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Trotz billigem Euro: Konsumentenpreise ziehen im März überraschend an

Trotz billigem Euro: Konsumentenpreise ziehen im März überraschend an

08.04.2015, 12:4508.04.2015, 13:02
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Erstmals seit drei Monaten sind die Konsumentenpreise in der Schweiz wieder angestiegen: Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Landesindex der Konsumentenpreis stieg im März um 0.3 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Damit fällt die Teuerung stärker aus als von Ökonomen erwartet. Diese waren für den März von einer Spanne zwischen -0.1 Prozent und +0.2 Prozent ausgegangen.

Wie der Mitteilung zu entnehmen ist, blieben die Preise der Inlandgüter im Vergleich zum Februar unverändert, jene der Importgüter stiegen um 1.4 Prozent. Innert Jahresfrist legten die Preise der Inlandgüter um 0.3 Prozent zu, während diejenigen der Importgüter einen Rückgang um 4.3 Prozent verzeichneten.

Treibstoffpreise normalisieren sich

Direkte Rückschlüsse auf die Auswirkungen der Frankenaufwertung sind schwierig, da das BFS lediglich die Endpreise für Kunden misst, während die Zwischenhandelpreise in der Statistik nicht berücksichtigt werden. Zudem ist die Entwicklung der Konsumentenpreise auch von saisonalen Faktoren und Schwankungen beim Ölpreis abhängig.

So führen die BFS-Statistiker für den Preisanstieg etwa das Ende des Ausverkaufs im Bekleidungssektor an, aber auch deutlich höhere Preise für Benzin ( +5.5 Prozent), Diesel (+5.1 Prozent) und Heizöl (+4.4 Prozent).

Wie Stefan Röthlisberger vom BFS gegenüber der Nachrichtenagentur SDA erklärte, muss der optisch starke Anstieg der Treibstoffpreise allerdings relativiert werden. Vor dem Hintergrund des Preiszerfalls in den letzten Monaten handle es sich bei der jüngsten Entwicklung eher um eine Normalisierung, sagte er.

  • Pauschalreisen wurden überraschend teurer
    Überrascht seien die BFS-Statistiker jedoch vom Resultat bei den Pauschalreisen gewesen, sagte Röthlisberger. Dort haben die Preise gegenüber dem Februar um 1.9 Prozent zugelegt. Tatsächlich klafft in diesem Bereich die gemessene Realität mit den allgemeinen Erwartungen auseinander.
    Im Zuge der Frankenaufwertung war eher mit einem Preisnachlass bei den Pauschalreisen gerechnet worden. Die verteuerten Pauschalreisen stehen auch in Kontrast zu den Preisen der Flugtickets, die sich gegenüber dem Februar deutlich um 3.8 Prozent verbilligt haben.
  • Autos wurden billiger
    Im Autohandel scheinen die günstigeren Importpreise aber zumindest teilweise an die Kunden weitergegeben zu werden. Diese verbilligten sich im März um 1.1 Prozent. Im Zuge davon haben auch die bezahlten Preise für Occasions-Fahrzeuge um 3.2 Prozent abgenommen.
  • Lebensmittel: Uneinheitliches Bild
    Bei den Lebensmitteln zeigt sich ein unterschiedliches Bild. Zahlreiche Aktionen und Preissenkungen registrierte das BFS insbesondere für Rindfleisch, Frischfisch, Käse, Bananen, Erdbeeren sowie Süssgetränke. Bei den Bananen war die Preisreduktion mit 7.7 Prozent am augenfälligsten.
    Teurer wurden hingegen Schokolade, Steinobst, verarbeitete Fleischwaren und Kaffee. Das BFS führt den Anstieg im März vor allem auf Aktionen im Februar zurück.

A propos Lebensmittel: Salat ist so lustig!

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Salat ist so lustig!
Nur schon, wenn ich die Zutaten für meinen Salat aus dem Kühlschrank hole, verjagt es mich fast vor Lachen.
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(sda)

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