Wissen
Katze

Seltene Sandkatze tappt erstmals seit 10 Jahren in Fotofalle

Seltene Sandkatze tappt erstmals seit 10 Jahren in Fotofalle

10.08.2016, 10:11
Mehr «Wissen»
Sandkatze
In die Fotofalle getappt: Sandkatze in den Vereinigten Arabischen Emiraten. 
Bild: Environment Agency - Abu Dhabi

Sie sehen fast aus wie Hauskatzen, aber ihre Lebensweise ist fundamental verschieden: Sandkatzen (Felis margarita harrisoni) sind deutlich kleiner als unsere Stubentiger und leben in der Wüste. 

Das nachtaktive Raubtier ist perfekt an das Leben in extrem trockenen Wüstengebieten angepasst. Das Fell schützt vor der nächtlichen Kälte und sorgt tagsüber für perfekte Tarnung im Wüstensand. Dichte Haarbüschel an den Pfoten verhindern den direkten Kontakt mit dem heissen Sand, schützen vor Kälte und sorgen dafür, dass die scheue Katze kaum Spuren hinterlässt. 

Sandkatze
Lange Härchen in den Ohren halten den Sand fern. 
Bild: Imgur

Sandkatzen müssen kein Wasser trinken

Eine weitere Anpassung an die Lebensbedingungen in der Wüste sind die langen Härchen, die die Sandkatze in den Ohren besitzt. Sie verhindern das Eindringen von Sand in die Gehörgänge. Vermutlich muss die Katze auch nicht trinken – sie kann ihren Flüssigkeitsbedarf allein aus der von ihr verzehrten Beute decken: Renn- und Springmäuse, Flug- und Rebhühner, Schlangen und Agamen. 

Katze
AbonnierenAbonnieren

Sandkatzen sind eine wenig erforschte Spezies. Kein Wunder: Sie sind selten und ihre Zahl hat in der letzten Zeit wahrscheinlich abgenommen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) lag die letzte Sichtung des Tiers über zehn Jahre zurück – bis vor kurzem. Dem wissenschaftlichen Assistenten Shakeel Ahmad ist es jetzt gelungen, die seltene Katze in eine Fotofalle zu locken. Seit 2015 machte sein Team insgesamt 46 Fotos von drei verschiedenen Sandkatzen. 

Sandkatze
Sandkatzen sind kleiner als Wildkatzen und unsere Hauskatzen. Bild: Imgur

Mondhelle Nächte bevorzugt

Die Sandkatzen wurden in Gebieten mit wenig Vegetation und vielen Sanddünen erwischt. Meist fanden die Sichtungen spät in mondhellen Nächten und bei kühleren Temperaturen statt. Die Forscher, die ihre Ergebnisse im European Journal of Wildlife Research publizierten, gehen davon aus, dass die Tiere mittlere Temperaturen von 11 bis 28 °C bevorzugen. 

Die gewonnenen Informationen, so hoffen die Zoologen, sollen bei der Erhaltung der seltenen Spezies mithelfen. «Wissenschaftler müssen mehr darüber forschen, wie Sandkatzen leben, um ein geeignetes Schutzgebiet einrichten zu können», sagte John Newby vom Sahara Conservation Fund. (dhr)

Sandkatzen-Junge im Zoo von Cincinnati. 
YouTube/The Cincinnati Zoo & Botanical Garden

Mehr Katzengeschichten

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Calvin Whatison
10.08.2016 10:23registriert Juli 2015
Verdammt schöne Büsi's 😹😻
695
Melden
Zum Kommentar
avatar
maddiepilz
10.08.2016 10:52registriert Mai 2015
JÖÖÖÖÖÖ
665
Melden
Zum Kommentar
4
Johann Bücheler, der Guillo­ti­nen­bau­er aus Kloten
Johann Bücheler war ein gewöhnlicher Schreiner aus Kloten. 1836 erhielt er vom Kanton Zürich den Auftrag, eine Guillotine zu bauen. Danach war ein normales Leben nicht mehr möglich.

Johann Bücheler fertigt in seiner Holzwerkstatt Stühle, Tische und Schränke – bis er einen delikaten Auftrag vom Polizeirat des Kantons Zürich bekommt. Er soll nach Genf reisen, um dort die erste Guillotine der Schweiz zu studieren. Denn der Kanton Zürich, neuerdings von Liberal-Radikalen regiert, will nicht länger gruselige Spektakel mit manuellem Enthaupten durchführen.

Zur Story