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Salt nimmt sensationell günstige Flatrate «Hello World» vom Mar

Doch zu gut, um wahr zu sein? Salt nimmt sensationell günstige Flatrate «Hello World» vom Markt

30.12.2015, 09:4631.12.2015, 14:05
Kian Ramezani
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Diesem Angebot des Mobilfunkanbieters Salt konnte watson-Leser Robert V. nicht widerstehen: Für 30 Franken mehr pro Monat unbegrenzt in fast die ganze Welt telefonieren.

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screenshot: salt.ch (Seite nicht mehr verfügbar)

Das Beste an der Option «Hello World»: In der ebenfalls inbegriffenen Ländergruppe 5 befindet sich Kuba, aus dem seine Frau stammt. Anrufe in den kommunistischen Inselstaat sind normalerweise sehr teuer.

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screenshot: salt.ch (seite nicht mehr vergügbar)

Seit Oktober 2015 hat Robert V. die Option abonniert und seine Frau macht davon rege Gebrauch. Im November kommen über 1000 Minuten zusammen. Sowohl bei Salt als auch bei der Konkurrenz würde das normalerweise mehrere Tausend Franken kosten. Für ihn ist alles in den 30 Franken inbegriffen.

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screenshot: salt-rechnung

Doch das Glück währt nicht lang: Kurz vor Weihnachten teilt Salt den Abonnenten von «Hello World» in einer SMS mit, dass die Option per 9. Januar 2016 eingestellt wird. Robert V. ist empört und wirft Salt vor, mit einem «Lockvogelangebot» Leute wie ihn getäuscht zu haben: «Der Verkäufer hat uns aktiv auf die Option aufmerksam gemacht und uns versprochen, dass der Vertag auf jeden Fall für zwölf Monate laufe», so der Salt-Kunde gegenüber watson. «Für meine Frau war nur die Möglichkeit nach Kuba zu telefonieren für den Vertragsabschluss ausschlaggebend.»

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Rechtlich ist das Vorgehen von Salt in Ordnung: Laut den allgemeinen Geschäftsbedingungen kann die Firma jederzeit Teile des Vertrags anpassen. Allerdings erhält der betroffene Kunde dann das Recht, den Vertrag seinerseits unabhängig von der Mindestlaufdauer zu kündigen. Deshalb handle es sich auch nicht um ein Lockvogelangebot, sagt Felix Schneuwly vom Vergleichsdienst Comparis: «Dafür müsste Salt den Kunden nach Einstellung der Option vertraglich weiter an sich binden, die AGBs erlauben aber im Fall einer Vertragsänderung seitens Salt eine Kündigung innert 30 Tagen.» 

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Robert V. vermutet, dass «Hello World» für Salt schlicht unrentabel geworden und deshalb eingestellt worden sei: «Klar, da zahlt Salt jedes Mal drauf, aber ich finde, sie sollten den Vertrag einhalten.» Laut Salt-Sprecherin Therese Wenger war das «eher geringe» Kundeninteresse an der Option Ausschlag für die Einstellung. Für Felix Schneuwly von Comparis nicht zwingend ein Widerspruch: «Vermutlich gewann Salt tatsächlich zu wenig Kunden, diese aber reizten das Angebot in einem Mass aus, dass die Mischrechnung für das Unternehmen nicht aufging.»

Ab 9. Januar ist also Schluss mit unlimitierten Anrufen nach Kuba, Myanmar und die britischen Jungferninseln für pauschal 30 Franken pro Monat. Salt zeigt sich gesprächsbereit: «Kunden, die von dieser Option rege Gebrauch gemacht haben, sollen sich beim Kundendienst melden und wir werden versuchen, gemeinsam eine kulante Lösung zu finden», sagt Sprecherin Therese Wenger. 

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Drmaettu
30.12.2015 10:45registriert Dezember 2015
Wie sieht das eigentlich mit all den Kunden aus, die bei Salt die Option "Cineday" genutzt haben, welches auf Ende Jahr auch aufgehoben wird? Können die jetzt auch kündigen? Insbesondere sehr interessant, da in den Kinos nach wie vor die Werbung für Cineday läuft
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revilo
30.12.2015 11:46registriert Juni 2015
Von Salt bin ich mir nichts anderes gewöhnt. Ständige Kontaktaufnahme für Mahnung von Rechnungen welche eigentlich längst bezahlt wurden!
Zum Ko****!
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Vater der Blume
30.12.2015 11:28registriert Dezember 2015
Das machen die nicht zum ersten Mal... Damals als die Orange Me Abos raus kamen, waren da einige Balkanländer inbegriffen in den inklusivminuten und das abo lief wie frische weggli. Kaum aus der Liste gestrichen gab es massenkündigungen.
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