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Sowjet-Renner: 12 schräge Autos aus der UdSSR

Mit Vollgas wider den Klassenfeind: 12 coole Sowjet-Autos, von denen du garantiert noch nie gehört hast

04.02.2016, 06:5422.04.2022, 10:52
Oliver Baroni
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Über die Automobilindustrie der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken gibt es wenig Rühmliches zu berichten. Lange wurden qualitativ schlechte, technisch veraltete Karren hergestellt. Und der Durchschnitts-Sowjetbürger musste nach Bestellung erst noch Jahre lang darauf warten. Griff man, wie etwa beim ausgezeichneten Fiat 124 Ende der 60er Jahre, auf ein bestehendes Design zurück, wurde es dermassen verschlimmbessert, bis es wiederum dem westlichen Vorbild hinterherhinkte.

Trotzdem gab es über die Jahrzehnte hochinteressante Einzelstücke, die Geschwindigkeit und Eleganz als Anspruch hatten und mit denen mitunter auch Rekordversuche unternommen wurden. Tief in den Annalen der sowjetischen Auto-Geschichte finden sich die folgenden Flitzer:

GAZ A-Aero (1934)

http://www.autogallery.org.ru/m/gazaaero.htm GAZ A-Aero (1934) russisches auto
Bild: autogallery.org.ru

106 km/h hat das Ding erreicht. Die Karosserie war aus Holz, das mit Metallplatten überzogen war.

GAZ GL-1 (1938)

http://www.banovsky.com/archive/gaz-gl-1 gaz gl-1 russisches rekordauto hot rod
Bild: banovsky.com

Nein, das ist kein amerikanischer Hotrod der 50er Jahre, sondern der schnellste sowjetische Rennwagen der Vorkriegsära. Der 3,2-Liter-6-Zylinder-Motor lieferte 100 PS bei einer Spitzengeschwindigkeit von 162km/h.

GAZ M-20 Pobeda Sport (1950)

So sollte nach Meinung der russischen Designer anno 1950 ein Sportwagen aussehen. Angeblich lagen beim GAZ M-20 bis zu 190km/h drin.

GAZ Torpedo (1951)

Knapp ein Jahr später gab es einen Stundenkilometer dazu: 191 km/h schaffte der «Torpedo» mit seinem 4-Zylinder-2,4-Liter-Motor, der 105 PS lieferte.

ZIS-112 (1951)

«Zyklop» nannte Designer Valentin Rostkov seinen Prototyp, der mit einem V8-Motor ausgestattet war und selbstverständlich rein gar nichts mit diesem, kurz vorher erschienenen, Vehikel zu tun hatte:

1951 GM Le Sabre. W51HV_GM012 autos USA 50er
Bild: GM

(Das ist ein General Motors LeSabre vom bösen Klassenfeind, den USA.)

GAZ TR «Pfeil» (1954)

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GAZ TR «Pfeil» (1954)
quelle: oldconceptcars.com / oldconceptcars.com
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Ein Rekordfahrzeug mit Düsenmotor: 500 km/h waren vorgesehen. Doch weil man nirgends eine genügend lange und ebene Strecke zur Verfügung hatte, lagen «nur» 300 km/h drin.

Zvezda 5 (1955)

Wer hat Lust, in einem 360 Kilo leichten Zweitakter 200 km/h schnell zu fahren? Niemand? Ach, kommt!

NAMI-050 Belka («Eichhörnchen») (1955)

Und das, verehrte Damen und Herren, ist die erste Grossraumlimousine der Welt: Viel Platz auf kleinstem Raum dank Heckmotor – ein Design, das selbst in der westlichen Presse Anklang fand. Leider waren die Apparatschiks anderer Meinung und das Projekt wurde nach nur einem gebauten Prototypen begraben.

Ein Jahr später kam der Fiat 600 Mulitpla auf den Markt ...

... und 1961 der Chevrolet Greenbrier ...

... beide mit dem gleichen Konzept.

Moskvitch-C2 (1956)

Dieser Rennwagen soll angeblich «zwei sowjetische Geschwindigkeitsrekorde in Langstreckenrennen aufgestellt haben». Details sind aber keine bekannt.

Hadi-5 (1960)

Drei Liter Hubraum, vier Zylinder, drei Gänge, 126 PS und 550 Kilo Leergewicht. Das alles ergibt eine Spitzengeschwindigkeit von 290 km/h im Namen der Revolution!

Yuna (1977)

Ein Sportwagen der Marke Eigenbau, der 1969 vom Ingenieur Yuri Algebraistow entworfen und schliesslich 1977 gebaut wurde. Obwohl zukunftsweisend, ging der Wagen nie in Serie. Nur zwei Exemplare wurden gebaut, von denen eines bis heute überlebt hat.

Pangolina (1980)

Der russische Lamborghini Countach ... fast. Wieder handelt es sich um einen Eigenbau, mit dem der Konstrukteur Alexander Kulyghin angeblich erfolgreich sowjetische Rennveranstaltungen bestritt. Das Auto wurde auch für sowjetische Popmusik-Videoclips benutzt.

(obi via oldconceptcars.com)

Als Auto-Design noch Kunst war: Citroën-Interieure von anno dazumal

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Als Design noch Kunst war: Citroën-Interieure von anno dazumal
Einfach so. Weils so schön ist. Und weil offenbar sich niemand mehr dermassen einen Dreck um gängige Ästhetikvorstellungen scherte wie die Fahrgastraum-Designer von Citroën.
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