Neil Barofsky könnte problemlos die Hauptrolle in einem Mafiafilm spielen. Lange hat er als Mitarbeiter der Staatsanwaltsanwaltschaft in Manhattan gewirkt und sich dabei einen Ruf als harten Hund arbeitet, als einer, der sich mit den ganz schweren Jungs anlegt. Unter anderem hat Barofsky Kokainhändler in Kolumbien verfolgt.
Nach dem Kollaps von Lehman Brothers wurde er von Präsident Barack Obama zum Chef eines Teams ernannt, das dafür sorgen musste, dass mit den rund 700 Milliarden Dollar des Hilfsprogramms Tarp kein Unfug betrieben wurde.
Borofsky hat darüber einen nationalen Besteller «Bailout» geschrieben. Darin nimmt er kein Blatt vor den Mund. Er spricht von den Banken als «Wall Street Kriminelle» und wirft der Regierung vor, sie hätte sich von ihnen vorführen lassen. Den damaligen Finanzminister Timothy Geithner stellt er als arroganten Günstling der Banken dar.
Nun meldet die «New York Times», dass die CS besagten Barofsky als Wachhund anheuern muss. Zur Erinnerung: Die Bank hat sich der Beihilfe zur Steuerhinterziehung als schuldig bekannt und akzeptiert, dass sie ihr Geschäftsgebaren in den USA überwachen lassen wird. Die Behörden des Bundesstaates New York haben jetzt anscheinend Barofsky für dieses lukrative Amt ausgewählt.
Der ehemalige Verbrechensjäger arbeitet derzeit noch für eine private Anwaltskanzlei. Seine Wahl wird gemäss «New York Times» als «klares Signal an die Adresse der Wall Street» interpretiert. Die CS nimmt dazu keine Stellung. (pl)