Weitherum bekannt ist, dass Frauen im Schnitt für die gleiche Arbeit weniger verdienen. Hierzulande beträgt die Differenz – im öffentlichen Sektor – 12,3 Prozent.
Neben dem Geschlecht gibt es aber noch weitere – mitunter völlig absurd anmutende – Eigenschaften, die sich lohndrückend auswirken. Zumindest behaupten das diverse Studien. Hier sind fünf davon:
Linkshänder, ihr müsst jetzt stark sein! Ihr verdient nämlich durchschnittlich 10 bis 12 Prozent weniger als eure rechtshändigen Kollegen. Dies geht aus einer Studie von Harvard-Professor Joshua Goodman hervor. Goodman sieht den Grund für diese Differenz in einer unterschiedlichen «Verdrahtung» des Gehirns, die bei Linkshändern vermehrt zu Verhaltensproblemen und Lernschwierigkeiten führen soll. Deshalb seien Linkshänder häufig schlechter ausgebildet, was sich wiederum auf ihr Gehalt auswirke.
«Blondes have more fun» sang Rod Stewart schon 1978. Der mittlerweile in die Jahre gekommene Rocker könnte recht haben: Gemäss einer Studie der Queensland University of Technology aus dem Jahr 2010, die die Saläre von rund 13'000 weissen Frauen verglich, verdienen Blondinen durchschnittlich 7 Prozent mehr als die anderen Frauen. Hinzu kommt noch, dass Blondinen reicher heiraten als ihre Geschlechtsgenossinnen: Ihre Ehemänner verdienen rund 6 Prozent mehr als der Durchschnitt.
In seinem bitterbösen Satire-Song «Short People» fuhr Songwriter Randy Newman den Kleinwüchsigen an den Karren. Und das, obwohl sie auf dem Arbeitsmarkt ohnehin benachteiligt sind – jedenfalls laut einer Studie der Universitäten von Florida und North Carolina aus dem Jahr 2004. Demnach soll jeder Zentimeter Körpergrösse gut sein für zusätzliche 310 Dollar pro Jahr. Eine Studie der Universität von Princeton führt den Mehrverdienst hochgewachsener Menschen darauf zurück, dass diese im Schnitt klüger seien. Als Kind schnitten sie nämlich bei kognitiven Tests besser ab.
Wer Übergewicht mit sich herumschleppt, verdient weniger als normalgewichtige Kollegen. Das legen die Ergebnisse einer Studie der George Washington University aus dem Jahr 2011 nahe. Noch schlimmer ist es, wenn zum Handicap des ungünstigen BMI noch das falsche Geschlecht kommt: Übergewichtige Frauen haben gemäss der Studie 8666 Dollar pro Jahr weniger in der Lohntüte als ihre Kolleginnen mit normalem BMI. Bei den Männern beträgt die Differenz «nur» 4772.
Ha! Nehmt das, Blaukreuzler und sonstige Abstinenzler! Eine Studie des Rhodes College in Memphis, USA, aus dem Jahr 2006 kommt zum Ergebnis, dass moderate Alkoholtrinker 10 bis 14 Prozent mehr verdienen als Leute, die abstinent leben. Bei sogenannten «sozialen Trinkern», die mindestens einmal pro Monat eine Bar aufsuchen, ist der Effekt laut Studie sogar noch um 7 Prozentpunkte grösser – allerdings nur bei Männern. Vermutlich hilft das lockere Beisammensein beim Trinken, Netzwerke zu knüpfen und so die Karriere zu beflügeln. Sicher ist allerdings, dass es für die berufliche Entwicklung in aller Regel nicht vorteilhaft ist, wenn man betrunken unter dem Tisch liegt.
(dhr)