Mehr als 100 Polizeibeamte und Staatsanwälte haben am Mittwoch die Audi-Zentrale im deutschen Ingolstadt und das Audi-Werk Neckarsulm durchsucht. Die Aktionen der Staatsanwaltschaften München und Stuttgart stünden im Zusammenhang mit der «Diesel-Thematik», sagte Audi-Sprecher Toni Melfi zum Auftakt der Jahresmedienkonferenz des Unternehmens in Ingolstadt.
Audi-Chef Rupert Stadler ging in seiner Rede zunächst nicht darauf ein. Audi hatte in den USA Dieselautos mit einer dort illegalen Software verkauft, die niedrigere Abgaswerte angibt.
Schon unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe hatte die bayerische Justiz ein Prüfverfahren eingeleitet. Der Verdacht lautet auf unlauteren Wettbewerb und Betrug. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II war am Vormittag nicht erreichbar.
Der Diesel-Skandal hatte das Ergebnis der VW-Tochter im vergangenen Jahr mit 1,8 Milliarden Euro belastet. Stadler sagte: «Als Konsequenz aus der Diesel-Affäre stellen wir bei Audi alles auf den Prüfstand.» Die Aufarbeitung sei «noch lange nicht abgeschlossen». Aber sein Unternehmen tue alles, «dass so etwas wie die Diesel-Affäre bei uns nie wieder passiert». (sda/dpa)