Sag das doch deinen Freunden!
Diesem Angebot des Mobilfunkanbieters Salt konnte watson-Leser Robert V. nicht widerstehen: Für 30 Franken mehr pro Monat unbegrenzt in fast die ganze Welt telefonieren.
Das Beste an der Option «Hello World»: In der ebenfalls inbegriffenen Ländergruppe 5 befindet sich Kuba, aus dem seine Frau stammt. Anrufe in den kommunistischen Inselstaat sind normalerweise sehr teuer.
Seit Oktober 2015 hat Robert V. die Option abonniert und seine Frau macht davon rege Gebrauch. Im November kommen über 1000 Minuten zusammen. Sowohl bei Salt als auch bei der Konkurrenz würde das normalerweise mehrere Tausend Franken kosten. Für ihn ist alles in den 30 Franken inbegriffen.
Doch das Glück währt nicht lang: Kurz vor Weihnachten teilt Salt den Abonnenten von «Hello World» in einer SMS mit, dass die Option per 9. Januar 2016 eingestellt wird. Robert V. ist empört und wirft Salt vor, mit einem «Lockvogelangebot» Leute wie ihn getäuscht zu haben: «Der Verkäufer hat uns aktiv auf die Option aufmerksam gemacht und uns versprochen, dass der Vertag auf jeden Fall für zwölf Monate laufe», so der Salt-Kunde gegenüber watson. «Für meine Frau war nur die Möglichkeit nach Kuba zu telefonieren für den Vertragsabschluss ausschlaggebend.»
Rechtlich ist das Vorgehen von Salt in Ordnung: Laut den allgemeinen Geschäftsbedingungen kann die Firma jederzeit Teile des Vertrags anpassen. Allerdings erhält der betroffene Kunde dann das Recht, den Vertrag seinerseits unabhängig von der Mindestlaufdauer zu kündigen. Deshalb handle es sich auch nicht um ein Lockvogelangebot, sagt Felix Schneuwly vom Vergleichsdienst Comparis: «Dafür müsste Salt den Kunden nach Einstellung der Option vertraglich weiter an sich binden, die AGBs erlauben aber im Fall einer Vertragsänderung seitens Salt eine Kündigung innert 30 Tagen.»
Robert V. vermutet, dass «Hello World» für Salt schlicht unrentabel geworden und deshalb eingestellt worden sei: «Klar, da zahlt Salt jedes Mal drauf, aber ich finde, sie sollten den Vertrag einhalten.» Laut Salt-Sprecherin Therese Wenger war das «eher geringe» Kundeninteresse an der Option Ausschlag für die Einstellung. Für Felix Schneuwly von Comparis nicht zwingend ein Widerspruch: «Vermutlich gewann Salt tatsächlich zu wenig Kunden, diese aber reizten das Angebot in einem Mass aus, dass die Mischrechnung für das Unternehmen nicht aufging.»
Ab 9. Januar ist also Schluss mit unlimitierten Anrufen nach Kuba, Myanmar und die britischen Jungferninseln für pauschal 30 Franken pro Monat. Salt zeigt sich gesprächsbereit: «Kunden, die von dieser Option rege Gebrauch gemacht haben, sollen sich beim Kundendienst melden und wir werden versuchen, gemeinsam eine kulante Lösung zu finden», sagt Sprecherin Therese Wenger.
Zum Ko****!