Wenn du in den Wäldern Asiens unterwegs bist und über dir in einem Baum ein Rascheln hörst, könnte es womöglich ein Nebelparder sein. Dass du die scheuen Jäger aber tatsächlich zu Gesicht bekommst, ist dann doch eher unwahrscheinlich.
Auch Forscher wissen über die schlanke Wildkatze bis heute nur sehr wenig. Ein 90 Zentimeter langer Körper wird von vier kurzen, stämmigen Beinen getragen, die, zusammen mit dem langen, buschigen Schwanz, einen perfekten Baumakrobaten aus diesem Raubtier machen.
Faszinieren tut der Nebelparder aber vor allem durch seine wundervolle Fellzeichnung. Die Grundfarbe variiert dabei von ockergelb über gelbbraun bis hin zu silbergrau. Seinen Namen verdankt er denn auch seinem Muster, dass an schwarzumrandete Wolkenflecken erinnert.
Wie vielen anderen Katzenarten wurde dem Nebelparder genau diese schöne Fellzeichnung zum Verhängnis. Trotz gesetzlicher Schutzbestimmungen wird er immer noch stark bejagt, da der illegale Handel für die Wilderer sehr lukrativ ist und Artenschutzdelikte kaum geahndet werden. Neben dem prächtigen Fell sind vor allem die Knochen der Tiere sehr begehrt. Sie werden in der traditionellen chinesischen Medizin als Ersatz für Tigerknochen verwendet.
Doch nicht nur die Nebelparder fallen den Jägern zum Opfer, sondern auch deren Beutetiere, wodurch die Katzen immer weniger Nahrung finden.
Ein weiteres Problem stellt die Bedrohung durch Kulturlandgewinnung dar. Vor allem auf Borneo werden grosse Waldflächen zugunsten der Palmölgewinnung gerodet, was den Sunda-Nebelparder, eine verwandte Art des auf dem Festland beheimateten Nebelparders, zwingt, sich in immer kleinere Lebensräume zurückzuziehen. Dies ist umso problematischer, als ein Nebelparder ein Revier von bis zu 17 Quadratkilometern benötigt.
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Nebelparder daher stark zurückgegangen. Experten schätzen, dass keine der noch vorhandenen, isolierten Populationen mehr als 1000 Tiere umfasst.
Trotz der scheinbar aussichtslosen Lage wird von internationalen Organisationen wie zum Beispiel dem WWF oder dem Clouded Leopard Project einiges unternommen, um den Nebelparder vor der Ausrottung zu bewahren. Dabei sollen vor allem Projekte zur Wiederaufforstung von Wäldern bei gleichzeitiger Reduktion der Waldrodung helfen.
Auch werden auf der Insel Borneo Anti-Wildererpatrouillen ausgerüstet und geschult, damit die entsprechenden Gesetze gegen den illegalen Tierhandel besser durchgesetzt werden können.
Aktuell wird der Nebelparder von der Weltnaturschutzorganisation auf der «roten Liste der Gefährdeten Arten» in der Kategorie «gefährdet» geführt.
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