Wirtschaft
Schweiz

Alpiq-Lobbyisten drohen «Basler Zeitung» mit Strafklage

Das Gebäude der Basler Zeitung an der Hochbergerstrasse in Kleinhüningen. 
Das Gebäude der Basler Zeitung an der Hochbergerstrasse in Kleinhüningen. 
Bild: KEYSTONE

Alpiq-Lobbyisten drohen «Basler Zeitung» mit Strafklage

Der ehemalige Lobbyist und heutige BaZ-Journalist Dominik Feusi hat die Strategie der Lobbying-Firma Hirzel Neef Schmid Konsulenten zur Verstaatlichung maroder Atomkraftwerke veröffentlicht. Nun drohen die Konsulenten der BaZ mit Strafklage. 
18.03.2016, 16:4218.03.2016, 18:49
Mehr «Wirtschaft»

Die Kommunikations- und Lobbyingagentur Hirzel Neef Schmid hat einen der versiertesten Medienanwälte der Schweiz engagiert, um gegen die Veröffentlichung eines ihrer Strategiepapiere vorzugehen. 

Der Zürcher Anwalt Andreas Meili soll die Verbreitung des Alpiq-Konzepts im Internet rückgängig machen. Das Strategiepapier zeigt auf, mit welchem Vorgehen Hirzel Neef Schmid die Verstaatlichung unrentabler Atomkraftwerke erreichen wollte. Dazu hat er gestern dem BaZ-Journalisten Dominik Feusi folgende Abmahnung zukommen lassen:  

Email von Anwalt Andreas Meili an Dominik Feusi.
Email von Anwalt Andreas Meili an Dominik Feusi.
Bild: screenshot watson

Meili ist nicht nur Anwalt, sondern als PR-Berater mindestens so effektiv wie die sieben grossen Lobbying- und Reputations-Agenturen. Im Gegensatz zu vielen anderen leitet Meili auch rechtliche Schritte ein, nachdem er diese angekündigt hat. Die BaZ hat den Gesamtbericht mittlerweile vom Netz genommen. 

Es ist bereits die zweite Aktion im Rahmen der Schadensbegrenzung von Hirzel Neef Schmid, die von Experten als ungeschickt taxiert wird. Einen kritischen «Tagesschau»-Beitrag kommentierten Hirzel Neef Schmid auf ihrem Facebook-Account mit «Kleine Neider beleben das Leben». Kurz darauf löschten sie den Eintrag und ein wenig später den gesamten Account. (thi)

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
51 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Darkside
18.03.2016 19:31registriert April 2014
Ein 'versierter' Medienanwalt der einen bereits veröffentlichen Text aus dem Internet löschen will? Weiss er um die Charakteristika des Webs? Finde nur ich das lächerlich? Den würde ich jedenfalls nicht unbedingt engagieren...
1230
Melden
Zum Kommentar
avatar
Flint
18.03.2016 16:50registriert März 2014
Lol, die machens nur noch schlimmer. Selberschuld!
930
Melden
Zum Kommentar
avatar
Sapere Aude
18.03.2016 17:26registriert April 2015
Wird langsam zu einer Realsatire, so etwas nennt sich also PR Agentur...
790
Melden
Zum Kommentar
51
Die verrückte Geschichte, wie Renate Wild (55) in die Armut rutschte
Über 700'000 Menschen in der Schweiz leben in Armut. Eine von ihnen ist Renate Wild. Die 55-Jährige ist in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Nach einem schweren Schicksalsschlag muss sie seit Jahren mit dem Existenzminimum auskommen.

«Ich hatte mein ganzes Leben finanzielle Probleme. Gereicht hat es nie.» Das sagt Renate Wild, zweifache Mutter und verwitwet. Wild gehört zu den 702'000 Personen, die in der Schweiz 2022 in Armut lebten.

Zur Story