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Zika-Virus: Brasilien registrierte 1271 Fälle von Mikrozephalie

Das Zika-Virus löst Mikrozephalie bei Babys aus. 
Das Zika-Virus löst Mikrozephalie bei Babys aus. 
Bild: EPA/EFE FILES

Zika-Virus: Brasilien registrierte seit Oktober 1271 Fälle von Mikrozephalie

05.05.2016, 06:2905.05.2016, 06:33
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Brasilien hat seit dem Ausbruch der Zika-Epidemie im Oktober vergangenen Jahres 1271 Fälle von Mikrozephalie bei Babys registriert. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch ausserdem mitteilte, starben mindestens 57 Babys an dem schweren Defekt.

Bei weiteren 178 Todesfällen werde ein Zusammenhang vermutet. Normalerweise gibt es in Brasilien jährlich rund 150 Fälle von Mikrozephalie – dabei haben die Neugeborenen einen abnormal kleinen Kopf und häufig auch schwere Hirnschäden.

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Das Zika-Virus löst nach Angaben von US-Wissenschaftlern Mikrozephalie bei Babys aus und gilt damit für Schwangere als besonders gefährlich. Zudem kann das Virus die schwere Nervenkrankheit namens Guillain-Barré-Syndrom verursachen.

Das von Mücken übertragene Zika-Virus grassiert derzeit vor allem in Südamerika. Besonders betroffen ist Brasilien: Die Zahl der Zika-Infektionen wird dort auf 1,5 Millionen geschätzt.

Linderung dank Bakterium

Durch die Infektion von Mücken mit einem Bakterium kann einer Studie zufolge die Übertragung des Zika-Virus verhindert werden. Mit dem Bakterium Wolbachia infizierte Mücken trugen weniger Teile des Zika-Virus in sich, so dass die Übertragung der Krankheit auf den Menschen erschwert wurde, wie aus einer am Mittwoch in der Zeitschrift «Cell Host & Microbe» veröffentlichten brasilianische Studie hervorgeht.

Überträger des Zika-Virus: Stechmücken der Art Aedes aegypti.
Überträger des Zika-Virus: Stechmücken der Art Aedes aegypti.
Bild: EPA/EFE

Die Forscher setzen nun darauf, Mücken mit dem Bakterium anzustecken und diese auszusetzen. Sie sollen sich dann mit wilden Mücken paaren und das Bakterium weiterverbreiten. Die Hoffnung sei, dass die infizierten Mücken andere Mücken verdrängten, erläuterte Studienautor Luciano Moreira von der Oswaldo Cruz Foundation in Rio de Janeiro.

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Bislang hatten Forscher befürchtet, dass durch die Infektion der Mücken mit dem Bakterium Wolbachia andere Krankheiten leichter übertragen würden. Die neuen Studienergebnisse hätten diese Bedenken entkräftet, sagte Jason Rasgon, Insektenforscher an der Penn State University.

Moreira warnte, dass die Strategie, Mücken mit dem Bakterium zu infizieren, nicht hundertprozentig wirksam sei. Sie solle in Verbindung mit anderen Massnahmen zur Mückenabwehr genutzt werden. (sda/afp)

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