrine so aus, als er sich zu den Spielen am Schwarzen Meer aufmachte:

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Bilder: IOC, Keystone


Gleich nach dem ersten Auftritt in Sotschi darf sich der «König der Biathleten» über dieses Stück freuen, das seine Kollektion ergänzt:

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Bild: Sochi2014

Bjørndalen gewann in Nagano 1998 je 1 Gold- und Silbermedaille. Er räumte in Salt Lake City 2002 gross ab und errang 4 Goldmedaillen. Die Bilanz von Turin 2006 mit 2 Silber- und 1 Bronzemedaille spornte ihn an, weiter zu machen. 2010 brachte er aus Vancouver 1 Gold- und 1 Silbermedaille mit nach Hause.

16 Jahre nach dem ersten Olympiasieg schaffte es Bjørndalen als 40-Jähriger noch einmal, alle Konkurrenten hinter sich zu lassen.

Mit nun 12 Olympiamedaillen, davon 7 aus Gold, ist Ole Einar Bjørndalen ganz knapp hinter seinem norwegischen Landsmann Bjørn Dæhlie der zweiterfolgreichste Athlet an Winterspielen. Der Langläufer gewann ebenfalls ein Dutzend Medaillen, bei ihm glänzen aber 8 goldig.

Bjørndalen hat in Sotschi noch weitere Chancen, sein Palmares zu ergänzen: die erste schon am Montag in der Verfolgung, wenn mit den Abständen aus dem Sprint gestartet wird und er vor allen anderen auf die Strecke darf. Der Medaillenjäger wird dann zum Gejagten.

Unerreichte WM-Bilanz

Auch an Biathlon-Weltmeisterschaften ist Bjørndalen stets als Medaillen-Hamsterer par excellence in Erscheinung getreten.

Besonders imposant ist der Vergleich zwischen ihm alleine und sämtlichen Schweizer Skifahrern, Langläufern und Skispringern im gleichen Zeitraum. Bjørndalen hat mehr Medaillen gesammelt als sie alle zusammen. Der Norweger entscheidet diesen Vergleich mit 39:37 für sich.:

 

Auf dem Weg zu Gold im Sprint von Sotschi. Der Norweger gewann den Titel trotz eines Fehlschusses dank einer überragenden Laufleistung.
Auf dem Weg zu Gold im Sprint von Sotschi. Der Norweger gewann den Titel trotz eines Fehlschusses dank einer überragenden Laufleistung.Bild: Getty Images Europe
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