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Volkswagen stoppt Golf-Produktion im Stammwerk Wolfsburg ab Montag

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Volkswagen-Stammwerk in Wolfsburg.Bild: EPA/DPA

Volkswagen stoppt Golf-Produktion im Stammwerk Wolfsburg ab Montag

20.08.2016, 12:4220.08.2016, 14:11
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Im Volkswagen-Stammwerk Wolfsburg werden ab Montag eine Woche lang keine Golf-Autos mehr gebaut. Die Produktion ruhe ab der Frühschicht am Montag und dauere die gesamte Woche.

Dies sagte ein Unternehmenssprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Hintergrund ist der Streit des Konzerns mit Zulieferfirmen, die ihre Lieferungen eingestellt haben. Sie stellen für Volkswagen Sitzbezüge und Getriebeteile her.

Obwohl das Braunschweiger Landgericht die Firmen Car Trim und ES Automobilguss per einstweiliger Verfügung zur weiteren Belieferung von Volkswagen verpflichtet hat, gibt es weiterhin keinen Nachschub für Volkswagen. Die ES Automobilguss legte laut Gericht Widerspruch gegen die Verfügung ein, die Car Trim, die zur gleichen Muttergesellschaft gehört, kann demnach noch Berufung beim Oberlandesgericht einlegen.

Durch die fehlenden Bauteile wird die Produktion in mehreren deutschen Volkswagen-Werken beeinträchtigt. In Emden, wo der VW Passat gebaut wird, beantragte Volkswagen bereits Kurzarbeit. Der ebenfalls betroffene Standort Wolfsburg ist das grösste Volkswagen-Werk. Im vergangenen Jahr wurden dort rund 815'000 Fahrzeuge produziert, davon fast 500'000 Golf und Golf Sportsvan.

Volkswagen plant bereits zwei weitere Produktionsunterbrechungen für den Golf. Dabei handle es sich allerdings um eine «normale Vorgehensweise», sagte der Sprecher. Jeweils zur Quartalsmitte werde das Vorgehen für das folgende Quartal festgelegt. Demnach steht die Golf-Produktion in der Woche ab dem 3. Oktober und in der Vorweihnachtswoche still.

Der Sprecher wies die Darstellung der «Bild»-Zeitung vom Samstag zurück, wonach der Konzern damit insgesamt weniger Golfs baue als geplant. Beispielsweise seien im Sommer mehr Wagen vom Band gelaufen, da im Werksurlaub «durchproduziert» worden sei, erklärte er. Ausschlaggebend sei die «Sicht aufs Gesamtjahr». (sda/afp)

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