Wirtschaft
International

Schweizer Franken unter Druck ++ Nationalbank greift am Devisenmarkt ein ++ Weltweite Panik an den Börsen

Schweizer Franken unter Druck ++ Nationalbank greift am Devisenmarkt ein ++ Weltweite Panik an den Börsen

24.06.2016, 06:0424.06.2016, 10:23
Mehr «Wirtschaft»

Nach dem Ja der Briten zum Brexit ist der Franken unter starken Aufwertungsdruck geraten. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bestätigt nun, dass sie stabilisierend am Devisenmarkt eingegriffen habe. Bereits im Vorfeld der Abstimmung hatte die Nationalbank Interventionen am Devisenmarkt in Aussicht gestellt, sollte es zu Turbulenzen an den Finanzmärkten kommen.

Der als sicherer Hafen geltende Franken war am frühen Freitagmorgen zum Euro auf den höchsten Stand seit Sommer 2015 gestiegen. Ein Euro kostete zwischenzeitlich 1,0626 Franken. Es war der stärkste Anstieg an einem Tag seit der Aufhebung des Mindestkurses Anfang 2015. Am späteren Morgen schwächte sich der Franken jedoch merklich ab. Ein Euro kostete zuletzt 1,0771 Franken.

Brexit führt zu weltweitem Kurschaos

Mit ihrem Votum lösten die Briten ein weltweites Kurschaos aus. An der Londoner Börse knickte der FTSE 100 um 8,3 Prozent ein, der grösste Kurssturz seit 2008. Der deutsche Leitindex Dax fiel im frühen Handel um 9,72 Prozent auf 9260,22 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rutschte um 7,6 Prozent ab.

Auch die Schweizer Börse wurde auf Talfahrt geschickt. Bis 9.30 Uhr tauchte der Leitindex SMI um 4,75 Prozent auf 7641 Punkte ab. Zu den stärksten Verlierern gehörten erwartungsgemäss die Finanzwerte. Die Aktie der Credit Suisse brach um 12,7 Prozent ein, die Papiere der UBS und von Julius Bär tauchten um 10,5 Prozent und 9,6 Prozent.

Auch in Fernost reagierten die Märkte: Der japanische Leitindex Nikkei brach um mehr als acht Prozent ein und stand damit vor dem grössten Tagesverlust seit mehr als fünf Jahren. Die Börse in Hongkong gab 4,7 Prozent nach.

Am Devisenmarkt stürzte das Pfund Sterling am Freitag um mehr als zehn Prozent auf 1,3304 Dollar ein – das war der tiefste Stand seit September 1985. Der Sieg der Brexit-Befürworter hat auch den Euro einbrechen lassen: Der Euro brach um 4,1 Prozent auf 1,0914 Dollar ein – der grösste Kursrückgang in der Geschichte der Gemeinschaftswährung.

(erf/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
amore
24.06.2016 09:14registriert Februar 2014
Die Börse ist eine richtige Memme.
716
Melden
Zum Kommentar
avatar
Avenger1893
24.06.2016 09:26registriert Juni 2016
Heisst das, wir sollten nun Euros und Pfund Sterling kaufen? Der Kurs ist ja gefallen, oder?
294
Melden
Zum Kommentar
avatar
Wilhelm Dingo
24.06.2016 08:16registriert Dezember 2014
Diese paar Prozent Kursschwankungen sind doch nicht der Rede wert. Die Börsenkurse schwanken seit Jahren stark. Zwar nicht an einen Tag aber das gibt sich wieder. Don't panic und kauft Pfund.
4117
Melden
Zum Kommentar
23
Was hat Stonehenge mit dem Mond zu tun? Ein seltenes Phänomen könnte das Rätsel lösen

Stonehenge ist wohl der berühmteste Steinkreis der Welt. Das megalithische Bauwerk in der Nähe von Amesbury in der englischen Grafschaft Wiltshire ist ein rätselhaftes Monument, dessen Ursprung und Zweck sich in den Nebeln einer fernen Vergangenheit verlieren. Seine tonnenschweren Trag- und Decksteine werfen unweigerlich die Frage auf, wie es die Menschen in der Jungsteinzeit vor etwa 5000 Jahren wohl geschafft haben, eine solch enorme Struktur zu errichten. Und die Frage, welche Funktion Stonehenge wohl hatte, fasziniert nicht nur Esoteriker, sondern auch Wissenschaftler.

Zur Story