Wirtschaft
International

Nach Blitz-Bargeldreform: Inder überrennen Banken

Nach Blitz-Bargeldreform: Inder überrennen Banken

10.11.2016, 13:3210.11.2016, 13:53
Mehr «Wirtschaft»
Indians stretch out their hands to collect withdrawal slips from a police officer to deposit and exchange discontinued currency notes outside the State bank of India in Mumbai, India, Thursday, Nov. 1 ...
Bild: Rajanish Kakade/AP/KEYSTONE

Die radikale und überraschende Bargeldreform in Indien hat am Donnerstag einen massiven Andrang auf die Banken ausgelöst. Am ersten Bankarbeitstag nach der Änderung drängten sich Hunderte Kunden vor fast jeder Filiale in den grossen Städten.

Bereits um die Mittagszeit hatten die meisten Geldinstitute kein Bargeld mehr vorrätig. In der Nacht zum Mittwoch hatte die indische Regierung völlig überraschend alle Geldscheine im Wert von mehr als 100 Rupien (1.46 Franken) für ungültig erklärt.

Seit Donnerstag durften die Banken neue Scheine mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen im Wert von 500 und 2000 Rupien das Stück ausgeben, jedoch nur in sehr begrenztem Umfang. Geldautomaten sollen erst von diesem Freitag an wieder funktionieren und zunächst maximal 2000 Rupien (29 Franken) pro Tag und Person ausliefern.

A woman holds 500 and 1000 Indian rupee banknotes as she stands in a queue to deposit her money inside a bank in the northern city of Kanpur, India, November 10, 2016. REUTERS/Adnan Abidi
Bild: ADNAN ABIDI/REUTERS

Die indische Regierung will mit der radikalen Aktion nach eigener Aussage gegen Schwarzgeld und Korruption vorgehen. Die alten Scheine dürfen nur bis Ende Dezember und in sehr begrenztem Umfang gegen neues Geld eingetauscht werden.

Indien
AbonnierenAbonnieren

Grössere Beträge müssen auf ein Bankkonto eingezahlt werden oder verfallen. Die Oppositionspartei BSP kritisierte, dass die Aktion Hunderte Millionen arme Menschen ohne Bankkonto in eine Notsituation bringe. Laut Weltbank macht illegale Schattenwirtschaft knapp ein Fünftel des indischen BIP aus. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
«Ein Blitz schlug nur wenige Meter entfernt ein»: Ich war im Sturm in Dubai
Am Dienstag, dem 16. April, regnete es in Dubai sehr stark. So etwas hat es in 75 Jahren noch nie gegeben. Ich erzähle euch, wie sich dieser apokalyptische Tag abgespielt hat.

Gestern Morgen wachte ich auf und dachte: «Toll! Es regnet!» Im April kann es in Dubai durchaus regnen, aber nur ein paar Millimeter. Ich ging also mit meinem Hund joggen, naiv und selbstbewusst. Nach nur 20 Minuten bereute ich es. Der Wind war so stark, dass ich fast meine AirPods verloren hätte, und der Regen war so dicht, dass man kaum sehen konnte.

Zur Story