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Jahrelang verschollener Marsroboter wiedergefunden

Professor Mark Sims von der Universität Leicester zeigt ein Panel des Landers «Beagle 2».
Professor Mark Sims von der Universität Leicester zeigt ein Panel des Landers «Beagle 2».Bild: ANDY RAIN/EPA/KEYSTONE
2003 spurlos verschwunden

Jahrelang verschollener Marsroboter wiedergefunden

16.01.2015, 12:4616.01.2015, 13:58
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Der seit Ende 2003 vermisste britische Landeroboter «Beagle 2» ist erfolgreich auf dem Mars gelandet. Der «Mars Reconnaissance Orbiter» der US-Raumfahrtbehörde NASA hatte Bilder der verschollenen Landeeinheit auf dem roten Planeten gemacht, wie die europäische Weltraumbehörde ESA am Freitag mitteilte. 

«Beagle 2» war Teil einer ESA-Mission, die das Mutterschiff «Mars Express» in eine Umlaufbahn um den Mars brachte. Am Weihnachtsfeiertag hätte «Beagle 2» nach einem fünftägigen Sinkflug auf der Oberfläche des Planeten aufsetzen sollen, doch nach der Abkopplung brach der Kontakt zum Lander ab. 

Zum Fehlschlag erklärt

Das Kontrollzentrum im britischen Leicester versuchte mehrmals erfolglos, den Kontakt mit der spurlos verschwundenen Sonde wiederherzustellen. Schliesslich erklärte die ESA die Mission im Februar 2004 zu einem Fehlschlag. Es wurde angenommen, dass der Roboter entweder aufgrund von Problemen mit dem Fallschirm zu hart auf der Marsoberfläche gelandet und dadurch zerstört worden war oder wegen des Versagens der Energieversorgung am Boden seine Funktion nicht erfüllen konnte. 

Jetzt sei klar, dass der Roboter damals erfolgreich auf dem Mars gelandet sei, sagte der Chef der britischen Raumfahrtagentur, David Parker, am Freitag.  

«Diese Entdeckung zeigt, dass ‹Beagle 2› ein grösserer Erfolg war, als wir bisher wussten, und zweifellos ein wichtiger Schritt für Europas fortdauernde Erforschung des Mars.»
David Parker

Die Wissenschaftler waren davon ausgegangen, dass «Beagle 2» vermutlich nicht weit von der angepeilten Landezone in der Isidis Planitia in der Nähe des Marsäquators niedergegangen war. Deshalb hatte man das Suchgebiet auf diese Region eingegrenzt. Nun zeigte sich, dass der Lander die anvisierte Region tatsächlich ziemlich genau getroffen hatte. (dhr/sda/dpa)

Der helle Punkt ist der Lander «Beagle 2» mit seinen Solarpanels. 
Der helle Punkt ist der Lander «Beagle 2» mit seinen Solarpanels. Bild: AP/NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona/University of Leicester
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