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In der Branche waren Elektroautos lange so etwas wie ein schlechter Witz. 2009 gab es weltweit gerade mal 6000 Exemplare. Im Jahr 2015 wurden 1,2 Millionen gezählt. «Jetzt sind alle aufgewacht», erklärt der Autoexperte Michael Wojeichowski in der «Financial Times». «Elektroautos haben jetzt das Potenzial um durchzustarten.»
2009 wurde im Silicon Valley ein Unternehmen namens Uber gegründet, ein Startup wie viele andere auch. Heute ist es rund 70 Milliarden Dollar wert und der Name steht für eine neue Art der Mobilität.
Ebenfalls zu dieser Zeit veranstaltete Darpa, die Experimentierabteilung des US-Militärs, einen Wettbewerb im Bundesstaat Nevada. Es ging darum, ein selbstgelenktes Auto durch die Wüste zu lotsen. Der Sieger kam ein paar Kilometer weit. Kürzlich hat Ford angekündigt, schon im Jahr 2020 ein massentaugliches, selbstgelenktes Auto auf den Markt zu bringen.
Nach den Medien, der Musikindustrie und den Banken werden auch die Autoindustrie und der öffentliche Verkehr aufgemischt. Und das ist gut so: In den Spitzenzeiten stehen Autofahrer stundenlang im Stau. In den Städten gibt es keine Parkplätze mehr. Die Freude am Fahren ist höchstens noch nachts auf einer einsamen Landstrasse möglich – und auch dann wegen der Klimaerwärmung nur mit einem schlechten Gewissen.
Deshalb sind es Good News, dass bei den Elektroautos der Durchbruch erfolgt ist. Die Denkfabrik Bloomberg New Energy geht davon aus, dass im Jahr 2040 jedes vierte Auto elektrisch angetrieben sein wird. Analysten der UBS rechnen vor, dass in Europa schon 2021 Elektroautos nicht mehr teurer sein werden als Benziner. In China soll dies spätestens 2025 der Fall sein.
Heute werden Elektroautos noch teilweise massiv staatlich subventioniert. Fortschritte in der Batterietechnologie werden dies bald überflüssig machen. Tesla hat in Nevada für fünf Milliarden Dollar eine ultramoderne Batteriefabrik hochgezogen.
Auch in Wolfsburg hat man aus dem Diesel-Debakel die Lehren gezogen. Bis 2025 sollte jeder vierte VW mit einem Elektromotor ausgerüstet sein. Mit dem Hersteller China Anhui Jianghuai werden die letzten Details für eine gemeinsame Produktion von Elektroautos verhandelt. China könnte der führende Elektroauto-Hersteller der Welt werden.
2018 will Tesla sein massentaugliches Model 3 auf den Markt bringen. Bereits dieses Jahr wird GM mit dem Bolt ein bezahlbares E-Auto anbieten. Er kostet 30'000 Dollar und kann mit einer Batterieladung gegen 350 Kilometer weit fahren.
Viele Menschen werden künftig gar kein Auto mehr besitzen wollen, vor allem wenn sie in einer urbanen Umgebung leben. Dank Uber wird dies schon bald möglich sein. «Travis Kalanick, Mitbegründer und Chef von Uber, erklärt, dass sein Ziel nicht darin besteht, das bestehende Taxigeschäft zu zerstören. Er will das Mitfahren in fremden Autos so billig machen, dass Uber eine Alternative zum eigenen Auto wird», schreibt der «Economist».
Uber wird harte Konkurrenz erhalten. Waze, eine Tochter von Alphabet – so heisst die neue Muttergesellschaft von Google –, hat eine App entwickelt, die das profane Autostoppen mit kluger Software optimiert. Sie macht es möglich, spielend leicht Fahrgemeinschaften zu bilden und auf diese Weise selbst die Fahrpreise von Uber zu unterbieten.
Solche Fahrgemeinschaften treten vermehrt in direkte Konkurrenz zum öffentlichen Verkehr. Warum halb leere Züge in entlegene Täler schicken, wenn halbleere Privatautos das tun? Derzeit sitzen nur 1,5 Personen in einem Auto mit fünf Plätzen. Richtig gemanagt ist das Potenzial auf den Strassen riesig, und die Software dazu ist vorhanden.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Google sein selbstgesteuertes Auto vorstellen wird. Prototypen haben schon Zehntausende von Testkilometern unfallfrei überstanden. Erwartet wird, dass Google Kleinstwagen auf den Markt bringt, die als selbstgelenkte Taxis die verstopften Innenstädte entlasten werden.
Auch die grossen Brummer werden vielleicht schon bald keine Chauffeure mehr brauchen. Bei Uber und Tesla wird heute schon laut über selbstgelenkte Lastwagen nachgedacht. Einzig wie die damit verbundenen sozialen Probleme gelöst werden, ist noch unklar.