Ist bedroht: Der Sumatra-Orang-Utan.Bild: Joshua Paul/AP/KEYSTONE
17.07.2017, 16:0818.07.2017, 05:11
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Eine neue Studie der Universität Stanford und der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko malt ein dramatisches Bild. Die Hauptaussage lautet: Wir befinden uns in einem Zeitalter des Massenaussterbens der Tierarten.
Die Studie untersuchte die Populationen von 27'600 Wirbeltierarten und 177 Säugetieren. Bei mehr als 40 Prozent der Säugetiere hat sich seit 1900 die Population um 80 Prozent oder mehr verringert.
Das Schnabeltier. In den letzten 27-36 Jahren hat seine Population um einen Drittel abgenommen. Bei mehr als der Hälfte der Säugetiere hat sich das geographische Verbreitungsgebiet im selben Zeitrahmen um 40 Prozent verringert.
Der Bestand der Zebras hat seit 1992 um 25 Prozent abgenommen.Bild: AP/World Wildlife Fund International Auch Tierarten, welche nicht auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) stehen, sind akut bedroht.
Tierarten, welche vor 20 Jahren noch einen gesunden Bestand aufwiesen, sind nun bedroht.
- Die Population des Afrikanischen Löwen hat sich seit 1993 um 43 Prozent reduziert.
- Weltweit sollen nur noch gerade 7'000 Geparde am Leben sein.
- Von den Borneo- und Sumatra-Orang-Utans soll es auch nur noch weniger als 5000 Exemplare geben.
Artensterben ist kein Phänomen sondern ein Gesetz der Natur. Das Problem ist die Menge. Momentan liegt die Aussterbensrate 100- bis 10'000-fach über dem Normalwert.
Die Autoren nennen das momentane Artensterben eine «biologische Massenvernichtung».
Zu «biologischen Massenvernichtungen» kam es in der Geschichte der Erde immer wieder. Zurzeit findet das «Sechste grosse Artensterben» statt.
Über die Ursachen früherer grosser Artensterben sind sich die Experten nicht einig. In Frage kommen:
- Cyanobakterien und die damit ausgelöste Sauerstoffkatastrophe
- Klimawandel
- Erdnahe Supernovas
- Veränderungen des Sauerstoffgehalts im Wasser
- Vulkanausbrüche
- Meteoriteneinschläge
Über die Ursachen des momentanen Massenaussterbens bestehen aber laut der Autoren der Studie keine Zweifel:
Der Grund heisst «Mensch».
Das Handlungsfenster für Gegenmassnahmen ist laut der Studienautoren klein: Zwei bis drei Jahrzehnte.
Die UNO rechnet im Moment mit einer jährlichen Zunahme von 78 Millionen Menschen.Bild: Frank Franklin II/AP/KEYSTONE
Eine Hai-Attacke mit tödlichen Folgen:
Video: reuters
Zum Schluss noch gute Nachrichten: Seekühe sind nicht mehr vom Austerben bedroht.
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Seekühe sind nicht mehr vom Aussterben bedroht
Manatis, auch Rundschwanzseekühe genannt, sind nicht mehr vom Aussterben bedroht.
quelle: shutterstock
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