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Schwarzer Tag füt Ether und Co.: Diese Kryptowährungen erwischte es am härtesten

Schwarzer Tag für Ether und Co.: Diese Kryptowährungen erwischte es am härtesten

04.09.2017, 18:0113.09.2017, 16:25
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China verbietet ICOs und schiebt damit der in der Kryptowährungsszene so beliebten, aber umstrittenen Crowdfundingmethode den Riegel.

Doch das ist nicht alles. In einem offiziellen Schreiben heisst es, dass Unternehmen, welche ICOs durchgeführt haben, diese rückgängig machen müssen. Dies würde nichts anderes bedeuten als dass die Startups ihr bereits eingenommenes Geld den Investoren zurückerstatten müssten.

Im Markt kam es deshalb zu Panikverkäufen. Besonders hart traf es die Kryptowährung NEO, welche als das chinesische Ether gilt. Ihr Wert fiel um fast 50 Prozent. Ether gilt als Startrampe für ICOs – NEO erhoffte sich, diese Funktion in China einnehmen zu können.

Der Neo-Kurs: Kurz nach 9 kam die Hiobsbotschaft und der Kurs fiel.
Der Neo-Kurs: Kurz nach 9 kam die Hiobsbotschaft und der Kurs fiel.bild: screenshot bittrex.com

Ebenfalls hart traf es Ether selbst. Der Kurs des grossen Widersachers von Bitcoin brach um 20 Prozent ein (Stand: 15 Uhr). Litecoin, vor allem aber Bitcoin, reagierten verhaltener.

Von den kleineren Fischen erwischte es die chinesischen Startups HCash (-51%), Bytom (-38%) und Binance (- 37%) am härtesten. Aber auch die auf den asiatischen Raum ausgerichteten, aber nicht in China stationierten grösseren Fische wie OmiseGo, Qtum und TenX mussten starke Kurseinbussen hinnehmen.

Der Ether-Kurs der letzten Tage. Zuerst erfolgte eine Kurskorrektur nach einem langen Höhenflug. Dann folgte Chinas Verbot von ICOs.
Der Ether-Kurs der letzten Tage. Zuerst erfolgte eine Kurskorrektur nach einem langen Höhenflug. Dann folgte Chinas Verbot von ICOs.bild: screenshot gdax

Ob die Suppe am Ende so heiss gegessen wird, wie sie gekocht wurde, steht in den Sternen. China ist dafür bekannt, Gesetze initial rigoros zu formulieren, nur um sie später wieder zu lockern. So zum Beispiel im Jahre 2013. China verbot den Kauf von Kryptowährungen mit Yuan über Nacht, worauf der Bitcoinkurs kurzfristig stark einbrach. Später wurde dieses Verbot wieder aufgehoben.

Einen ähnlichen Verlauf erwarten Experten mit dem Verbot von ICOs. Es ist durchaus möglich, dass China für die bisher völlig unkontrolliert und unreguliert durchgeführten ICOs einen gesetzlichen Rahmen entwirft und sie dann wieder erlaubt.

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Dementsprechend stösst Chinas Aktion nicht nur auf Ablehnung. Der Ruf nach mehr Regulierungen im ICO-Wildwuchs der letzten Monate wurde in der Szene immer lauter. Was sich heute als heftiger Einbruch der Kurse äussert, kann sich langfristig als Gewinn herausstellen. Experten erwarten, dass sich die Kurse in den nächsten Tagen wieder erholen. Am Ende sei es nicht mehr als ein weiterer verrückter Tag in der verrückten Welt der Kryptowährungen.

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16 Kommentare
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DerZürcher
04.09.2017 18:17registriert Oktober 2015
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