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Credit Suisse überweist versehentlich 1,5 Millionen Dollar an Manager – dieser verschwindet

«Keine Panik, ich kümmere mich drum»

Credit Suisse überweist versehentlich 1,5 Millionen Dollar an Manager – dieser verschwindet

30.10.2014, 04:1330.10.2014, 04:51
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Die Credit Suisse hat einem Hedgefonds-Manager durch eine kuriose Panne insgesamt 1,5 Millionen Dollar überwiesen. Nun seien sowohl das Geld als auch der Vermögensverwalter verschwunden, berichtete die New York Times in der Nacht auf Donnerstag.

Eine Fehltransaktion, das kann im Bankengeschäft mal passieren. Die Dimension dieses Falles ist jedoch bemerkenswert. In drei Tranchen soll die Bank die Summe im Januar überwiesen und den Fehler erst zwei Wochen später bemerkt haben. Der Hedgefonds Galbraith Capital Investment Management habe sich damals in der Abwicklung befunden und keinerlei Geld mehr auf Konten der Credit Suisse gehabt. 

Die Bank hat den Fonds und seinen Manager Joseph Galbraith dem Bericht nach zunächst angeschrieben und im August verklagt, um das Geld wiederzubekommen. Bisher vergeblich. Das letzte Mal habe die Credit Suisse am 5. Februar von Galbraith gehört: «Keine Panik - ich kümmere mich drum», soll er per Email mitgeteilt haben.

Wo ist der Manager?

Bekannte von Joseph Galbraith vermuten laut der «Times», er lebe mit seiner zweiten Frau in Europa, wahrscheinlich in Monaco. Der Manager hatte nach seiner Scheidung im Jahr 2011 die USA verlassen, seine Staatsbürgerschaft abgegeben und erklärt, nie mehr zurückkehren zu wollen.

Auf Anfrage der Zeitung antwortet Galbraith, nichts von der Klage der Credit Suisse zu wissen. Die Anschuldigungen seien «lächerlich» und Teil einer Rufmord-Kampagne.

Ein unbeschriebenes Blatt scheint er jedoch nicht zu sein. Seine Firma ist in einen Rechtsstreit mit einem Technologie-Unternehmen verwickelt. Diese gibt an, Galbraith schulde ihr 130'000 Dollar an Gebühren. Und die Behörden von Monaco warnten kürzlich auf einer Webseite vor den betrügerischen Aktivitäten einer gewissen Galbraith Capital.

Die Credit Suisse wollte sich gegenüber der «New York Times» nicht zu dem Thema äussern. (sda/apa/dpa)

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